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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber
Autoren: Cay Winter
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wollte protestieren, aber er legte ihr die Hand über den Mund. Ins Telefon sagte er: »Wenn du sie noch einmal angreifst, zerfleische ich dich.« Er klang ganz ruhig. Sein Blick richtete sich auf den Horizont, als er auf eine Antwort wartete. Babel hörte Clarissas Stimme durch den Hörer, verstand aber nicht, was sie sagte.
    »Du hast keine Ahnung, mit wem du dich hier anlegst, alte Frau. Wenn du so clever bist, wie du vorgibst, wirst du erkennen, dass du nur verlieren kannst. Babel tritt hier nicht allein an. Selbst die Plags werden sich geschlossen gegen dich stellen, wenn ihr Posterboy sie dazu auffordert. Und im Gegensatz zu denen habe ich keinerlei Skrupel, dir den Hals umzudrehen. Magie wird dich nicht schützen können.« Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern herab. »Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    Bei dieser Andeutung zuckte Babel zusammen, und ohne hinzusehen, griff er nach ihrer Hand, als er weiterredete.
    »Sei nicht dumm, Clarissa. Wenn du deine Familie wirklich schützen willst, lässt du diese Sache auf sich beruhen. Denn wenn nicht, werde ich mir jeden Einzelnen von ihnen vornehmen, genau wie du es hier mit uns versucht hast.«
    Wieder lauschte er, aber als er die Hand sinken ließ, wusste Babel, wie Clarissas Antwort ausgefallen war. Er klappte das Telefon zusammen. Sein Blick verdüsterte sich noch weiter.
    »Sie lässt nicht mit sich reden, oder?«
    »Nein.«
    Schweigend gingen sie weiter bis zu dem Bauzaun, wo er ihr wie zuvor drüberhalf. Allerdings ging jetzt alles noch ein bisschen langsamer als zuvor, weil ihrer beider Kräfte erschöpft waren.
    »Das klang ziemlich beeindruckend, was du da von dir gegeben hast«, schnaufte sie, als sie auf der anderen Seite standen. »Ich bezweifle aber, dass Toms Leute allzu begeistert wären, wenn sie zwischen die Fronten eines Hexenkriegs gerieten. Wir müssen uns was gegen Clarissa einfallen lassen.«
    Sam zuckte mit der Schulter. »Mag sein, aber ich glaube trotzdem, dass sie Prinz Eisenherz helfen werden, wenn er sie dämm bittet. Das ist doch genau ihr Ding. Sie sind die Musketiere.«
    »Du meinst, einer für alle, alle für einen?«
    »Ganz genau.«
    »Aber werden sie auch helfen, wenn einer ihrer Jungs Lady de Winter datet?«
    Sie glaubte nicht, dass sich die Plags jemals dazu aufraffen konnten, einer Hexe zu helfen, aber sie wollte nicht mit Sam darüber diskutieren. Nicht jetzt, wo sie wieder einmal so knapp einer Katastrophe entkommen waren.
    Als sie an seinem Auto angekommen waren, lehnte sie sich gegen die Motorhaube, während er sich am Kofferraum zu schaffen machte.
    »Glaubst du, dass wir vielleicht irgendwann einfach mal ins Kino gehen?«, fragte sie. »Ich meine, andere Paare kriegen das ja auch hin. Wenn sie etwas Aufregendes machen wollen, kaufen sie sich Handschellen, sie bestreiten nicht jeden Monat einen Kampf auf Leben und Tod.«
    »Du willst uns Handschellen kaufen?«
    »Hast du mir zugehört?«
    »Ja, du willst Handschellen kaufen.«
    »Okay, vergiss, was ich gesagt habe.«
    Er schlug die Kofferraumklappe zu und kam um das Auto herum. In den Händen hielt er eine Decke, die wohl eher für Autounfälle bereitlag, und zwar schon eine ganze Weile, wenn man sie sich genauer ansah.
    »Ich liebe dich«, sagte sie spontan und steckte die Hände in die Hosentaschen. Ansehen konnte sie ihn dabei nicht, aber das Adrenalin des Kampfes tanzte noch in ihrem Blut. Sie war am Leben und er auch – und das war alles, was zählte.
    »Das weiß ich doch längst, Babel«, antworte er sanft und mit einer Armlänge zwischen ihnen.
    Gerade als sie überlegte, ob sie doch nach ihm greifen sollte, kam das Taxi die Straße heraufgefahren. Sam verfolgte das Näherkommen des Wagens mit brennendem Blick.
    »Vergiss nicht, die Erinnerung des Taxifahrers zu beeinflussen«, sagte er. »Er darf sich weder an dich, mich oder das Auto erinnern, wenn die Polizei dem Feuer nachgeht.«
    Sie nickte, und er wandte sich um. Ohne ein weiteres Wort ging er zurück. Dabei sah sie, dass er leicht humpelte. Dieses Mal würden sie beide eine Weile brauchen, bevor sie wieder für ein Abenteuer zu haben waren. Die Frage war nur, wie viel Zeit ihnen bleiben würde, bevor Clarissa ihre Drohungen wahr machte und sie ein weiteres Mal angriff.
    Das Taxi hielt neben ihr. Nachdem sie eingestiegen war, drehte sich der Fahrer mit misstrauischem Gesichtsausdruck zu ihr um.
    Ein Blick in den Rückspiegel zeigte ihr auch, warum. Im Moment sah sie selbst ein bisschen wie ein
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