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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern
Autoren: Jason Dark
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fror.
    »Ja, ich bin plötzlich…«, sie hob die Schultern. »Ich konnte auch nichts dazu.«
    »Brauchst du eine Pause?«
    »W… weiß nicht.« Kathy wagte nicht, ihren Chef anzusehen. Sie kannte ihn. Der konnte noch so nett und freundlich tun, einen Moment später aber explodierte er, und das war nie angenehm.
    »Maggie erzählte mir von deinen Problemen.«
    Sie hob die Schulter und blickte dabei auf den Holzboden. »Das ist nicht so schlimm.«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Ja, ich…«
    Er faßte das dunkle Haar und zog ihren Kopf hoch. Kathy verzog das Gesicht, der erste Schmerz hatte sie erfaßt wie ein Schuß aus der Säureflasche. »Ich will, daß du mich anschaust, wenn ich mit dir rede, Kathy. Ist das klar?«
    Vergeblich versuchte sie zu nicken. »Ja«, preßte sie hervor. »Das… das ist klar.«
    »Wunderbar, dann sind wir uns einig.« Er ging einen Schritt zurück, um Kathy anzuschauen. »Du wolltest einen Schuß, wie?«
    Sie preßte die Lippen zusammen.
    Er schlug ihr gegen die Wange. Nicht sehr hart, aber es klatschte, und eine Rötung blieb zurück.
    »Du sollst doch antworten, wenn ich mit dir rede. Wolltest du einen Schuß haben?«
    »Ich habe daran gedacht«, stieß sie hervor.
    »Warum?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du bist doch clean.«
    Kathy wickelte den Mantel noch enger um ihren Körper. »Ja, das stimmt, aber es kam so über mich. Auf einmal spürte ich die Gier wieder. Ich kann es selbst nicht fassen.« Sie schüttelte den Kopf, senkte das Gesicht, strich die Haare zurück und starrte auf ihre nackten Füße, deren Zehennägel in einem kräftigen Rot lackiert waren. Sie kamen ihr vor wie erstarrte Blutflecken.
    »Das ist schlecht, Süße.«
    Kathy hatte erst nicken wollen, nun aber redete sie. Man konnte nie wissen, wie dieser Mensch auf eine stumme Antwort reagierte. »Ja, ja, das stimmt, aber…«
    »Aber gibt es bei mir nicht, das weißt du genau. Ich will, daß sich meine Mädchen unter Kontrolle haben.« Er schrie plötzlich. »Schau mich an, wenn ich mit dir rede.« Er hatte bereits den Fuß zum Tritt gehoben, der schwang wieder zurück, als Kathy ihm ins Gesicht blickte. »Meine Girls dürfen nicht ausflippen. Wer ausflippt, bringt zu leicht die Bullen auf den Plan. Die schnüffeln überall, begreifst du das? Ich will nicht, daß mein Geschäft kaputtgeht. Es ist gut gelaufen, Süße, und es soll so bleiben. Ich bin heute sehr menschlich. Du kannst in dein Zimmer gehen und dich ausruhen. Wenn dich ein Gast zufällig hier finden sollte, ist das schlecht für unser Image. Deshalb verzieh dich. Alles soll so bleiben wie bisher.«
    Kathy schaute zu Walker hoch. »Danke«, flüsterte sie. »Ich… ich werde mich bemühen.«
    Clint grinste breit. Er zog Kathy hoch. Dann legte er zwei Finger unter ihr Kinn. »Wenn ich beim nächstenmal was höre, geht es nicht so glatt ab. Du kannst deinen guten Willen beweisen, indem du die Hand- und Badetücher einräumst. Klar?«
    »Natürlich, gern.« Sie drehte sich um und fing mit ihrer Arbeit an. Walker warf ihr noch einen kalten Blick zu, dann erst drehte er sich um und ging zur Tür.
    Seine Hand lag bereits auf der Alu-Klinke, als er die Stimme des Mädchens hörte. »Da ist noch etwas, Chef.«
    Er verdrehte die Augen. »Was denn?«
    »Ein… ein Geräusch. Ich habe es gerade wieder gehört. Es klingt so komisch.«
    Walker drehte sich um. »Wenn du mich verarschen willst, dann werde ich mich…«
    »Nein, nein, da war etwas.« Sie stand zitternd neben ihrem provisorischen Bett, ein Badetuch hielt sie in der Hand. Mit der freien Linken deutete sie schräg gegen den Holzboden. »Da unten habe ich etwas gehört, Chef, ehrlich.«
    »Da ist nichts. Auch kein Keller.«
    »Aber es hat geknirscht und…«
    »Hör auf, Süße, ich…«
    Beide hörten plötzlich die Schreie. Keiner von ihnen hatte die Laute ausgestoßen. Sie waren woanders hergekommen, und zwar aus dem Pool-Bereich.
    Walker fluchte, schnellte herum und riß die Tür auf. Ein nackter Mann mit dickem Bauch kam ihm schreiend entgegen. Sein Gesicht war nur zur Hälfte sichtbar. An der anderen Seite lief das Blut aus einer dicken Kopfwunde.
    Die Tür stand offen.
    Drei schreiende nackte Mädchen drückten sich gegen die Wand. Sie alle hatten den Pool verlassen. Zwei andere Kunden lagen auf dem Boden.
    Als Walker hinschaute, krochen sie auf allen vieren schnell weg.
    Der Chef sprang mit einem Satz über die Schwelle. Er schaute in den Pool, dessen Wasser aufgewühlt und schmutzig geworden war. Von unten
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