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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK
Autoren: T.S. Barnstijn
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später in einem Album, ansonsten mit wunderschöner, beunruhigender Kunst gefüllt. Ich halte es seitdem im Ehren – beide hatten wir uns seitdem  weiter entwickelt. Über den natürlich-chemisch induzierten Zustand der „Liebe“ hinaus. Hoffentlich. Sollten wir uns je wieder begegnen, wären wir beide jedoch in ziemlicher Gefahr.
    Verabschiedet von Patrick und Ken, stieg ich an einem nicht mehr ganz eiskalten Apriltag in den ICE nach Frankfurt. Unbewusst hatte ich den Zug über die alte Strecke am Rhein entlang gebucht. Als die schönste Szenerie der Region langsam an mir vorbeizog, packte mich das Gefühl des Verlassens einer immerhin geliebten Heimat. Unter oft wiederkehrenden Tränen (Mitreisende waren schon leicht besorgt, doch schauten lieber weg) schrieb ich zum Zeitvertreib noch eine letzte MMS an Freunden und Familie, mit letzten Fotos und eigenen geistigen Ergüssen:
     
    GOODBYE DEUTSCHLAND!
    Hallo Ihr Lieben! Ihr dachtet wohl, Ihr wärt mich los ,-)
    Zum Glück kann ich gerade schreiben statt Reden zu müssen, denn ich habe einen derart dicken Kloß im Hals! Endlich ist es soweit – ich verlasse Deutschland und damit die vielen Menschen und Orten, die mir sehr viel bedeutet haben! Dank Deutschland bin ich nahezu erwachsen geworden ;-) und es wird immer Teil meines Lebens sein (klar, mit 67 gibt’s die (deutsche) Rente!). Wer weiß, ob ich mich anderswo genauso gut aufgehoben fühlen werde – wir haben hier schon eine tolle und sichere, wenn auch leicht überbevölkerte Heimat!
    Meine erste Etappe führt mich heute noch einmal passenderweise mit der bummel-ICE am Rhein entlang nach Frankfurt (ich habe es beim zugegebenermaßen: Buchen im WWW während der Pause nicht gecheckt – erst heute früh), von dort über Istanbul nach Kapstadt ,-D
    Ich grüße euch, die ich zurücklasse und euch, die mich erwarten, ganz herzlich und danke euch nochmals bzw. jetzt schon für euer Verständnis dafür, dass ich zum 3. Mal meines Lebens auswandere! Alles Liebe und (vielleicht) bis bald!? Euer Tommy
     
    Während der nächsten zwei Tage am Bosporus sollte sich meine Laune indes schlagartig verbessern. Einen Zwischenstopp in einer unbekannten und zugleich sehr interessanten Stadt hilft oft immens, den Kopf für das Wesentliche klar zu kriegen. Ich hatte es nun des Öfteren erprobt. Die Wunder Istanbuls, eine viel gerühmte Stadt die ich als ganz besonderen Bonus nun endlich einmal selbst besuchen konnte, raubten mir den Atem. Ich erkundete so viel wie möglich, ausgehend von meinem schicken kleinen Hotel in der Altstadt.
    Anstatt am zweiten Tag jedoch etwa die Hagia Sophia oder den Topkapi-Palast zu besichtigen, zog ich es vor mich auf einem kleinen Abenteuer einzulassen. Nur mit einer recht unverständlichen Adresse aus einem kurzen Chat im Internet gewappnet, machte ich mich auf der Suche nach der Wohnung eines Türken, der schon sehnsüchtig auf mich wartete. Nicht nur zum Kaffee trinken. Anscheinend kennt sich jedoch niemand so recht im Straßengewirr der Metropole aus: weder der Taxifahrer der mich lediglich in der groben Nähe des richtigen Viertels brachte, noch Polizei, Sicherheitsleute eines Hotels noch Verkäufer konnten mich besonders weiter helfen. Nach zwei Stunden und mit sehr viel Glück und ein wenig Richtungssinn fand ich die Adresse dann doch und wurde für meine Mühe reichlich belohnt. Eindeutig viel lustiger als Sightseeing und unterdessen lernte ich, sozusagen, Land und Leute ein wenig besser kennen!
     
     
    Money, money, money
    M ust be funny in the rich man’s world
    Money, money, money
    A lways sunny in the rich man’s world...
     
    -Villiersdorp-
    Am dritten Tag zurück in Sü dafrika wollte ich, fast am Ende dieser Reise, wie erwähnt noch ein kleines Highlight erleben und so fuhr ich dorthin, wo ich die Maluti-Berge vermutete. Auch hier war es nicht ganz so einfach, ans Ziel zu kommen aber nicht mangels Straßenschilder sondern weil man den Weg für Normalsterbliche mit lauter Mautstellen verbaut hatte. Wollte ich dorthin, wo mich meine Karte zeigte, dass ich in die Berge fahren konnte, musste ich 2 Kilometer vor der Abfahrt dorthin durch eine Mautstelle der Autobahn die für meine Zwecke reinste Geldverschwendung war. In einen Versuch, dies zu umfahren, landete ich auf einer nicht gerade guten Schotterpiste und endete fast wieder am Anfang.
    Ich fuhr also weiter entlang der Grenze zur Lesotho, die eben von jenen Bergen gebildet wird und fand mich, nach einer Straßenstrecke wie im
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