Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gebäude doch war. Die sanften begrünten und bewaldeten Hügel waren wie erstarrte Wellen, die gleichzeitig einen Schutzwall bildeten, und darüber freuten sich auch die Kunden. Sie wollten ja unentdeckt bleiben.
    Das Haus selbst erinnerte in keiner Weise an ein Bordell. Es brannte nicht einmal eine rote Laterne oder Lampe an der Tür. Es war ein Fachwerkhaus mit Butzenscheiben, einer zweiflügeligen Tür und einem Klopfer neben der Klingel.
    In der ersten Etage, direkt unter dem breiten Dach befanden sich die Hotelzimmer. Sie waren nicht besonders groß, aber für gewisse Dinge sehr praktisch eingerichtet. In jedem Zimmer gab es eine gutbestückte Bar, von deren Inhalt sehr oft Gebrauch gemacht wurde. Die Mädchen wohnten ebenfalls im Haus. Allerdings unter dem Dach, wo die Zimmer winzig waren. Klagen hatte es nie gegeben, denn sie waren am Umsatz beteiligt.
    Clint Walker war stolz darauf, daß es in seinem Club noch nie zu größeren Gewalttätigkeiten gekommen war. Es hatte auch noch kein Gast einen Schlaganfall oder eine Herzattacke erlitten, alles lief normal und glatt über die Bühne.
    Und so gehörte Clint Walker zu den zufriedenen Menschen. Er dachte sogar darüber nach, an der Südküste ein zweites Etablissement zu eröffnen, die Clubs waren einfach ›in‹.
    Den Vorplatz umgab eine Rosenhecke. Die Rosen blühten zu dieser Jahreszeit schon voll, und sie verstömten einen betörenden Duft, der die Nachtluft zu einem Erlebnis machte.
    Er brauchte weder zu klopfen, noch zu klingeln, als er das Haus betrat.
    Ein simpler Schlüssel tat es auch. Walker schloß die Tür auf, drückte sie mit dem Ellbogen nach innen und fand sich in einer Duftkomposition wieder, die mit der Natur nichts zu tun hatte. Es roch angenehm nach parfümgeschwängerter Luft.
    Rechts ging es zur Bar. Dort lernte man sich kennen. Eine Holztreppe führte in den Keller. Hier lagen die Saunen, die beiden Pools, und dort war die zweite Bar untergebracht worden.
    Er hörte die Stimmen der Kunden und das Lachen der Mädchen über die Treppe hochschallen, drehte sich dann nach links, wo neben einer viereckigen Blumenbank ein Mann saß, der die Deckung ausnutzte, kaum gesehen wurde, aber selbst alles überblicken konnte. Der Mann hatte sich bei Walkers Eintritt erhoben.
    Er war groß, hatte einen Igelschnitt, trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit kurzen Ärmeln. Die Muskeln quollen wie runde Hügel aus den Ausschnitten hervor.
    »Alles in Ordnung, Clive?«
    »Immer, Chef.«
    Walker schaute in das bedrückt wirkende Gesicht des Leibwächters und Rausschmeißers. »Das gefällt dir wohl nicht so ganz – oder?«
    »Wie man’s nimmt. Ein wenig Action wäre schon gut, finde ich. Oder denke ich da falsch.«
    »In meinem Sinne ja.« Walker wechselte das Thema. »Wie viele Gäste sind da?«
    »Sieben.«
    »Das geht.«
    »Es ist noch früh am Abend, Chef.«
    »Da hast du recht, Clive.« Er räusperte sich. »Ich gehe mal nach unten in den Saunabereich.« An der Treppe blieb er stehen und schaute sich um. »Wer ist dort?«
    »Sind nur drei.«
    »Wir werden sehen.«
    Walker verschwand. Clive hockte sich wieder nieder und hob das Magazin auf, das er unter den Stuhl gelegt hatte. Es war eine Waffenzeitschrift, und Clive bekam große Augen, wenn er die Beschreibungen der einzelnen Waffen las.
    Mittlerweile hatte Clint Walker die Hälfte der Treppe hinter sich gelassen.
    Ein Teppich dämpfte die Tritte. Lampen mit Schirmen verbreiteten einen heimeligen Schein. Aquarelle, deren Motive an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen, schmückten die Wände, und am Ende der Treppe führte eine offene Tür in die Kellerbar. Sie wirkte wie ein Trockenpool, denn die Wände waren mit blauen Wellen bemalt, auf denen Schiffe fuhren, die die Umrisse von nackten Frauenkörpern hatten.
    Der Fernseher in der Ecke war ausgeschaltet. Über Video liefen Pornos, um die Gäste anzuturnen. An diesem Abend jedoch hielt sich niemand vor der Bar auf.
    Maggie war allein. Sie war die Barfrau, das Urgestein. Obwohl erst dreißig, wirkte sie viel älter. Eine sehr füllige Blondine, die alles im Griff hatte und allein durch ihr Aussehen Respekt einflößte. Sie trug heute enges, schwarzes Leder. Der Ausschnitt war zu klein für ihren Atombusen, der hinausdrängte. Maggie arbeitete hin und wieder auch als Domina, an diesem Abend wurde sie nicht gebraucht, und deshalb blieb sie hinter der Bar. Die Hocker waren mit rotem Leder bezogen, und auf einem von ihnen ließ sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher