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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe
Autoren: Marina Schuster
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freundlich und besorgt gewesen, und hat sich immer so nett um meine Mutter gekümmert. Ich hätte das nicht getan, wenn ich nicht so dringend das Geld brauchen würde.«
    Faith setzte sich zu ihr und nahm ihre Hände. »Ich denke, wir kriegen das wieder hin«, versprach sie, »Wollen Sie mir erzählen, was passiert ist?«
    »Mein Vater ist vor einem Jahr gestorben. Er hat getrunken und gespielt, und hat unseren Hof verpfändet, um das Geld für seine Sucht aufzutreiben. Außerdem gibt es da auch noch Spielschulden, für die ich jetzt geradestehen muss. Meine Mutter ist zu krank, um zu arbeiten und ich kann mit meinem Verdienst gerade so die Raten für die Bank abstottern und unseren Lebensunterhalt bestreiten. Naja, und als der Kerl, dem mein Vater das ganze Geld schuldet, mir dann vorschlug, ich könne mir etwas verdienen, indem ich einem Freund von ihm einen Gefallen tun würde, habe ich nicht lange gezögert.«
    »Haben Sie gewusst, dass dieser ‚Freund‘ mein ehemaliger Verlobter ist?«
    Valerie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe ihn nur einmal in Penzance getroffen. Er gab mir den Scheck und hat mir erklärt, was ich tun soll. Es erschien so einfach, eigentlich sollte ich nur dafür sorgen, dass Sie so eifersüchtig werden, dass Sie Ihren Mann verlassen. Ich sollte mit ihm flirten, damit Sie glauben, wir hätten ein Verhältnis miteinander. Doch Ihr Mann war ein Muster an Treue, er hat mit keinem Wimpernschlag auf meine Annäherungsversuche reagiert.«
    Faiths Herz klopfte für ein paar Sekunden schneller, dann hörte sie wieder aufmerksam zu.
    »Als ich das diesem Mann am Telefon berichtet habe, kam er auf die Idee mit dem Hausbesuch. Ich sollte noch einmal versuchen, aufs Ganze zu gehen, und falls das auch nicht funktionieren würde, sollte ich eben dieses Gerücht verbreiten. Wie ich das anstellen würde, wäre ihm egal, ich solle nur irgendwie dafür sorgen, dass Sie sich von Ihrem Mann trennen.« Unglücklich schlug die Brünette die Hände vors Gesicht. »Ich schäme mich so sehr, ich hätte das niemals tun dürfen. Ich wünschte, ich könnte es wieder gutmachen.«
    Sanft drückte Faith ihre Hand. »Das können Sie.«
    Sie nahm Valerie den Scheck aus der Hand und zerriss ihn in kleine Fetzen.
    »Das brauchen Sie nicht mehr. Ich werde Ihnen das Geld geben, das Sie benötigen, um die Spielschulden Ihres Vaters zu bezahlen. Im Gegenzug werden Sie jetzt mit mir nach St. Albury fahren, und diese grundlosen Beschuldigungen gegen meinen Mann zurücknehmen.«
    »Ja, ja natürlich, das mache ich«, nickte Valerie hastig, »ich bin froh, wenn ich das wieder in Ordnung bringen kann.«
    »Gut«, nickte Faith, »dann machen wir uns jetzt auf den Weg.«
    »Mrs. Clarke?«
    »Ja?«
    Verlegen verknotete Valerie die Finger ineinander. »Denken Sie … ich meine … würde Ihr Mann meine Mutter trotzdem weiterbehandeln? Es wäre sehr anstrengend für sie, wenn sie jedes Mal nach Penzance fahren müsste.«
    »Das kann ich Ihnen nicht versprechen, da müssen Sie meinen Mann selbst fragen.« Faith sah Lucians Gesicht vor sich und lächelte. »Aber ich kann Sie beruhigen, er ist kein Unmensch, und ich werde ein gutes Wort für Sie einlegen.«
    Kurze Zeit später saßen sie in St. Albury im Wohnzimmer von Horace Dunlop. Faith hatte sich überlegt, dass er in seiner Funktion als Bürgermeister sicher am besten dazu geeignet war, die Sache zu regeln.
    Valerie gestand ihm reumütig, was sie getan hatte, und er versprach, alles richtigzustellen und Lucian von jeglichem Verdacht zu befreien.
    »Es tut mir leid, dass ich an deinem Mann gezweifelt habe, ich hätte ihn nicht so vorschnell verurteilen dürfen«, entschuldigte er sich bei Faith, als sie sich verabschiedeten. Er zwinkerte ihr zu. »Richte ihm einen Gruß aus, und sag ihm, ich hoffe, dass er weiß, dass er die beste Frau der Welt geheiratet hat.«
    Faith schluckte. »Mache ich«, murmelte sie mit belegter Stimme und folgte Valerie nach draußen.
    Sie fuhren zur Villa, weil Valerie darauf bestanden hatte, Lucian selbst zu beichten, was sie getan hatte, und sich bei ihm zu entschuldigen.
    »Lucian?«, rief Faith, als sie das Haus betraten.
    Alles blieb still, und als sie kurz ins Arbeitszimmer schaute, sah sie einen Zettel auf ihrem Schreibtisch liegen.
    Sie faltete ihn auseinander, überflog die wenigen Worte.
    »Faith, ich bin kurzfristig nach London gefahren, um etwas zu erledigen. Emily ist drüben bei Deinen Tanten. Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffe, heute
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