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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge
Autoren: Jack Higgins
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Anstalten, Kim zur Tür zu folgen. Kate bot Dillon die Hand. »Sie sind ein sehr interessanter Mann.«
      »Das haben Sie nett gesagt.« Er küsste ihr die Hand. »Und Sie sind eine schöne Frau.«
    »Das ist meine Schwester, Mr. Dillon«, sagte Paul Rashid.
    »Wie könnte ich das je vergessen?«
      Paul und Kate gingen. Noch bevor Ferguson etwas sagen konnte, läutete sein rotes Telefon. Er hob ab, lauschte, stellte einige Fragen und legte den Hörer mit ernstem Gesicht wieder auf.
      »Offenbar ist der Sultan von Hazar soeben ermordet worden.« Er blickte Dillon an. »Ein bemerkenswerter Zufall, meinen Sie nicht auch?«
      Der Ire steckte sich eine Zigarette an. »Bemerkenswert ist das richtige Wort.« Er blies den Rauch aus.
      »Eines kann ich Ihnen sagen: Igor Gatow tut mir jetzt schon Leid.«

    Am selben Abend fand im Dorchester eine festliche Veranstaltung statt – eine politische Zusammenkunft –, der auch der Premierminister beiwohnte. Ferguson, Bernstein und Dillon waren zu seinem Schutz aufgeboten, was sie nicht ohne ein gewisses Murren akzeptiert hatten.
      Dillon und Bernstein betraten den Ballsaal des Hotels durch den Eingang in der Park Lane, überprüften die Vorkehrungen und folgten Ferguson, da alles in Ordnung war.
      In der Bar sahen sie den Earl of Loch Dhu und seine Schwester stehen.
      »Denen entkommen wir heute offenbar nicht mehr«, sagte Ferguson. »Ich werde mich mit Hannah weiter umsehen. Schauen Sie, ob Sie noch was herausbekommen können, Dillon.«
      Kate und Paul Rashid standen nebeneinander und beobachteten die anderen Gäste, als Dillon zu ihnen trat und sagte: »Was für ein Zufall.«
      »Ich habe noch nie an Zufälle geglaubt, Mr. Dillon«, meinte Paul Rashid. »Sie etwa?«
      »Komisch, dass Sie das sagen. Ich bin zwar Zyniker wie Sie, aber heute …«
      In diesem Moment unterbrach sie ein junger Mann. »Mylord, der Premierminister würde gern kurz mit Ihnen sprechen.«
      »Es tut mir unendlich Leid, Mr. Dillon, aber wir müssen unsere Unterhaltung vorläufig verschieben«, sagte Rashid. »Ich würde mich allerdings freuen, wenn Sie sich ein wenig um meine Schwester kümmern.«
    »Das ist eine Ehre für mich.«
      Paul Rashid ging davon und Kate sagte zu Dillon: »Tja, wenn Sie sich schon um mich kümmern, wie wäre es mit einem weiteren Drink?«
    Dillon wandte sich gerade ab, um ihr ein Glas zu holen, als ein ziemlich großer Mann mit gerötetem Gesicht erschien und Kate von hinten umarmte.
    »Kate, mein Schatz«, sagte er mit dröhnender Stimme.
      Da Dillon merkte, dass er jetzt keine Chance hatte, mit ihr zu sprechen, entschloss er sich zu gehen – allerdings nicht ohne dabei auf den rechten Fuß des Mannes zu treten. Der ließ Kate los. »Sie verfluchter Tollpatsch!«
      Dillon lächelte. »Es tut mir furchtbar Leid.« Er verbeugte sich vor Kate. »Ich bin in der Piano-Bar.«
      Er ging durchs Hauptgebäude des Hotels zur Piano-Bar, wo es angesichts der frühen Stunde noch ruhig war. Giuliano, der Geschäftsführer, begrüßte ihn herzlich, denn die beiden waren alte Freunde.
    »Ein Glas Champagner?«
      »Warum nicht?«, sagte Dillon. »Dafür spiele ich dir was auf dem Klavier vor, bis der Pianist auftaucht.«
      Er spielte gerade eine Melodie von Gershwin, als Kate Rashid erschien.
    »Offenbar sind Sie ein Mann mit vielen Begabungen.«
      »Ich spiele nur ein wenig Barpiano, das ist alles, Ma’am. Was ist aus dem Gentleman von vorhin geworden?«
      »Dieser Gentleman – ich benutze den Begriff nicht allzu gern – war Lord Gravely, ein Peer auf Lebenszeit, der sich im Oberhaus häuslich niedergelassen hat und dort nicht viel Gutes tut.«
      »Ich nehme an, Ihr Bruder ist nicht gerade glücklich über sein Interesse an Ihnen.«
      »Das ist eine Untertreibung. Sagen Sie, mussten Sie ihm wirklich auf den Fuß treten?«
    »Allerdings.«
    »Na, ich habe mich darüber gefreut. Der Mann ist ein echter Widerling. Er betatscht mich laufend und fummelt an mir herum. Wenn man nein sagt, hört er einfach weg. Ein schmerzender Fuß ist das Mindeste, was er verdient hat.«
      Sie griff nach Dillons Champagnerglas und leerte es mit einem Zug. »Eigentlich bin ich nur hergekommen, um mich kurz zu bedanken. Jetzt muss ich weg. Ich habe meinen Wagen für sieben Uhr bestellt.«
      Da keine weitere Unterhaltung möglich war, lächelte Dillon. »Es war mir ein Vergnügen.«
      Kate ging. Als Dillon am Ende des Stücks angelangt war,
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