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Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Titel: Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller
Autoren: Adlon Andreas
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sah verstohlen auf die Uhr. 21:36 Uhr. Mark reichte seinen deutschen Führerschein und die Papiere der Mietwagenfirma nach draußen.
    » Warten Sie hier. «
    Der Polizist ging zurück zu seinem Streifenwagen.
    » Was macht der Typ denn jetzt? « , fragte Jana ganz aufgeregt.
    » Ich vermute, der checkt in seinem Bordcomputer, ob irgendetwas gegen mich vorliegt. «
    » Warum hast du ihm die Sache von Kati und dem FBI nicht erklärt? Das müsste er doch in seinem Polizei-Dings überprüfen können? «
    » Bis ich das erklärt habe, ist es nach 22 Uhr. «
    » Scheiße, das schaffen wir nie bis um zehn. Die arme Kati. Ich habe sie wirklich gemocht. «
    » Du sprichst ja schon in der Vergangenheitsform. Noch ist nichts passiert. «
    » Aber es wird ihr was passieren, wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen. Gary traue ich inzwischen alles zu. Der hat doch eh nichts mehr zu verlieren. «
    Der Polizist kehrte zurück.
    » Mit Ihren Papieren ist alles in Ordnung. Sie sind aber zu schnell gefahren. Das kostet 80 Dollar. Wollen Sie bar oder mit Karte zahlen? «
    » Was geht denn schneller? «
    » In bar, natürlich. «
    Mark kramte wild in seinem Portemonnaie und fand genau 70 Dollar.
    » Hier, 70 Dollar, nehmen Sie das und lassen Sie mich fahren, bitte. «
    Der Officer blendete Mark ins Gesicht und sah den Schweiß auf seiner Stirn. Seine Gesichtsfarbe sah vermutlich auch nicht gesund aus.
    » Sagen Sie, haben Sie etwa Drogen genommen? «
    » Mann! Nein, ich will einfach nur los! « , brüllte Mark, obwohl er es gar nicht so laut sagen wollte.
    » Um was geht es denn bei Ihrer – ach so wichtigen – Verabredung? «
    Geistesgegenwärtig sog sich Mark eine Geschichte aus den Fingern.
    » Hören Sie, meine Ex-Frau macht Stress. Sie ist Amerikanerin. Hier neben mir sitzt meine Tochter. Ich muss sie bis 10 Uhr zurückgebracht haben. Wenn ich auch nur eine Minute zu spät komme, hetzt sie mir das Jugendamt auf den Hals. Officer, haben Sie Kinder? «
    » Ja, zwei, meine Frau lebt in New York. Ich weiß, was Sie meinen. Wo müssen Sie denn genau hin? «
    » Zum Pier 14, sie wartet dort in einem Restaurant. «
    Der Beamte sah auf seine Uhr. » Viertel vor zehn, das wird aber knapp. « Der Beamte nahm Mark die 70 Dollar aus der Hand.
    » Bitte , fahren Sie. «
    Das ließ sich Mark nicht zweimal sagen und brauste davon. Er hörte nicht, wie der Beamte ihm hinterherrief:
    » Nehmen Sie gleich die erste Auffahrt… « , der Officer beendete den Satz für sich selbst, » …wenn Sie die zweite Ausfahrt nehmen, schaffen Sie es nicht, da ist eine Baustelle. «
    ***
    Sie würden es nicht rechtzeitig schaffen . Das war das Erste, was Mark in den Kopf schoss, als er die Baustellenzeichen ‚CONSTRUCTION AHEAD‘ vor sich sah. Ein muskulöser Bau a rbeiter mit schwarzem Vollbart und oranger Warnweste zeigte ihm mit beiden Armen und einer Taschenlampe in der Hand den Weg zur Umleitung. In Marks trübe Gedanken mischte sich das knatternde Geräusch eines Presslufthammers. Die arbeiteten sogar nachts an der bescheuerten Straße.
    » Es ist schon zwei Minuten vor zehn « , hörte er Jana sagen.
    » Ich weiß. «
    » Das schaffen wir nie bis um zehn. «
    » Ja, ich weiß! « , brüllte er Jana an. Lauter, als er es gewollt hatte. » Es konnte doch keiner ahnen, dass sie hier die Straße aufreißen. Vor ein paar Tagen war das noch nicht. «
    » Du hast doch gesagt, er hat von Katis Handy aus angerufen, oder? «
    » Ja «
    » Dann ruf ihn doch an! «
    Verdammt, warum war er da nicht selbst drauf gekommen? Mark drückte die Kurzwahltaste. Er hörte noch nicht mal ein Freizeichen. Das Handy war entweder ausgeschaltet worden oder der wahnsinnige Gary hatte es einfach in die San Francisco Bay geworfen.
    » Ausgeschaltet. «
    » Mist, na, aber Gary wird doch wohl zehn Minuten warten. Schließlich will er ja mich. «
    Dass Jana ihm diese offensichtliche Wahrheit vor Augen führte, ließ Mark zweifeln, ob es überhaupt richtig gewesen war, Garys Anweisungen zu folgen. Er wollte nur Jana. Es ging ihm gar nicht um Kati. Aber was würde dieses Arschloch tun, wenn sie nicht aufkreuzten? Kati umbringen!
    Wenn er nicht das haben konnte, was er – angeblich – liebte, wollte er ihm die Frau nehmen, die er zu lieben begann.
    » Ich habe Kati auch ganz schön lieb gewonnen « , sagte Jana, als könn t e sie seine Gedanken lesen.
    » Du liebst Kati, oder? «
    Vor und hinter ihm schienen hundert Autos zu hupen, weil es nur sehr zähflüssig weiterging. 22:01 Uhr.
    Er
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