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Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)

Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)

Titel: Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)
Autoren: Janina Mantoni
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besiegelt
    sein w ürde. Bekam er auf einmal Torschlusspanik? Bisher war es doch stets sein größter Wunsch, endlich zu heiraten. Er wollte es schwarz auf weiß haben, dass sie zusammengehörten. Auch Kinder standen auf seiner Wunschliste ganz oben.
      Es war seltsam, dass er gerade jetzt wieder an die kleine Melanie denken musste. Nach seiner Einschätzung musste es dem Kind inzwischen besser gehen. Ob Susanne zur Arbeit gegangen war? Auf seine Mutter konnte sie sich verlassen. Es war zwar schon unendlich lange her, aber er erinnerte sich noch genau daran, wie sie ihn früher immer verwöhnt hatte, wenn es ihm einmal schlecht ging. Ein tiefer Groll stieg in ihm auf, als Simon an den Mann dachte, der Susanne im Stich gelassen hatte, gerade als sie ihn am nötigsten gebraucht hätte. Wie armselig musste seine Liebe zu ihr gewesen sein, wenn sie schon der ersten Belastung nicht standhielt.
    * * *
      Janina schminkte sich sorgfältig. Sie wollte schön sein, wenn sie sich mit ihrem Verlobten traf. Seine Bewunderung tat ihr gut, sie konnte nicht genug davon bekommen. Hoffentlich bemerkte er wenigstens, welche Mühe sie sich mit ihrem Aussehen gab. Falls es seiner Mutter wirklich schlecht ging, und davon war sie inzwischen überzeugt, nachdem sie auch in der Nacht noch etliche Male vergeblich versucht hatte, mit ihm zu telefonieren, würde sie ihr Verlobter vermutlich kaum wahrnehmen.
      Simon wartete in der Halle auf sie. Ihr Herz schlug höher, als sie die Stufen herunterkam, und ihn neben dem Kamin stehen sah. Wie gut er wieder aussah. Mit ihm konnte sie sich überall sehen lassen. Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, in welcher Gemütsverfassung er war. Sein Lächeln ließ sie sicher sein, dass wieder alles in Ordnung war.
      „Deiner Mutter geht es demnach wieder gut“, stellte sie befriedigt fest, als sie sich aus seiner Umarmung löste.
      Er schaute sie verblüfft an. „Wie kommst du denn auf die Idee, dass es ihr schlecht gegangen ist, Liebling? Ich hatte sogar den Eindruck, dass es ihr ganz ausgezeichnet geht. Sie hat wieder eine Aufgabe gefunden. Das Gefühl, gebraucht zu werden, halte ich für sehr wichtig bei einem Menschen, der auf einmal ganz alleine dasteht.“
      Nun begriff Janina nichts mehr. „Aber es ist doch richtig, dass du gestern in Diebach warst?“, vergewisserte sie sich.
      „Ich bin gestern Abend zurückgekommen, weil ich Bereitschaftsdienst hatte“, bestätigte er schmunzelnd. „Nachdem ich maximal vier Stunden Schlaf hatte, stehe ich jetzt vor dir.“
      „ Dann kannst du mir hoffentlich auch erklären, warum du aufs Land fahren musstest“, sagte sie mühsam beherrscht. „Ich hatte dich so gebeten, mit mir in die Bretagne zu fahren, aber du musstest dich ja angeblich ausruhen.“
      „ Das hatte ich ja auch vor, Janina“, verteidigte er sich. Er war überrascht, dass sie schon Bescheid wusste. Nach seiner Berechnung war sie doch erst am Vorabend von ihrer Reise zurückgekommen. Natürlich hatte er sich vorgenommen, seiner Verlobten davon zu erzählen. Sie hatten sich einmal geschworen, nie irgendwelche Geheimnisse voreinander zu haben. Dass er sich nun aber vor Janina rechtfertigen sollte, passte ihm gar nicht. Dennoch zwang er sich, ihr möglichst ruhig zu erklären, aus welchem Grund er seine Pläne ändern musste.
      „Du bist mehr als hundert Kilometer gefahren, nur um dich um ein krankes Kind zu kümmern?“, fragte sie fassungslos. „Und das, obgleich du angeblich so übermüdet warst? Ich kann es nicht glauben. Welche Bedeutung hat dieses Kind für dich, Simon? Bis du mit seinem Vater in dieselbe Schule gegangen?“
      „ Es hat gar keinen Vater. Das heißt, der Mann hat sich einfach aus dem Staub gemacht, ohne sich weiter um seine Familie zu kümmern.“
      „ Aber irgend einen Grund musst du doch gehabt haben, warum du die weite Fahrt auf dich genommen hast. Es gibt doch auch noch andere Ärzte in dieser Gegend.“
      „ Doktor Körner war überbelastet. Er muss ja nun auch die Patienten betreuen, die zuvor mein Vater behandelt hat.“
      Das leuchtete ihr ein, obwohl sie immer noch nicht begriff, warum ihr Verlobter nicht vorgeschlagen hatte, das Kind im Krankenhaus behandeln zu lassen. Das wäre doch bedeutend schneller gegangen. Janina wollte das Thema schon fallen lassen, um ihrem Verlobten von ihrer verwässerten Reise zu erzählen, als ihr noch etwas einfiel, das sie unbedingt geklärt haben wollte. „Kannst du mir sagen, warum ich dich
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