Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)
Autoren: Kirsten Greco
Vom Netzwerk:
her …
    Vorbei, die Magierin war für immer aus ihrem Leben verschwunden, in einer weiteren Woche waren die neunzig Tage vorüber, doch selbst das war jetzt unwichtig. Eigentlich war sie Kyra fast schon zu Dank verpflichtet. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sich Anna bewusst für etwas entschieden. Sie hatte Ängste und Zweifel beiseitegeschoben und war ohne Zögern losgezogen. Ohne an ihrem Entschluss zu zweifeln, war sie Kyra entgegengetreten. Anna wusste zwar immer noch nicht genau, wie ihre Zukunft aussehen würde, doch sie war sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Instinktiv schloss sich ihre Hand um das kleine Amulett, das Alexander ihr vor einigen Tagen zurückgegeben hatte. Anna atmete tief durch. Der Sommerwind mischte sich mit dem Kaffeearoma, das unter der Tür in ihr Zimmer kroch. Naomi musste jeden Moment zurück sein. Später würde sie noch einmal versuchen, das Bett zu verlassen. Vielleicht konnte sie den Kaffee ja gemeinsam mit Naomi an dem kleinen Tisch trinken. Anna merkte, wie sie langsam eindöste. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob Bridget ihr etwas in den Violabeersaft kippte. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so viel geschlafen zu haben. Wenn sich Naomi nicht beeilte, wäre sie weggedämmert, bevor sie zurückkam und der Kaffee würde kalt werden.
     
    *
     
    Peter war zufrieden. Er saß neben Nico auf einem Heuballen vor der abgebrannten Scheune. Gemeinsam sahen sie Richard und Edmund zu, die seit Tagen mit dem Wiederaufbau des Stalles beschäftigt waren. Beide Männer stellten sich überaus geschickt an und ließen sich nur ungern bei der Arbeit helfen. Peter genoss diese Augenblicke des Nichtstuns. Er hatte sich ein wenig Ruhe redlich verdient, fand er.
    Zufrieden ließ er seinen Blick über Nico gleiten. Jeden Tag war er dankbar, dass es ihnen gelungen war, seinen jungen Freund ebenso wie Anna zu retten. Nicos Wunde war gut verheilt. Er brauchte keinen Verband mehr und Peter war sich sicher, dass er insgeheim stolz auf seine Verletzung war. Seit zwei Tagen ging er zu seinem großen Missfallen wieder in die Schule. Gestern Morgen hatte Peter ihn dabei ertappt, wie er sich ausgiebig im Spiegel betrachtete, vorsichtig an seinem Ohr zupfte und sich schließlich grinsend die Zunge rausstreckte. Doch heute war Wochenende, keine Schule und Nico hatte ausschlafen können. Sein erster Weg hatte ihn zum Stall und anschließend auf die Weide geführt, wo er jeden einzelnen seiner geliebten Vierbeiner mit einem sanften Klaps auf die Nüstern begrüßte. Die Pferde standen momentan Tag und Nacht auf der Weide und genossen das offenbar in vollen Zügen. Das Wetter hatte bislang mitgespielt, nicht ein Tropfen Regen war gefallen, seit dem verhängnisvollen Tag, der mit dem Feuer in der Scheune begonnen hatte.
    Inzwischen war beinah so etwas wie Alltag eingekehrt. Sobald die Scheune wieder stand, würden Peters neue Freunde ihm beim Bau eines kleinen Hauses helfen. Dieses Mal würde er hierbleiben, er würde nicht mehr zurückkehren. Und Anna … sie war über Nacht erwachsen geworden, so schien es. Sie brauchte ihn nicht mehr. Er hatte so ein Gefühl, dass es auch sie nicht mit Gewalt in die alte Welt zurückzog. Wer weiß, vielleicht würde auch sie sich hier eine neue Zukunft aufbauen. Mit Alexander an ihrer Seite … Er hatte lange überlegt, ob er Alexander begleiten sollte, um ihm bei dem Treffen mit Kyra beizustehen, doch dann hatte er sich dagegen entschieden. Nur zu gut konnte er verstehen … Alexander brauchte dieses Treffen, um nach vorn sehen zu können. Doch dabei würde er ihm nicht helfen können, diesen Weg musste Alexander allein gehen. Peter blickte gen Himmel. Die Sonne stand bereits hoch über ihnen. Bald müssten Alexander und Noah zurückkommen. Er nahm nicht an, dass sie sich besonders lange in dem Gefängnis aufhalten wollten.
    »Kommst du jetzt mit, oder nicht?«
    Nico war aufgestanden und zupfte Peter ungeduldig am Ärmel. Peter zog eine Braue hoch, er hatte Nicos Frage nicht gehört.
    »Was denn, du Nervensäge? Du kannst auch nicht länger als fünf Minuten auf deinem Hosenboden sitzen. Wo soll es denn nun schon wieder hingehen?«
    Nico nickte in Richtung Weide und Peter schmunzelte. Natürlich, wohin auch sonst. Mühsam erhob er sich, er wurde wirklich nicht jünger … Nico war schon einige Schritte vorgesprungen, als ihm das bekannte Gefühl wie eine dumpfe Faust in den Magen fuhr. Anna.
     
    *
     
    Feuerrote Haare wehten im Wind. Die stahlblauen Augen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher