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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe
Autoren: Marina Schuster
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Verleumdungsklage gegen Sie die Sache auch nicht mehr schlimmer«, erwiderte Faith kühl. »Also?«
    Für einen kurzen Moment wirkte die braunhaarige Frau unsicher, schließlich nickte sie. »Na gut, kommen Sie rein, ich habe nichts zu verbergen.«
    Faith folgte ihr nach drinnen, sie betraten ein kleines, spärlich möbliertes Wohnzimmer und Valerie Harper deutete mit der Hand in Richtung Couch. »Bitte.«
    Nachdem sie sich gesetzt hatte, musterte Faith Valerie einen Augenblick lang prüfend, dann fragte sie: »Warum haben Sie das gemacht?«
    Die Brünette grinste schief. »Das sollten Sie wohl besser Ihren Mann fragen. Er war schließlich derjenige, der seine Finger nicht bei sich behalten konnte.«
    »Wir wissen beide, dass das nicht stimmt«, widersprach Faith ruhig. »Ist Ihnen eigentlich bewusst, was Sie mit diesen Lügen anrichten? Was hat er Ihnen denn getan, dass Sie so eiskalt sein Leben zerstören?«
    »Was er getan hat? Das kann ich Ihnen erzählen, und es wird Ihnen bestimmt nicht gefallen. Er hat von Anfang an mit mir geflirtet, hat eindeutige Anspielungen gemacht und mich in einer Weise angefasst, die nichts mit einer gewöhnlichen Untersuchung zu tun hatte. Als er in der Nacht hier war, wurde er zudringlich, er hat mich geküsst und mich begrabscht, ich hatte alle Mühe, ihn abzuwehren. Er hat nur aufgehört, weil ich gedroht habe, ihn anzuzeigen.«
    Einen Moment war Faith sprachlos angesichts der Dreistigkeit, mit der Valerie Harper die Tatsachen verdrehte und log.
    Schließlich fragte sie trocken: »Wenn es wirklich so war, warum haben Sie ihn dann nicht angezeigt, anstatt im Dorf herumzulaufen und diese erlogene Geschichte herumzuposaunen?«
    Überrumpelt von dieser Frage suchte die Brünette nach einer Antwort. »Weil Sie mir leid tun«, erklärte sie zögernd, und lächelte herablassend. »Ich wollte Ihnen weiteren Kummer ersparen. Es ist doch für eine Frau schon demütigend genug, wenn Sie erfahren muss, dass sie ihrem Mann so wenig zu bieten hat, dass er sie bereits kurz nach der Hochzeit nicht mehr begehrt.«
    Am liebsten hätte Faith ihr ins Gesicht geschleudert, dass Lucian ihr erst in der letzten Nacht wieder mehr als deutlich bewiesen hatte, wie sehr er sie begehrte, aber sie hielt sich zurück. Zum einen würde sie sich hüten, ihr Intimleben vor dieser Frau auszubreiten, zum anderen wollte sie sich nicht auf dieses Niveau herabbegeben.
    »Valerie, bitte denken Sie noch einmal in aller Ruhe …«, setzte sie an, doch in diesem Moment wurde sie durch ein leises Klingeln aus einem Nebenraum unterbrochen.
    »Entschuldigen Sie mich kurz, ich habe einen Kuchen im Ofen«, erklärte die Brünette und verließ das Wohnzimmer.
    Seufzend erhob sich Faith und trat ans Fenster, schaute resigniert hinaus. Vielleicht war es besser, wieder zu gehen. Es schien nicht so, als hätte Valerie Harper auch nur den Hauch eines schlechten Gewissens, geschweige denn, dass sie zugeben würde, gelogen zu haben.
    Ihr Blick fiel auf den kleinen Schreibtisch, der neben dem Fenster stand, und blieb auf einem Scheck haften, der darauf lag. Irgendwie kam ihr die Unterschrift bekannt vor und nach kurzem Zögern griff sie danach. Ihre Augen weiteten sich ungläubig, als sie sah, dass sie sich nicht getäuscht hatte: Der Betrag von 20.000 Pfund war ausgestellt auf Valerie Harper, und die Signatur darunter gehörte niemand anderem als Gabriel Pendergast.

53
    » I ch glaube, Sie sollten jetzt verschwinden«, erklärte Valerie, als sie nach einer Weile aus der Küche zurückkehrte. »Es ist alles gesagt, was zu sagen war.«
    »Noch nicht ganz.« Faith lächelte grimmig. »Würden Sie für 20.000 Pfund wirklich eine Verleumdungsklage in Kauf nehmen?«
    Die Brünette zuckte kurz zusammen, hatte sich dann aber sofort wieder unter Kontrolle. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, sagte sie hastig.
    »Hiervon.« Mit einem raschen Griff nahm Faith den Scheck vom Schreibtisch und wedelte damit herum.
    Valerie machte einen Satz nach vorne und riss ihr das Papier aus der Hand. »Geben Sie das her. Das hat überhaupt nichts mit der Sache zu tun.«
    »Ach nein? Nun, ich denke, das wird der Richter bestimmt anders sehen«, erklärte Faith kühl. »Übrigens habe ich mit Ihrem Faxgerät bereits eine Kopie davon in die Praxis gesendet, nur zur Sicherheit.«
    Es sah so aus, als wolle Valerie aufbegehren, doch dann ließ sie sich hilflos auf die zerschlissene Couch sinken.
    »Es tut mir so leid«, sagte sie leise, »Ihr Mann ist so
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