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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
Autoren: Z. A. Recht
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’ner offenen Schlacht aus.« Hal nickte in Richtung der Leichen. » Irgendwer hat wahrscheinlich ein paar Autos gebraucht und sich den Weg mit ihnen frei gesprengt. Schau mal nach unten.«
    Harris blickte nach unten und sah Reifenspuren, die vom Betriebsgelände fort in die Stadt hineinführten. Er vernahm ein Rascheln, das aus einer Gasse hinter ihm kam, zog die Pistole und sprang angriffsbereit herum. Dann entspannte er sich, denn er sah, dass es nur eine vergilbte Zeitungsseite war, die der Wind gegen eine Mauer gefegt hatte. Für einen Augenblick konnte er die Schlagzeile » New York bestätigt Ausbruch des Morgenstern-Erregers« erkennen. Dann flog das Blatt weiter. Hyattsburg ging Harris allmählich auf die Nerven.
    » Lasst uns weiterziehen«, sagte Harris. » Je weniger Zeit wir hier verbringen, umso besser. Es ist, als ginge man über einen dunklen Friedhof.«
    Die Männer schienen der gleichen Meinung zu sein. Die ganze Gruppe setzte sich wieder in Bewegung und ließ einige Blocks ohne Zwischenfall hinter sich. Harris’ Vergleich mit einem Friedhof war mehr als zutreffend. Die Gebäude wirkten verlassen, es war still, die Straßen waren verwahrlost. Ohne die Leichen und die gelegentlichen Hinweise auf Gewalt hätte man leicht annehmen können, dass die Menschen einfach ihren Kram gepackt und die Stadt verlassen hatten.
    Ein Seemann ging nahe an den Schaufensterfronten der Geschäfte entlang und leuchtete mit einer Taschenlampe hinein, um etwas zu erkennen. Hal sah mit zusammengekniffenen Augen zu ihm hinüber und pfiff kurz und schrill durch die Zähne.
    Der Seemann drehte sich zu ihm um.
    » Was machst du da, du Trottel?« Hal breitete die Arme aus. » Willst du in ein Wespennest stechen?«
    » Sorry, Hal, es ist nur …«
    » Hal hat recht, Seemann. Kommen Sie in die Mitte der Straße zurück. So besteht weniger Gefahr, dass diese Dinger dich sehen«, mischte Harris sich ein.
    » Aber es ist nur…«
    » Kein Aber, Seemann, Ausführung!«, sagte Harris in gereiztem Tonfall.
    » Jawohl, Sir.« Der Seemann warf einen merkwürdig deprimierten Blick auf das Geschäft.
    » Moment mal«, sagte Hal und winkte den Seemann zu sich. » Was hast du entdeckt?«
    » Ach, es war vielleicht gar nichts.« Der Seemann schüttelte den Kopf, während die Gruppe weiterging.
    » Nein, nein, ich will es wissen«, drängte Hal. » Was war es? Eine Leiche?«
    Der Seemann schüttelte verneinend den Kopf. » Ich hab nur im Hintergrund des Ladens wie ’ne Festung aufgebaute Bretter und Regale gesehen. Ich dachte, vielleicht hat es da jemand geschafft, zu überleben. Aber wahrscheinlich sind das nur übrig gebliebene Reste. Das alles kann doch niemand überlebt haben«.
    Wirklich nicht?, dachte Hal. Ich habe Shermans Leiche nirgendwo zwischen all den toten Soldaten gesehen. Auch nicht die von Thomas. Oder von Denton.
    Er blieb stehen und blickte auf den Laden zurück, in den der Seemann hineingeschaut hatte. Ein kurzer Blick auf das Schild über der Tür zeigte einen schlampig gezeichneten Superhelden, der mit der Faust durch ein Comic-Heft in Richtung des Betrachters schlug. Es war offenbar ein Comicladen. Ein bohrendes Gefühl machte sich in Hals Hinterkopf breit.
    » Commander«, rief er laut und erreichte damit, dass die ganze Kolonne stehen blieb und in seine Richtung schaute.
    » Was ist denn?«, fragte Harris mit gedämpfter Stimme.
    » Vielleicht sollten wir den Laden da doch mal überprüfen.« Hal deutete auf dessen Eingang. » Unser Seemann hat möglicherweise recht. Wenn es irgendjemand geschafft hat, sich zu verstecken, können wir ihn vielleicht rausholen und mitnehmen.«
    » Genau«, stimmte Harris zu. » Dann reißen wir die Barrikade nieder und stürmen in einen Raum voller Watschler, oder noch schlimmer, voller Sprinter. Vielleicht hat jemand die Blockade in den hinteren Räumen aufgebaut, um den dort lauernden Tod einzusperren.«
    Die Seeleute setzen sich wieder in Bewegung und rückten weiter auf der Straße vor.
    Hal zog eine Grimasse, wandte sich von dem Laden ab und wollte sich ihnen erneut anschließen. Nach ein paar Schritten blieb er jedoch abrupt stehen.
    » Verdammt noch mal«, knurrte er und zog seine Pistole. » Ich bin außer Dienst! – Harris!«
    Wieder blieb der Commander stehen und drehte sich um. » Was ist denn jetzt?«
    » Ich überprüfe den Laden«, sagte Hal.
    » Das ist keine gute Idee«, sagte Harris. » Wir sollten auf der Straße bleiben.«
    » Sie können ja auf der Straße
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