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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
Autoren: Z. A. Recht
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Thomas hörte den Riegel zurückschnappen, als er den Schlüssel drehte. Er öffnete die Tür.
    Hinter der Tür saßen Anna Demilio und Juni Koji mit gefesselten Händen auf dem Fußboden. Man hatte ihnen den Mund mit Gaffaband zugeklebt. Beide schauten Thomas anfangs etwas ängstlich an. Annas ängstlicher Blick verschwand aber schnell. Sie kannte den alten Sergeant Major von ihren Gesprächen mit General Sherman, und so strampelte sie mit den Füßen und grinste hinter dem Klebeband.
    » Tut mir leid, dass wir so lange gebraucht haben, Doc«, murmelte Thomas und ging auf Anna zu. Er packte eine Ecke des Klebebands. » Es wird wehtun«.
    Bevor sie protestieren konnte, riss er das Klebeband mit einem einzigen schnellen Ruck ab.
    » Au«, gab Anna von sich und war froh, dass ihr Mund von dem klebrigen Gefühl befreit war. » Schön, Sie zu sehen, Thomas«.
    » Ebenfalls«, sagte Thomas. Er nahm das Messer vom Gürtel und hielt es hoch. » Soll ich Sie von den Fesseln befreien?«
    » Bitte tun Sie das.« Anna stand auf, drehte sich um und gab Thomas die Gelegenheit, die Plastikfesseln durchzuschneiden.
    Juni war inzwischen durch Mitsui ebenfalls von ihren Fesseln erlöst und auf die Beine gestellt worden.
    Da die Gefangenen befreit und der verbliebene Agent unter Kontrolle waren, hielt Thomas die Situation für geklärt.
    » Was machen wir mit ihm?«, fragte Denton, der den Überlebenden an der Wand festhielt.
    » Dasselbe, was er mit Doc Demilio gemacht hat«, grunzte Thomas und hielt eine Plastikfessel und das Stück Klebeband hoch, das er von Annas Mund gerissen hatte. » Fesseln Sie ihn und bringen Sie ihn in den Raum. Wir entscheiden später, was wir mit ihm machen.«
    Mason hörte den Gefechtslärm, der durch das Gebäude drang, während er versuchte, sich Stück für Stück zum Hauptkorridor zu schleppen. Er wusste nicht, wer da auf wen schoss, aber er hoffte, dass es niemand war, der ihn endgültig erledigte, wenn er ihm begegnete.
    Er spürte eine Taubheit in der Brust, die sich rasch ausbreitete. Jeder Atemzug fiel ihm schwerer. Er wusste genau, dass sich sein Brustkorb durch die perforierte Lunge mit Luft füllte und so beide Lungenflügel zusammengedrückt wurden. Bald würde er nicht mehr atmen können.
    Eins nach dem anderen, dachte Mason und streckte die Hand aus, um sich wieder ein paar Zentimeter zum Hauptkorridor zu ziehen. Er hinterließ eine Blutspur. Manches kam von seinem böse zugerichteten Gesicht, aber viel mehr von den beiden Schusswunden.
    Er wusste, dass er nicht schneller vorwärtskommen würde. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen. Er kämpfte gegen eine nahende Bewusstlosigkeit. Die Schießerei im Gebäude hatte aufgehört. Mason fragte sich, wer wohl gewonnen hatte.
    Am Ende des Gangs wurde ein Grüppchen verschwommener Gestalten deutlicher. Mason wusste, dass es Menschen waren. Aber er wusste nicht, wer sie waren und ob sie ihn gesehen hatten.
    Es gelang ihm noch, das Wort » Hilfe« zu krächzen, bevor ihm schwarz vor den Augen wurde.
    Mason öffnete langsam und vorsichtig die Augen. Er blinzelte heftig, denn ihm schlug grelles Licht entgegen. Er wollte schlucken, aber seine Kehle war wie ausgetrocknet. Dicht neben ihm konnte er das permanente Piep-Piep-Piep eines Herz-Monitors hören. Mit großer Anstrengung wandte er den Kopf nach links, um seine Umgebung zu erkunden.
    Er lag in einem Krankenzimmer. Es war anders als die Krankenzimmer, die er bisher gesehen hatte: ohne Fenster und die üblichen Gerätschaften. Aber es war ein Krankenzimmer. Sensoren waren an seinem Kopf und an seiner Brust angeschlossen und gaben über Kabel Signale an eine Batterie von Geräten ab. Alles diente dazu, seinen Zustand zu überwachen, und war erforderlich, damit alles getan wurde, ihn am Leben zu erhalten.
    Mason war einen Augenblick verwirrt. Seine Erinnerung war verschwommen. Was war passiert? Wo war er? War die Pandemie und alles, was sie umgab, nur ein Traum gewesen? War er vielleicht bei irgendeinem Auftrag verwundet worden und hatte wochenlang im Koma gelegen?
    Das alles brachte ihn ins Grübeln. Nur bruchstückweise kam die Erinnerung zurück. Wie hatte er den Kampf mit Derrick überlebt? Nichts, was er in seiner Umgebung sah, machte es für ihn verständlicher. Es stand sogar eine Vase mit künstlichen Blumen an seinem Bett.
    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet. Eine junge Frau kam herein. Sie schob einen Rollwagen aus Edelstahl vor sich her, auf dem ein Tablett stand. Sie sah aus wie
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