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Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Titel: Auf Umwegen zum Glück (German Edition)
Autoren: Francesca de Montagna
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Treppe zur Sacre Coeur mit 237 Stufen hinauf. Die Kirche thront 130 m hoch über dem Montmartre. Um den Hügel herum sind eine Vielzahl von Cafestuben und Restaurants angesiedelt. Egal, um welche Uhrzeit, man kann dort immer einen heißen, dampfenden Kaffee und ein frisch gebackenes Croissant bekommen.
    Rechts von uns lag der Eiffelturm, das Wahrzeichen von Paris. Den wollte mein Mann, wie sich das anhört -mein Mann- unbedingt besuchen. Sportlicher Ehrgeiz ergriff ihn beim Anblick des 320 m hohen Giganten. Er wollte unbedingt die 1.710 Stufen bis zur Spitze des Turms erklimmen. „Schatz, das erledigen wir doch im Handumdrehen, was meinst Du?“, wobei er süffisant grinste. Ich streikte lauthals und merkte erst dann, dass er mich neckte. Er ging die Karten lösen, natürlich bis zur Topp-Plattform, die eine Höhe von 290 m aufweist. Als wir ausstiegen, pfiff uns der Wind gehörig um die Ohren. Ich hatte noch keine drei Schritte getan, als ich leise aufschrie. Die Plattform schwankte. Krampfhaft hielt ich mich am Geländer fest. Ich fühlte mich alles andere als wohl. Ich wagte kaum einen Blick auf das Panorama. Flavio hingegen genoss in vollen Zügen die unbeschreibliche Aussicht. Der blaue Turm des Montparnasse glänzte im Sonnenschein, und in der Ferne war die Kuppel des Panthéon zu erkennen.
    Flavio schaute sich um und erkannte meinen Zustand. „Liebes, es kann doch gar nichts passieren. Die Plattform schwankt nur um wenige Zentimeter, verursacht durch den Wind. Aber komm, wir fahren mit dem nächsten Lift nach unten und suchen uns ein typisch französisches Restaurant. Im Gleichklang mit dem Lift sauste mein Magen ebenfalls nach unten. Krampfhaft hielt ich mir ein Taschentuch vor den Mund. Bevor jedoch Schlimmeres passieren konnte, hatten wir das Erdgeschoss erreicht. Luftschnappend stürmte ich hinaus und ließ mich auf eine Bank fallen. Entschuldigend sah ich Flavio an. „Es tut mir leid, aber die Hormone!“ Er lächelte mir aufmunternd zu, „es wird schon wieder, mach Dir um mich keine Sorgen.“
    „Jetzt gehen wir erst einmal etwas essen. Der Liftführer hat mir das Nobelrestaurant „Jules Verne“, empfohlen, das im Eiffelturm einen Privatlift besitzt. Zu unserem Verdruss waren leider alle Tische besetzt. Ohne Reservierung hatte man keine Chance. Aber auf der ersten Plattform gab es noch das Lokal mit dem Namen „58 Tour Eiffel“, dort hatten wir Glück. Während wir auf das Essen warteten, schrieben wir an Freunde und Bekannte Postkarten. Der Ober machte uns darauf aufmerksam, dass sich auf der gleichen Plattform ein kleines Postamt befände, in dem die Briefmarken mit dem begehrten Eiffelturm-Poststempel versehen würden. Gleich nach dem Essen schlenderten wir zum besagten Postamt und ließen unsere Postkarten, 25 Stück an der Zahl, stempeln.
    Für den Nachmittag hatte Flavio das Panthéon auf dem Plan. Schicksalsergeben nickte ich, um ihm die Freude nicht zu verderben. Ich war das Herumlaufen leid, mir taten die Füße weh und geschwollen waren sie auch. Also hinab in die Unterwelt, hinein in die überfüllte Metro und schon sauste sie mit einem Höllentempo unterhalb von Paris durch die Schächte. Kurze Zeit später hatten wir das Ziel erreicht. Touristenströme stolperten die Treppe hinauf ins Licht mit dem gleichen Ziel wie wir. Das Panthéon. Viele wichtige Persönlichkeiten der französischen Geschichte sind in der Krypta beigesetzt. Darunter auch Schriftsteller wie Dumas, Hugo oder Èmile Zola. Aber auch Marie Curie, als einzige Frau, fand in der Krypta ihre letzte Ruhestätte. Das Interessanteste war jedoch das Foucaultsche Pendel des Physikers Jean Bernard Léon Foucault, der damit die Erdrotation bewiesen hatte.
    Was uns jetzt noch fehlte war Notre Dame. Also wieder hinunter zur Metrostation und ab zum nächsten Bauwerk, die Kathedrale Notre Dame. Lachend sagte ich zu Flavio:„unsere Kinder werden Langstreckenläufer, bei den Kilometern, die wir an einem Tag zurücklegen.“ „Bitte, bitte, nur noch das eine, dann ist für heute Schluss.“ „Na gut, genehmigt. Aber wenn Du mich jetzt noch zu „Unsere liebe Frau“ schleifst, dann musst Du mir versprechen, dass wir morgen in aller Frühe zum Trödelmarkt gehen. Den dürfen wir auf keinen Fall verpassen.“ Er grinste zurück: „Na gut, genehmigt!“
    Also ab zur Notre Dame. Das monumentale Bauwerk liegt inmitten einer kleinen Insel in der Seine, der Ile de la Cité, die durch mehrere Brücken mit der Stadt verbunden ist. Der
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