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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber
Autoren: Cay Winter
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die Wange zu legen.
    Die Haut unter ihren kalten Fingerspitzen war warm, und heftige Zuneigung erfasste Maria. Das war Fleisch von ihrem Fleisch, ein Teil von ihr – und bei allen Gräben zwischen ihnen war das ein Band, das man nicht trennen konnte, ganz gleich, welchen Gefahren Babel noch begegnen würde.
    Babels Stirn legte sich in Falten, als denke sie ernsthaft darüber nach, welche Auswirkung es auf sie haben könnte, dass sie eine Schwester besaß. Die wirkliche Bedeutung dieses Satzes -für eine Hexe – würde sie erst viel später begreifen, da war sich Maria sicher. Wenn sie alt genug war, um zu erfassen, dass die Einzigen, die sie und ihre Magie wirklich verstanden, andere Hexen waren. Dann würden Blutsbande eine neue Bedeutung erhalten.
    Babel kaute nervös auf der Unterlippe herum, aber nach einigen Herzschlägen zeigte sich in ihrem Gesicht ein entschlossener Zug. Sie legte die Gabel neben den Teller, rutschte von ihrem Stuhl herunter und ging zögerlich zu ihrer Schwester hinüber. Bis sie die Tür erreicht hatte, waren ihre Strümpfe burgunderrot und besaßen gelbe Bündchen.
    Vorsichtig hielt sie die Hand an die Scheibe, und Maria spürte, wie Babels Magie durch den Raum glitt. Zäh und träge wie geschmolzenes Karamell, das von einem Löffel tropft. Langsam kroch der Schmetterling auf Babels Hand.
    Auch Judith hob die Hand und hielt sie daneben. Babel legte ihre darüber. Wie in Zeitlupe kletterte der Schmetterling von Babel zu Judith, und als die dünnen Beinchen über Judiths Haut glitten, stieß die Fünfjährige einen kleinen Begeisterungsschrei aus, der auch Maria lächeln ließ.
    Einen Moment lang standen die Schwestern ganz still, wobei sich ihre Köpfe berührten und sich Babels dunkleres Haar mit den hellen Strähnen ihrer Schwester mischte. Dann drehte sich Babel zu ihr um, und Maria sah dieses vorsichtige Lächeln auf ihrem Gesicht, das sich so selten zeigte.

HEUTE

Die Geschehnisse ein paar Wochen zuvor…
    Offiziell arbeitet Babel als Personal Trainerin, doch in Wirklichkeit löst sie mithilfe der Magie und ihres Geschäftspartners Karl ganz andere Fälle.
    Sie beherrscht die seltene Form der intuitiven Magie, benötigt also kaum gezeichnete Symbole oder Sprüche, um magisch aktiv zu werden – ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter oder ihrer Schwester Judith, die ebenfalls Hexen sind, aber in anderen Städten wohnen.
    Doch Magie ist kein Spielzeug, das musste Babel schon früh lernen. Der Umgang mit der Dämonenebene hat Babel schon einmal beinahe das Leben gekostet, als sie die Kontrolle über ihre Magie verloren hat. Deshalb sucht sie Hilfe bei den Anonymen Alkoholikern, um zu lernen, mit ihrer Sucht nach dämonischen Energien umzugehen.
    In dieser Gruppe lernt sie auch Tamy, die Türsteherin, kennen, mit der sie sich anfreundet und der sie irgendwann gesteht, was es wirklich mit ihr und der Magie auf sich hat.
    Zu den Dingen, die Babel gern hinter sich lassen möchte, gehört auch ihre Beziehung zu Sam, dessen Vater ein Dämon ist, und über die sie nie ganz hinweggekommen ist.
    Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn mit Sam teilt sie nicht nur eine leidenschaftliche Liebe, sondern auch das Geheimnis um den Tod von Babels Mentor, dem Hexer Hilmar, den Sam als Jugendlicher in Notwehr und einem Anfall rasender Wut erschlagen hat. Diese dunkle Stunde verbindet die beiden.
    Eines Tages wird Babel von den Plags der Stadt engagiert, um einen Mörder zu finden, der es auf sie abgesehen hat. Die Plags sind Nachkommen der Naturgeister, die vor vielen Jahrhunderten Fleisch geworden sind. Das Energiemuster dieser inkarnierten Albennachfahren unterscheidet sich von dem normaler Menschen auf signifikante Weise und ist für jede Hexe sofort erkennbar.
    Bei den Nachforschungen verliebt sich Babel Hals über Kopf in Tom, einen Plag, der die Abneigung seiner Leute gegen Hexen nicht teilt. Aber die sich anbahnende Beziehung wird von Babels Gefühlen für Sam überschattet, dessen Einfluss auf sie ungebrochen scheint.
    Während Tom und Babel gemeinsam auf Mörderjagd gehen, bahnt sich zwischen den Hexen der Stadt eine blutige Auseinandersetzung an, als sich herausstellt, dass der Mörder selbst ein Hexer und Mitglied einer alteingesessenen Hexenfamilie ist.
    Nachdem er die Hexe Madame Vendome umgebracht hat, beschwört er mithilfe der Totenenergie einen Dämon, und wieder einmal muss sich Babel auf die Dämonenebene wagen, um den grausamen Plänen des Mörders Einhalt zu gebieten.
    Während
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