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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)
Autoren: Kirsten Greco
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aufgesprungen war, war entgleist, und da er nicht mehr als ein erbärmlicher Trittbrettfahrer war, hatte er verloren. Und er gab ihr die Schuld daran. Aus den Augenwinkeln nahm Anna wahr, wie er ein kurzes Messer aus seinem Gürtel zog.
    »Sie ist tot, weißt du.« Seine Augen funkelten. Er ist wahnsinnig … »Es war der letzte Dienst, den ich ihr erwiesen habe. Ich werde ihr heute folgen, aber nicht, ohne dich mitzunehmen, Anna.«
    Es tat nicht einmal weh, als er mit dem Messer ihre Handgelenke einritzte. So würde sie also sterben. Sie würde langsam verbluten, ans Bett gefesselt, mit einem Knebel im Mund. Wahrscheinlich würde es nicht wehtun, aber es dauerte eine Weile. Zeit genug für Glenn sich daran zu erfreuen. Anna schloss die Augen, sie wollte ihn nicht sehen. Wieder spürte sie seine Hand auf ihrer nackten Brust und dann riss er mit einem leichten Ruck die Kette mit dem Amulett von ihrem Hals. Anna öffnete ihre Augen nicht, als ihre Tränen aus den Augenwinkeln ins Kissen tropften. Ihr war kalt und sie hörte ihr Herz klopfen.
     
    *
     
    Sein Kopf war leer, nur Annas Gesicht hatte Platz darin.
    »Jetzt komm schon, Peter.« Nico drehte sich ungeduldig um und erstarrte.
    »Was ist?«, fragte er ängstlich. Peter blickte ausdruckslos ins Leere. Mit einem Satz war Nico bei ihm und griff ihm stützend unter die Arme, als er sah, wie Peters Beine unter ihm nachgeben wollten. Panisch sah sich der Junge um.
    »Papa? Papa!«
    Richard ließ den Hammer fallen, als er sah, wie Nico neben Peter auf dem Boden kniete.
    »Anna«, keuchte Peter und stemmte sich hoch. Richard und Edmund waren an seiner Seite und sahen ihn verständnislos an. »Anna. Sie ist in Gefahr. Lauft. Sie ist im Haus. Beeilt euch, aber geht um Gottes willen nicht unbewaffnet hinein.«
    Ohne Fragen zu stellen, liefen Richard und Edmund los.
     
    *
     
    Etwas stimmte nicht. Peter wankte auf Nico gestützt in Richtung Haus. Noah und er hatten den Rückweg stumm und schnell zurückgelegt. Glenn waren sie nicht begegnet. Seite an Seite liefen der Junge und der alte Mann auf das Haus zu. Anna. Seine Nackenhärchen stellten sich auf, als Alexander mit einem Satz aus dem Sattel sprang.
    »Was ist geschehen? Ist es Anna?«
    Peter nickte. »Ich glaube, Glenn ist bei ihr. Richard und Edmund sind vorgelaufen. Schnell, Alex. Sie braucht Hilfe.«
    Ohne ein Wort lief Alexander los und Noah tat es ihm gleich. Peter folgte ihnen, so schnell es seine alten Beine erlaubten.
    Sie braucht Hilfe. Peters Worte wirbelten in Alexanders Kopf herum und einer plötzlichen Eingebung folgend sah er sich um. Er war allein. Die anderen mussten bereits im Haus verschwunden sein. Eine Leiter. Er brauchte eine Leiter. In Windeseile lief Alexander um das Haus herum. Er erinnerte sich, dass Bridget sich vorgestern über das Quietschen der Fensterläden vor ihrem Schlafzimmer beschwert hatte. Jedes Mal würde das ganze Haus geweckt, wenn sie die Läden nachts öffnen wollte. Sie hatte darauf bestanden, dass Noah die Scharniere ölte und dieser hatte fluchend eine Leiter bereitgestellt, ohne jedoch bisher Gelegenheit gehabt zu haben, das Problem zu beheben. Alexander atmete auf. Da stand die Leiter. Die Angst um Anna schien ihm Kräfte zu verleihen, von denen er bislang nichts geahnt hatte. Er klemmte sich die schwere Leiter unter den Arm, umrundete das Haus und lehnte sie an Annas Fenster. Aus dem Haus erklang lautes Rufen, dann ein Poltern, drängendes Klopfen. Vorsichtig kletterte er die Leiter hoch, blickte durch das Fenster und erstarrte. Annas Bett stand mitten im Zimmer, ihre Arme und Beine daran gefesselt, Hemd und Bettdecke lagen auf dem Boden und unter ihren Händen hatten sich dunkelrote Pfützen gebildet. Glenns rechte Hand lag auf ihrer Brust, in der linken hielt er Annas Amulett.
    Splitternd ging die Fensterscheibe zu Bruch und mit einem Satz war Alexander im Zimmer. Langsam zog er sein kleines Taschenmesser aus der Hosentasche.
     
    *
     
    Etwas donnerte gegen die Tür und Anna hörte Holz splittern. Es wollte ihr nicht gelingen, ihren Kopf zu heben, er war plötzlich bleischwer. Sie hatte keine Kraft mehr. Neben ihr ging etwas zu Bruch. Schwerfällig drehte sie ihren Kopf zur Seite. Alexander. Er hatte sein kleines rotes Taschenmesser in der Hand.
    »Lass sie los.« Alexander sprach langsam und deutlich. »Lass sie sofort los.«
    »Alexander.« Glenns Stimme triefte vor Spott. »Wer hätte gedacht, dass wir uns noch mal wiedersehen.« Er legte das Amulett auf Annas
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