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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern
Autoren: Jason Dark
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keine Zeiteinteilung wie ihr normalen Menschen. Bei uns fließen die Zeiten ineinander. Es ist unwichtig, ob wir in der Vergangenheit, der Zukunft oder der Gegenwart leben. Nur das Jetzt interessiert uns und das Wohl der Bewohner Avalons.«
    »Könnte es sein, daß dieses Wohl gestört ist?« fragte ich über den Teich hinweg.
    Nadine Berger hob die Arme. Mit den Händen strich sie ihre Haarflut an beiden Seiten zurück. »Was hat dich auf diese Idee gebracht, John Sinclair?«
    »Dein Erscheinen.«
    »Das ist sehr ungenau.«
    »Ich weiß, Nadine. Ich hatte den Eindruck, als sollte ich dir bei gewissen Problemen helfen, die auf dich oder auf euch zugekommen sind. Ist das so?«
    Sie nickte. »Ja, du hast recht. Es gibt Probleme, die uns nicht direkt etwas angehen, die aber euch betreffen.«
    »Meinst du mich speziell?«
    »Nein, das nicht, John. Es geht um Menschen allgemein, die sich in Gefahr befinden.«
    »Und diese Gefahr geht von Avalon aus?«
    Nadine Berger wiegte den Kopf. »So direkt möchte ich das nicht bejahen, ich kann es jedoch nicht leugnen.«
    »Dann wäre es am besten, wenn du mich aufklärst, damit ich mich der Gefahr stellen kann.«
    »Ja, das ist gut.«
    »Bitte, fang an.«
    Sie begann mit einer Frage. »Du kennst den Hüter Avalons, den Hüter der Geistergräber, du kennst den, der noch über König Artus steht.«
    »Merlin!«
    »Ja, Merlin, der weise Zauberer, der schon vor urlanger Zeit erkannt hat, daß es nicht nur Gutes auf der Welt gibt. Das Böse lauert überall. So war es auch damals, als das passierte, was bis in deine Zeit Wirkung zeigt.«
    »Wie sieht die Gefahr aus?«
    »Sie hat drei Namen.«
    Da Nadine eine Pause einlegte, stellte ich die nächste Frage.
    »Wieso drei Namen?«
    »Yodana, Damana und Rogetta!«
    Sie hatte die drei Namen ausgesprochen und mich damit überrascht, denn mit keinem der drei konnte ich etwas anfangen. Jeder war für mich eine unbekannte Größe.
    Sie merkte meine Verlegenheit, lächelte zuerst, dann lachte sie leise über den Teich hinweg. »Ich weiß, daß ich dich jetzt verunsichert habe, doch ich will dir einen Teil deiner Sicherheit zurückgeben. Diese drei Namen – es sind Frauen – hätten für dich wohl nie eine Bedeutung gehabt, wenn sich nicht etwas verändert hätte.«
    »Was denn?«
    »Bitte sei nicht so ungeduldig, John, ich werde es dir schon erklären. Du mußt dich an die Ritter der Tafelrunde erinnern, die für König Artus gekämpft haben.«
    »Ja, ich weiß Bescheid.«
    »Sie haben vor langen Jahren gelebt. Sie waren Legende, sie sind Legende, sie kamen nach Avalon in das gelobte Land. Sie waren schon immer umschwärmt, und auch auf der Insel existierten Probleme zwischen Männern und Frauen. Es gab drei Frauen, die unbedingt an die Ritter der Tafelrunde heranwollten. Drei Frauen, deren Namen ich dir gesagt habe. Sie haben alles versucht, um deren Gunst zu erlangen, aber die Ritter wollten es nicht. Sie stemmten sich gegen sie, sie verachteten diese Frauen, die sie trotzdem nicht losließen. Schließlich, als es ihnen zuviel wurde, baten sie Merlin um Hilfe. Der große Zauberer erbat sich Bedenkzeit. Dann griff er durch. Er verfluchte die drei bösen Schwestern Avalons, er vertrieb sie und sorgte dafür, daß sie keine Ruhe mehr hatten. Bald waren sie zwischen Leben und Tod innerhalb der Zeiten verschollen. Sie balancierten auf einem schmalen Grat, denn sie mußten erleben, daß der Fluch sehr wirksam war und es ihnen nicht gelang, irgendwo einzugreifen. Sie blieben die Gefangenen der Merlinschen Magie, aber auch sie hielt keine Ewigkeit.«
    »Jetzt sind sie zurück, wie?«
    Nadine Berger nickte. »Ja, sie haben es geschafft, die Sperre zu durchbrechen. Sie sind wieder zurück, und sie haben ihre eigentliche Aufgabe nicht aus dem Sinn verloren. Sie werden sich weiterhin auf die Suche machen.«
    »Nach den Rittern?«
    »Das nehme ich an.«
    »In dieser Welt?«
    »Ja, es ist alles möglich. Es kann alles sein. Niemand weiß es genau, und sie kennen sich nicht aus, denn sie werden noch immer nach den Gesetzen handeln, die zu ihrer Zeit Bestand hatten. Und sie haben sich stets über Recht und Unrecht hinweggesetzt, das solltest du auch wissen.«
    »Ich denke, daß sie dies nicht vergessen haben.«
    »Es stimmt, John. Wir müssen davon ausgehen. Sie werden einzig und allein ihren Weg gehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Haben diese drei Personen denn nicht begriffen?«
    »Sie konnten es nicht.«
    »Dann wissen sie also nichts über
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