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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber
Autoren: Cay Winter
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musste schreien, um sich gegen den Lärm durchzusetzen. »Die Auseinandersetzung ist ein bisschen hitziger als erwartet … Leg gefälligst den Stein wieder hin! … Babel?«
    »Bin noch dran.«
    »Mach dir keine Sorgen, wir kriegen das hin. Ist ja nicht das erste Mal, dass so was passiert.«
    In knappen Worten erzählte sie ihm, was vorgefallen war und dass Clarissa hinter den Ereignissen der letzten Zeit steckte.
    Als sie fertig war, sagte er: »Ich kümmer mich darum. Wenn Clarissa Leute darauf angesetzt hat, dass sie uns das Leben schwer machen, müssen wir sie finden. Langsam muss hier mal wieder Ruhe einkehren. Manche von den Kindern kriegen Angst, wenn sie so was hier sehen.«
    »Verständlich.«
    »Mo! Mo! Was willst du mit der Fahrradkette, ich glaub, ich spinne …«
    »Bist du sicher, dass ihr keine Hilfe braucht?«
    »Hör zu, ich muss jetzt erst mal verhindern, dass sich Mo mit einem Zwei-Meter-Kerl anlegt.«
    »Der Kerl tut mir leid.«
    »Wir reden später drüber, was wir wegen Clarissa machen, okay?«
    »Okay. Pass auf dich auf. Es reicht, wenn einer von uns aussieht wie ein weich geklopftes Steak.« Mit diesen Worten legte sie auf.
    Sie hatte keine Bedenken, dass sich Tom bei einer Auseinandersetzung mit ein paar Krawallmachern durchsetzen konnte, aber Mo war erst fünfzehn, und obwohl er einen Dickschädel besaß, war er doch trotzdem noch ein halbes Kind. Sie stellte sich vor, wie er eine Flasche an den Kopf bekam, und ballte die Hand zur Faust. Dass Clarissa ihn absichtlich in Gefahr brachte, nur um Babel eins auszuwischen, machte sie rasend vor Wut.
    Vielleicht war sie bei so was altmodisch, aber eine Auseinandersetzung zwischen magisch Aktiven sollte auch zwischen Hexen ausgetragen werden und nicht Leute in eine Sache verwickeln, die nichts dafür konnten.
    Clarissa überschritt eine Grenze, und das würde Babel nicht zulassen können.
    Als sie das vierte Mal eine Nummer wählte, war es daher die von Clarissa.
    Es dauerte nicht lange, bis am anderen Ende jemand abnahm. Clarissa war selbst dran. Aber auch das überraschte Babel nicht.
    Sie hielt sich nicht mit Höflichkeiten auf. »Eins muss ich dir lassen, es war äußerst clever«, sagte sie.
    »Danke.« Clarissa tat nicht einmal so, als wüsste sie nicht, wovon Babel redete. Ihre Antwort vernichtete auch den letzten Zweifel, dass sie hinter der ganzen Geschichte stand. Ihre Stimme klang so kalt, wie sich die Toten anfühlten.
    »Judith lebt noch, der Nekromant ist erledigt und der Zombie wieder dort, wo er hingehört. Außerdem hast du gerade die Plags gegen dich aufgebracht. Der Plan ist also nicht ganz aufgegangen.« Sie sah in den Himmel, der sich inzwischen nachtblau gefärbt hatte. Sterne waren in dieser Nacht nicht zu sehen. »Ich gebe zu, dass es mich Nerven gekostet hat. Es war eine knappe Sache, und sie war schmerzhaft. Wirst du dich damit zufrieden geben, ein Exempel statuiert zu haben?«
    »Sicher nicht.«
    Frustriert kickte Babel einen Stein aus dem Weg. »Begreifst du nicht, was ich sage, Clarissa? Du hast dich für Mikhail gerächt und deinen Standpunkt klargemacht. Lass es dabei bewenden. Wenn du dich weiter an den Leuten vergreifst, die mir nahestehen, mache ich Hackfleisch aus dir.«
    »Vergiss es, Babel. Deine Tage in dieser Stadt sind gezählt.« Ein raues Lachen erklang. »Das war erst der Anfang. Als du meinem Enkel die Magie genommen hast, hättest du wissen müssen, dass ich es nicht dabei bewenden lasse.«
    »O bitte! Verschone mich mit deiner Dramatik. Wir wissen beide, dass dich Mikhail nicht interessiert hat, bevor er nicht die Aussicht auf magisches Talent gezeigt hat. Jahrelang war er dir egal, aber als er plötzlich sein magisches Potenzial aktivieren konnte, da spürst du auf einmal familiäre Bande. Das ist doch Schafscheiße. Du suchst nur einen Grund, aber wenn hier was aus dem Ruder läuft, ist das ganz allein deine Schuld. Beschwer dich also hinterher nicht.«
    Ein paar Sekunden war es still, dann erwiderte Clarissa ruhig: »Ich werde nicht aufhören, bis du aus dieser Stadt verschwunden bist. So oder so.«
    Babel war fassungslos über so wenig Skrupel, aber einen Augenblick später packte sie Wut darüber. »Dann sieh zu, dass du die Drecksarbeit das nächste Mal selbst erledigst«, spie sie aus und wollte schon auflegen, aber da nahm Sam ihr das Telefon aus der Hand. Er war nach draußen gekommen und hinter sie getreten. Vielleicht wollte er etwas aus dem Wagen holen, um die Leiche zu transportieren.
    Sie
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