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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten
Autoren: David Weber
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gedriftet waren, während von überall die Schadensmeldungen auf die luftleere Brücke einprasselten.
    Eine Weile hatte Honor geglaubt, ihre Besatzung würde der Crew der Sirius in den Tod folgen. Das Lebenserhaltungssystem der Fearless war zum großen Teil ausgefallen, drei Viertel der Computer unbrauchbar, drei achtere Beta-Emitter durch die eigene Gravolanze kurzgeschlossen, der Trägheitskompensator außer Betrieb, siebzig Prozent des Maschinen- und Reparaturpersonals verwundet. In luftleeren Abteilungen überall im Schiff waren Besatzungsangehörige gefangen, viele davon verletzt. Sogar Honors Kabine hatte einen Treffer erhalten, der sie mehr als sechs Stunden dem Vakuum aussetzte. Nimitz hatte nur das abgeschirmte Lebenserhaltungsmodul gerettet. Honors Segelflugmedaille war von der Hitze verbogen, und eine Ecke war völlig verschwunden. So knapp war Nimitz dem Tod entronnen! Sie griff nach oben, um den Baumkater wieder zu berühren und sich zu vergewissern, daß er auch wirklich noch lebte.
    Alistair McKeon und Ilona Rierson, Dominica Santos’ einziger überlebender Lieutenant, hatten im Wrack geschuftet wie die Berserker. Petty Officer Harkness und sein Raketentrupp waren im Magazin von Werfer Eins gewesen, als Werfer Zwo ausgelöscht wurde. Sie hatten überlebt, und Harkness hatte keinen Befehl gebraucht um sich nach achtern durchzuarbeiten und auf McKeon und Rierson zu treffen. Bis dahin hatten sie nicht nur den Kompensator wieder hochgefahren, sondern auch zwei der beschädigten Achterschiff-Emitter wieder in Gang gesetzt und der Fearless so ein Beschleunigungsvermögen von mehr als zweieinhalb KpS² verschafft.
    Honors verwundetes Schiff hatte vier weitere Stunden gebraucht um abzubremsen und relativ zu Basilisk zum Stillstand zu kommen, doch ihre Leute hatten die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen.
    McKeon und Rierson hatten die Reparaturarbeiten fortgesetzt und mehr und mehr interne Kontrollsysteme wiederhergestellt. Lieutenant Montaya (Gott sei Dank, daß sie Suchon losgeworden war!) und seine Leute hatten bis zum Umfallen gearbeitet, hatten die Verwundeten geborgen und im Lazarett ihre geschundenen Körper versorgt. Viel zu viele von Montayas Patienten waren ihm unter den Händen gestorben, viel mehr, als er sich in seinem ganzen Leben wahrscheinlich würde verzeihen können, doch ihm war es zu verdanken, daß Menschen wie Samuel Webster oder Sally MacBride noch lebten.
     
    Und dann hatte die lange Reise nach Hause begonnen. Die lange, langsame Reise, die sich dadurch noch länger hinzuziehen schien, daß die Signalanlagen der Fearless ausgefallen waren. Es gab keine Möglichkeit Dame Estelle oder der Admiralität zu berichten, was geschehen war, wer gewonnen hatte und welchen Preis ihre Leute dafür bezahlt hatten. Nicht, bis die Fearless dreizehn Stunden nach ihrem Aufbruch in die Umlaufbahn von Medusa zurückhinkte und ein leichenblasser Scotty Tremaine seine Pinasse längsseits des noch immer Luft verlierenden Wracks brachte.
    Die Reparaturschiffe der Flotte hatten zwei Monate gebraucht, um die Fearless so weit wiederherzurichten, daß Honor sie durch das Wurmloch nach Hephaistos bringen konnte. Zwei Monate, in denen die gesamte Homefleet durch Honors verzweifelten Fall Zulu herbeigerufen, ›außerplanmäßige Übungen‹ im Basilisk-System durchgeführt hatte – und die drei havenitischen Schlachtgeschwader begrüßte, die zu einem ›Routinebesuch‹ auftauchten, sechs Tage, nachdem Captain Papadapolous’ Marines und Barney Isvarians NPA die bewaffneten medusianischen Nomaden vernichtet hatten.
    Honors Trauer um die eigenen Toten würde niemals völlig verschwinden, dennoch war es jeden Augenblick schweißtreibender Arbeit wert gewesen, jeden Moment des Selbstzweifels und der Verbissenheit, dabei Zeuge zu sein. Die Konsternation in der Stimme des havenitischen Admirals zu hören, als der Admiral D’Orvilles freundlichen Willkommensgruß erwiderte. Die Gesichter der havenitischen Offiziere zu sehen, während sie das gnadenlose Bombardement von immer neuen Höflichkeitsbesuchen über sich ergehen lassen mußten, die D’Orville arrangiert hatte, damit sich die havenitischen Gäste wohl fühlten (und um klarzustellen, daß Basilisk manticoranisches Territorium sei und sich daran auch nichts ändern werde), bevor ihnen gestattet wurde, sich buchstäblich mit eingekniffenem Schwanz zurückzuziehen.
    Und schließlich die Reise nach Hause unter dem Geleitschutz eines ganzen
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