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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)
Autoren: Kirsten Greco
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denn?«, fragte sie vorsichtig. Vor allem Lisa sah immer noch ein wenig zu dünn aus. »Ich meine, die Versorgung. Ist immer noch alles so knapp?«
    Lisa schnupperte selig. »Nun ja, so ein großes Stück Braten gibt es natürlich nicht jeden Tag. Aber Carl passt schon auf, dass es uns gut geht. Jedes Mal bringt er etwas mit, wenn er uns besucht und in Mamas Gemüsegarten hilft. Es ist ein kleines bisschen besser geworden, glaube ich.«
    Alexander griff nach ihrer Hand. »Das ist gut, Schwesterchen. Vielleicht solltet ihr trotzdem eine Weile mitkommen.«
    Augenblicklich legte sich Evas Stirn in Falten.
    »Nur wenn ihr möchtet, natürlich«, fügte Alexander rasch hinzu.
    »Ich denke, ich möchte jetzt erst einmal wissen, wie es euch geht«, bemerkte Eva. »Edmund war zuletzt vor etwa einem Monat hier und hat angedeutet, dass Anna noch nicht kräftig genug ist.« Sie betrachtete Anna skeptisch. »Und? Siehst müde aus, mein Kind.«
    Anna lächelte. »Es geht mir gut, Eva. Wirklich. Es ist … alles gut verheilt.«
    Sie rieb sich ihre Handgelenke, die Narben waren zu dünnen Strichen geschrumpft. Die Narbe unter ihrer linken Schulter würde man wohl immer sehen können. Doch sie hatte nicht gelogen, sie fühlte sich gut. Zufrieden, mit sich im Reinen.
    »Und Peter?«, hakte Eva nach.
    »Peter richtet euch von drüben viele liebe Grüße aus. Er ist dabei, sich ein kleines Haus zu bauen und ist schrecklich beschäftigt und aufgeregt. Er kommt nicht mehr zurück«, fügte Anna leise hinzu. »Er ist glücklich dort. Sehr sogar. Du siehst, Eva, euch bleibt gar nichts anderes übrig, als uns hin und wieder zu besuchen. Die Gefahr ist vorüber.«
    Sie holte tief Luft. Die Gefahr war vorüber, die Silberblüte war zerstört, niemand würde mehr auf diese Art und Weise in der Lage sein, Silvanubis an sich zu reißen.
    »Und Kyra?«, fragte Lisa. Kühl und sachlich, obwohl sie wusste, was die Magierin sowohl ihrem Bruder als auch Anna angetan hatte.
    »Kyra sitzt im Gefängnis«, antwortete Alexander knapp.
    »Der Ältestenrat hat lange beraten, was mit ihr geschehen soll und vor zwei Wochen ist der Beschluss gefasst worden, dass sie hinter Schloss und Riegel bleiben soll.«
    »Für immer?«, fragte Lisa. Alexander zuckte mit den Schultern und verschränkte schließlich die Arme vor der Brust. »Für lange Zeit, Lisa. Irgendwann soll sie unter Hausarrest gestellt werden.«
    Anna wusste, dieser Teil des Urteils gefiel ihm gar nicht, im Gegenteil. Er hielt es für einen beinah unverzeihlichen Fehler. Lange und heftig hatte er mit Richard, der Mitglied des Ältestenrats war, gestritten.
    »Sie kann ihren Plan nie mehr in die Tat umsetzen, da die Silberblüte vernichtet wurde«, fuhr Alexander fort. »Man meint wohl, dass sie daher nicht mehr besonders viel Unheil anrichten kann. Ein Fehler, wenn ihr mich fragt«, fügte er dennoch hinzu.
    Anna strich ihm über den Arm. »Lass es gut sein, Alex. Uns wird sie nichts mehr tun können. Wenn wir zurückkehren, beginnen wir mit unserer Ausbildung dort. Erin brennt schon darauf, uns endlich das Bogenschießen und den Schwertkampf richtig beibringen zu können und Peter freut sich mindestens genauso darauf, uns in die Magie einzuweisen.«
    »Ich habe es gewusst.« Eva wendete den Braten. Der würzige Geruch strömte in Annas Nase und sie musste automatisch laut schlucken.
    Eva drehte dem Ofen den Rücken und grinste. »Hunger?«
    Anna nickte zerknirscht. »Ein bisschen schon.«
    »Dauert nicht mehr lange.« Sie fasste ihren Sohn ins Auge und lächelte. »Ich glaube, ihr werdet dort glücklich sein.« Sie drückte seine Hand. »Wehe, wenn ihr mich nicht regelmäßig besucht.«
    Alexander erhob sich, umrundete den Tisch und nahm seine Mutter in den Arm. »Natürlich werden wir das. Es sei denn, ihr kommt mit.«
    Eva kniff Alexander in die stopplige Wange und schüttelte den Kopf. »Du wirst es nicht glauben, mein Sohn, aber ich fühle mich hier wohl. Auch wenn mir nur noch Lisa geblieben ist, so ist das doch mein Zuhause. Lisa, nimm es mir nicht übel, aber auch ohne dich würde ich mich nicht anders entscheiden. Außerdem kann ich all die kleinen Naseweise hier nun wirklich nicht im Stich lassen.«
    Lisa lachte leise. »Das stimmt, Mama. Und du genießt jede Sekunde davon! Du weißt gar nicht, Anna, was für eine Freude du meiner Mutter gemacht hast. Wenn es nach ihr ginge, würde sie täglich mit den kleinen Quälgeistern spielen. Und Carl ist mindestens einmal die Woche hier.«
    Anna
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