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Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)

Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)

Titel: Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)
Autoren: Janina Mantoni
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verlassen, als ihr ein junger Arzt entgegenkam, den sie von ihren früheren Besuchen flüchtig kannte, weil er die Wohnung neben ihrem Verlobten hatte.
      „Simon ist zu seiner Mutter gefahren“, erklärte ihr der junge Mann überrascht, als sie ihn nach ihrem Verlobten fragte. „Er hat mir etwas von einem Notfall erzählt, wollte aber morgen Abend pünktlich zum Dienst wieder in Stuttgart sein.“
      „ Ein Notfall? Ist etwas mit seiner Mutter?“, fragte sie nun doch betroffen.
      „Er hat von einem Kind gesprochen, soweit ich mich erinnere. Ich war in Eile, darum habe ich ihm nicht so genau zugehört. Lassen Sie es sich am besten noch einmal von ihm selbst erzählen“, bat der Arzt lachend. „Ich kann mich für meine Aussage nicht verbürgen.“
      „ Soll das heißen, dass mein Verlobter dann erst morgen Abend zurückkommt?“, fragte sie entsetzt.
      „Das kann schon sein. Ich habe ihn wenigstens so verstanden. Hat er Ihnen denn nichts davon gesagt?“
      „ Ich war in der Bretagne“, sagte Janina, weil sie es nicht ertragen konnte, dass der Arzt dachte, ihr Verlobter hätte Geheimnisse vor ihr. „Simon hätte es mir sonst natürlich erzählt.“
      „ Natürlich. Warum rufen Sie ihn nicht einfach an und fragen ihn, was passiert ist? Sie könnten ihn aber auch mit Ihrem Besuch überraschen. Ihre zukünftige Schwiegermutter würde sich bestimmt auch freuen, Sie zu sehen.“
      Schon der Gedanke, dass sie gleich nach Diebach fahren sollte, jagte Janina einen Schauer über den Rücken. „Ich werde meinen Verlobten von daheim anrufen“, erklärte sie und verabschiedete sich eilig, um zu ihrem Wagen zu gehen. In ihrem Innern tobte ein heftiger Kampf. Sie fragte sich, welchen Grund Simon gehabt haben könnte, ebenfalls auf Reisen zu gehen. Zu ihr hatte er doch gesagt, dass er sich dringend ausruhen wollte. Janina war auch völlig unklar, um welches Kind es sich dabei handeln könnte. Oder brachte der junge Arzt da irgendetwas durcheinander, und ihre Schwiegermutter war doch überraschend krank geworden? Dann allerdings durfte sie auf keinen Fall den Fehler begehen, Simon Vorwürfe zu machen.
      Während sie wieder nach Hause fuhr, zerbrach sie sich den Kopf darüber, wie sie ihren Eltern beibringen sollte, dass ihr Verlobter auch dieses Mal keine Zeit haben würde, an ihrer Abendgesellschaft teilzunehmen. Sie musste auf jeden Fall verhindern, dass Simon bei ihrem Vater in Ungnade fiel.
    Als Janina daheim war, stand ihr Entschluss fest: Sie würde in Diebach anrufen, um endlich zu erfahren, was da vorgefallen war Auch die Aussicht, dass sich ihre Schwiegermutter am Telefon melden könnte, brachte sie nicht von ihrem Vorhaben ab. Vielleicht ging es der Frau ja schon wieder so gut, dass sie ihren Sohn bereits entbehren konnte. Mit dem Auto konnte Simon auf jeden Fall noch rechtzeitig bei ihr sein.
      In ihrem Zimmer ließ sie sich sofort neben ihrem Telefon nieder und begann zu wählen. Sie ließ es eine ganze Ewigkeit klingeln, aber niemand meldete sich. Auch als sie es nach einer Weile erneut versuchte, hatte sie keinen Erfolg. Für Janina stand bald fest, dass hier irgendetwas nicht stimmen konnte. Vielleicht hatte Simon seine Mutter ins Krankenhaus bringen müssen und war noch eine Weile bei ihr geblieben. Die Wahrheit würde sie nur herausfinden, wenn sie selbst hinfuhr, um sie zu ergründen, aber dazu konnte sie sich nicht durchringen.
    Als sie spät am Abend noch einmal in Diebach anrief, hob immer noch niemand ab. Janina sah ein, dass sie nun in Ruhe abwarten musste, welche Erklärung ihr Verlobter morgen für sie hatte, wenn er wieder zurückkam. Denn dass er seinen Dienst versäumen könnte, traute sie ihm nicht zu. Dazu war Simon viel zu gewissenhaft.
    * * *
      Doktor Weigand zog eilig seinen weißen Kittel über und begab sich zum Aufzug. Er hatte gerade einen Anruf bekommen, dass er in der Ambulanz gebraucht wurde. Seine Hoffnung, dass es eine ruhige Nacht werden würde, schien sich leider nicht zu bestätigen.
      Vor wenigen Minuten erst hatte er es sich auf seiner Liege bequem gemacht, nachdem er zuvor ein junges Pärchen verarzten musste, das bei einer sinnlosen Raserei mit seinem Motorrad von der Fahrbahn abgekommen und in einem Stacheldrahtzaun gelandet war. Die beiden hatten wirklich schlimm ausgesehen. Er hatte sehr viel Zeit dafür gebraucht, alle Wunden zu versorgen. Um sicher zu gehen, dass nicht doch noch eine Gehirnerschütterung nachkam, hatte er sie vorerst
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