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Autogenes Training

Autogenes Training

Titel: Autogenes Training
Autoren: Dietrich Langen
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) geht ausführlich auf die Einsatzmöglichkeiten des Autogenen Trainings bei bestimmten Krankheitsbildern oder Befindlichkeitsstörungen ein. Es stellt dabei eine Summe aller bisherigen Erfahrungswerte im Umgang mit Autogenem Training dar. Dabei gingen subjektive Erfahrungswerte der Übenden ebenso ein wie Fremdbeurteilungen durch Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten oder wissenschaftliche Prüfungen im engeren Sinne. Zwar würde sich die Liste der nachweislich mit Autogenem Training erfolgreich zu behandelnden Krankheiten und Störungsbilder reduzieren, wollte man ausschließlich den Maßstab einer Güteklasse 1 nach evidenzbasierten Kriterien anlegen. Dies liegt jedoch in erster Linie daran, dass entsprechende Untersuchungen enorm aufwändig sind. Zudem hat sich die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten zunehmend neuen Verfahren zugewandt, deren Effektivität zunächst noch gezeigt werden musste. Trotz dieser Einschränkungen gibt es verschiedene Forschungsarbeiten zum Autogenen Training, die gültige Schlüsse mit hoher Wahrscheinlichkeit zulassen.
    Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs
    Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Krebs gehören nicht nur zu den häufigsten Krankheiten in der Bevölkerung, sondern erscheinen auch an erster und zweiter Stelle der Todesstatistik. Natürlich kann eine Therapie wie das Autogene Training keine Wunder wirken. Dennoch ist es interessant, zu sehen, wie sehr sich die Risikofaktoren für die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen (das Herz-Kreislauf-System betreffend) – und hier insbesondere von Herzinfarkt – durch Autogenes Training verringern lassen. So zeigte eine gut kontrollierte Studie, dass Autogenes Training in der Lage ist, eine Reihe von Risikofaktoren positiv zu beeinflussen. Cholesterin und freie Fettsäuren nahmen durch Autogenes Training deutlich ab, während die Werte in der Kontrollgruppe gleich blieben. Bei den Triglyzeriden (Blutfetten) kam es ebenfalls zu einer Abnahme (in der Kontrollgruppe war sogar ein Anstieg zu verzeichnen). Systolischer und diastolischer Blutdruck wurden gesenkt, ebenso der Puls.
    Im Vergleich zu Herzbeschwerden sind die Risikofaktoren für Krebserkrankungen weitaus weniger gesichert, von Zigarettenrauchen als Hauptverursacher des Lungenkrebses einmal abgesehen. Insofern gibt es auch – anders als im kardiovaskulären Bereich – keine Studien über den Beitrag des Autogenen Trainings bei der Reduktion des Erkrankungsrisikos. Nichtsdestotrotz kann Autogenes Training bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium, die sowohl operativ als auch mit Chemo- oder Strahlentherapie behandelt wurden (bei denen also das therapeutische Arsenal ausgeschöpft wurde), in der Krankheitsbewältigung einen äußerst hilfreichen Beitrag leisten. Dabei spielt einerseits die nachgewiesene Wirksamkeit auf Schmerzzustände eine wichtige Rolle, andererseits die positive Wirksamkeit auf Befindlichkeit und Stimmung.
    Die wissenschaftliche Basis
    Abschließend soll untersucht werden, inwieweit das Autogene Training den oben genannten Kriterien einer wissenschaftlich basierten Medizin entspricht. Dazu müssen so genannte Metaanalysen vorliegen, die einen entsprechenden Nachweis führen. Unter Metaanalysen versteht man dabei umfassende Auswertungen verschiedener Studien zur Wirksamkeit einer Behandlungsmethode, wobei die unterschiedlichen Einzelstudien einer für alle geltenden einheitlichen Methodenkritik unterworfen werden. Eine derartige Metaanalyse liegt auch für das Autogene Training vor. Sie belegt die Wirksamkeit des Verfahrens.
    Dazu wurden 73 kontrollierte Therapiestudien ausgewertet. Bezogen auf spezifische Krankheiten beziehungsweise Symptome, konnte dabei unter anderem gezeigt werden, dass sich Spannungskopfschmerzen und Migräne, essenzielle Hypertonie (Bluthochdruck), koronare Herzkrankheiten und Asthma bronchiale durch Autogenes Training ebenso bessern ließen wie somatoforme Schmerzstörungen (andauernder, schwerer Schmerz, dessen Ursache nicht in körperlichen Störungen zu suchen ist, sondern in emotionalen Konflikten oder psychosozialen Problemen). Darüber hinaus zeigte sich ein positiver Effekt des Autogenen Trainings bei Schlaf- und Angststörungen, bei leichten bis mittelgradigen Depressionen sowie bei Durchblutungsstörungen der Hände (Morbus Raynaud).
    Dieses überaus positive Ergebnis erklärt möglicherweise auch die Tatsache, dass das Autogene Training seit nunmehr rund 80 Jahren zu den am häufigsten angewandten und am
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