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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten
Autoren: David Weber
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legte nachdenklich den Kopf auf die Seite, dann zuckte sie die Schultern. »Sie gehen wahrscheinlich besser zum Dock zurück. Diese Werftheinis brauchen einen echten Offizier, der sie im Auge behält.«
    »Jawohl, Ma’am.« Venizelos grinste und winkte Cardones, und die beiden machten sich auf den Weg zur Werft am entgegengesetzten Ende von Hephaistos , wo Honors neues Kommando, der Schwere Kreuzer der Star-Knight -Klasse HMS Fearless sich dem Ende seiner Fertigung näherte. Sie sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren, dann wandte sie sich mit einem weiteren Seufzer wieder der alten Fearless zu.
    Alles in allem ist es gut ausgegangen , dachte sie ein wenig traurig. Zu viele gute Leute waren gestorben, um die Fehler, die Gier und die Dummheit anderer wiedergutzumachen, aber sie hatten es geschafft. Das Hauptmann-Kartell war von der Mitwisserschaft an den Vorgängen im Basilisk-System freigesprochen worden, doch das Königliche Gericht hatte entschieden, daß es von den Aktionen einer Angestellten hätte wissen müssen, und es mit Geldbußen im Wert von etlichen Millionen Dollar recht hart getroffen. Das Admiralitätsgericht hatte die Mondragon zur legitimen Prise erklärt – eine Entscheidung, die nebenbei bemerkt Captain Honor Harrington zur Millionärin gemacht hatte. Am wichtigsten von allem aber war, daß Havens Versuch, Medusa und den Basilisk-Terminus zu übernehmen, die politische Situation ganz heftig in Bewegung gebracht hatte. Die Furcht davor, daß Haven es erneut probieren könnte, hatte die Reihen der Konservativen gegen Janacek und seinen jahrelangen Kampf um die Auflösung des Basilisk-Stützpunktes gewandt und die Freiheitler und Progressiven zum vollständigen Rückzug getrieben. Das Annexionsgesetz war in einer Weise erweitert worden, die sich weder Gräfin Marisa noch Baron High Ridge in ihren schlimmsten Alpträumen ausgemalt hätten. Und dann war da natürlich noch Pavel Young. Honor gestattete sich ein selten breites Grinsen, als sie an Young dachte, und Nimitz antwortete mit einem Schnurren. Seine Familie und seine politischen Verbindungen hatten ihn vor einem Kriegsgericht und selbst einer Anhörung bewahrt, aber nichts konnte ihn vor dem Urteil seiner Kameraden retten. Es gab nicht einen einzigen Offizier, der nicht begriff, was er mit Honor zu tun versucht hatte. Erstaunlich wenige davon hielten mit ihrer Meinung über ihn hinter dem Berg, wenn man den Einflußreichtum seiner Familie bedachte. Es war schon schlimm genug, daß er versucht hatte, einer Untergebenen das Messer in den Rücken zu stoßen, doch es war auch Lord Young, der die Situation auf Medusa vollkommen ignoriert hatte. Es war Lord Young, der es niemals für nötig befunden hatte, die Sirius zu inspizieren, der nicht einmal den Verdacht gehegt hatte, sie könnte bewaffnet sein, der persönlich den falschen Schadensbericht des Q-Schiffs unterzeichnet und ihm die Erlaubnis erteilt hatte, auf unbestimmte Zeit im Orbit um Medusa zu bleiben. Und niemand schien auch nur den geringsten Zweifel zu hegen, wie Havens Pläne ausgegangen wären, wenn Lord Pavel Young weiterhin Befehlshaber im Basilisk-System geblieben wäre.
    Er und die Warlock waren zum Geleitschutzdienst abkommandiert worden. Sie durften ein wenig im Hyperraum herumschnüffeln und Trampfrachter beschützen, die zwischen Manticore und der Silesianischen Konföderation hin und her fuhren. Selbst der Erste Lord Janacek und Youngs Vater waren nicht in der Lage gewesen, ihn vor diesem Kommando zu bewahren. Er hatte Glück, daß sie es geschafft hatten, ihn überhaupt im aktiven Dienst zu halten.
    Was die Volksrepublik Haven anbetraf, so waren die Regierung Ihrer Majestät Königin Elisabeth und die Navy nicht stark genug, um sich auf einen offenen Krieg einzulassen, vor allem, da die angeschlagene Opposition wahrheitsgemäß darauf hinweisen konnte, daß alle Hinweise, die Haven mit dem Mekoha und den Waffen auf Medusa in Verbindung brachten, reine Indizien seien. Es war schon sehr verdächtig, daß ein Mitglied des havenitischen Konsulats (darüber hinaus ein Colonel im havenitischen Heer) den Schamanen mit Gewehren versorgt hatte, doch er war tot, und die Republik bestand darauf und konnte zur Bestätigung offizielle Akten vorweisen, daß Colonel Westerfeldt wegen einer Unterschlagung schon Wochen vor dem unglückseligen Zwischenfall aus seiner Position im Konsulat entlassen worden sei. Ohne Zweifel habe er mit den manticoranischen Kriminellen unter einer Decke
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