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auf Safari

Titel: auf Safari
Autoren: Dorothy Gilman
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es ist zwar nur eine Vermutung, Sir, aber – in seinem Kündigungsschreiben, das – wenn ich mich recht erinnere, auf ein Stück Einwickelpapier gekritzelt war - hat er geschrieben, er wäre ab nach Afrika, um seine Seele zu retten, oder so was Ähnliches, und wir könnten alles Geld, das er von uns zu bekommen hätte, auf Barclays Bank in Lusaka überweisen.“
     
    Carsairs runzelte die Stirn. „Schreib irgend etwas von reinerer Luft und reinerem Leben, war’s nicht so? Aber das erklärt noch nicht, was er auf der Agentenliste des Computers zu suchen hat.“
     
    „Ein Irrtum, nehme ich an.“ Bishop ging zum Telefon, wählte und rasselte Fragen herunter. Mit zufriedener Miene legte er nach einer Weile auf. „Hab’ die Buchhaltung angerufen, Sir. Sie sagen, sie überweisen Farrells Rente per Scheck nach Sambia, und das wird der Computer aufgefangen haben. Tut ihnen sehr leid, und sein Name überweisen Farrells Rente per Scheck nach Sambia, und das wird der Computer aufgefangen haben. Tut ihnen sehr leid, und sein Name wird sofort entfernt werden.“
     
    „ Er ist also noch dort? Die Schecks werden eingelöst?“
     
    „Sagen sie.“
     
    „Ich kenne Farrell aus unserer gemeinsamen Zeit beim Geheimdienst“, sagte Carstairs nachdenklich. „Fünfzehn Jahre lang hat er für diese Abteilung gearbeitet. Aber warum kann ich eigentlich nicht an ihn denken, ohne daß mir Emily Pollifax einfällt?“
     
    Bishop lachte. „Das war ihr erster Auftrag, nicht wahr? Nachdem sie in Mason Büro aufgekreuzt war und so naiv nach einer Beschäftigung als Spionin gefragt hatte. Sie hatten gerade nach einem vertrauenerweckenden Großmuttertyp für Ihre Kurieraufgabe gesucht und nahmen sie. Als dann die Hölle losbrach, dachten Sie…“
     
    „Ich weiß, was ich dachte“, unterbrach ihn Carstairs. Plötzlich mußte er grinsen. „Wissen Sie noch, Bishop? Als alles vorbei war, haben sie hier in diesem Zimmer gesessen, Farrell sah mit seinem Verband aus wie der Tod persönlich, und Mrs. Pollifax in dieser albanischen Ziegenhirtenaufmachung – sie waren gerade aus der Adria gefischt worden, und ich hatte beide schon aufgegeben – und dann saß sie da und halte Kaninchen aus ihrem Hut…“
     
    „War es nicht ihr Unterrock, Sir?“ sagte Bishop lächelnd.
     
    „Und es zeigte sich, daß eine absolute Amateurin, eine Witwe aus New Brunswick, sämtliche Profis hinters Licht geführt hatte.“
    Carstairs wurde ernst und sagte unvermittelt: „Natürlich brauchen wir Mrs. Pollifax.“
     
    Bishop war entsetzt. „Um sich mit einem kaltblütigen Killer anzulegen?“
     
    „Das hat sie früher schon getan“, erklärte Carstairs, „aber diesmal braucht sie sich mit niemanden anzulegen, sie braucht nur Fotos zu schießen. Die meisten Safaris sind heutzutage Foto-Safaris, gejagt wird da nicht mehr, und bestimmt schleppt jeder Teilnehmer eine Kamera mit sich herum.“
     
    „Mag sein“, gab Bishop widerwillig zu, lächelte dann aber wieder und fuhr fort, „allerdings wäre sie wie geschaffen dafür. Gescheit, natürlich – ein Mensch, dem jeder vertraut… Meinen Sie, Aristoteles würde ihr auch vertrauen?“
     
    Carstairs warf ihm einen säuerlichen Blick zu. „Machen sie keinen Versuch, naiv zu sein, Bishop.“ Und als ein Auge die Uhr streifte, fuhr er fort: „Sie braucht eine Gelbfieberschutzimpfung, und jemand muß ein paar Fäden ziehen, damit sie schnellstens ein Visum bekommt. Sollte diese Safari ausgebucht sein, müssen wir weitere Fäden ziehen, wenn auch gottlob Anfang Juni Afrika noch nicht Saison hat, Bishop.“
     
    Bishop seufzte. „New York vermutlich?“
     
    „Richtig. Nehmen Sie das nächste Flugzeug, und kurbeln Sie die Sache an. Die Sambische Fremdenverkehrszentrale ist in der 58.
    Straße, desgleichen die Botschaft, die das Visum ausstellen wird.
    Während Sie wegen einer Flugreservierung telefonieren, rufe ich Mrs. Pollifax an und frage nach, ob sie das übernehmen kann. Hoffen wir es“, sagte er insbrünstig. „Wenn Sie die Sache in New York erledigt haben, können Sie nach New Jersey fahren und sie informieren.“
     
    „Gut. Oh, nebenbei“, sagte Bishop und blieb an der Tür stehen, „falls sie zur Verfügung steht, soll ich dann erwähnen, daß Farrell in Sambia ist?“
     
    Carstairs überlegte. „Ich glaube schon. Sollten die beiden sich -
    was der Himmel verhüten möge – zufällig zur unrechten Zeit über den Weg laufen, dann könnte das unser ganzes Unternehmen verderben.“
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