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Auf immer und ewig

Auf immer und ewig

Titel: Auf immer und ewig
Autoren: Victoria Veel
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davon aus, dass der Name Tina dir bekannt ist.“
    Ich erschrank. Ich hatte also Recht gehabt und meine Ängste waren nicht einfach nur eine wilde Übertreibung gewesen. Er hatte Tina tatsächlich aufgesucht.
    „Wie... hat Tina dir... ich verstehe nicht.“ Es schien mir unmöglich zu sein, einen vollständigen Satz zu formen.
    „Du stellst viel zu viele Fragen.“ Gab Jason entnervt zurück, als hätte er keine Lust, sich darüber zu unterhalten. „Ich bin zu deiner Wohnung in Santa Barbara gefahren, du warst nicht da. Ich weiß, dass du keine Freunde oder Familie hier hast, bei denen du unterkommen könntest. Ich kenne dich sehr genau, Laura. Im Eingang deines Hauses hängt ein Zettel der Hausverwaltung, dem Maklerbüro dieser Tina. Bin also da hingefahren, habe nach dir gefragt und wurde an Tina verwiesen. Die teilte mir mit, dass sie dir eine weitere Wohnung vermietet habe, aber nicht wisse, wo du bist. Sie wollte mir aber nicht die Adresse der neuen Wohnung mitteilen und meinte, das wäre Privatsache, ich sollte stattdessen dich anrufen und fragen. Tja, das ging mir alles zu langsam und ich habe die süße Tina gezwungen, mir die Adresse zu geben.“
    „Was hast du getan?“ entfuhr es mir sofort. Ich konnte nicht fassen, dass es anscheinend so einfach gewesen war, mein Maklerbüro zu finden und mit Tina zu sprechen. Wie dumm und naiv ich anscheinend gewesen war, über das selbe Maklerbüro eine weitere Wohnung zu mieten, wo Jason meine Adresse doch kannte. Ich hätte einfach irgendeine andere Makleragentur anrufen können, irgendeine von den Tausenden Agenturen die sich im Raum Los Angeles befinden. Doch dafür war es jetzt zu spät.
    „Sagen wir mal so, mein Charme wirkt immer. Ich habe deine kleine Tina auf einen Drink am Asbend eingeladen und sie ist drauf eingestiegen. Aus dem Drink wurde natürlich nichts, stattdessen durfte sie Bekanntschaft mit meinem Küchenmesser machen. Genau so eins wie du in der Hand hast, was für ein Zufall!“ rief Jason und lachte, als hätte er gerade einen unglaublich lustigen Witz gemacht. „Und die Schlüssel zu ihrem Büro hatte sie Gute auch dabei, konnte also einfach den Ersatzschlüssel für deine süße kleine Wohnung hier finden.“
    Alles verschwamm vor meinen Augen. Er hatte Tina etwas angetan, sie vielleicht im Wald erstochen, ihre Leiche irgendwo zwischen den Bäumen liegen gelassen, wo sie bisher niemand gefunden hatte. Was hatte ich bloß getan. Was hatte ich mir dabei gedacht, mich in einen Mörder zu verlieben und ihm bei der Flucht aus dem Gefängnis zu helfen. Was war ich doch für ein blinder Idiot gewesen.
    „Also mein Schmetterling, hier wohnen wir also jetzt? Du und ich? Ich find das Ganze ja ein bißchen klein für uns Beide.“ fuhr Jason fort und ignorierte mein Schweigen.
    „Raus hier.“ flüsterte ich und versuchte, ruhig zu bleiben. „Du wohnst hier nicht. Raus hier. Sonst rufe ich die Polizei.“ Demonstrativ hielt ich das Messer nun noch ein bißchen höher.
    Jason sah mich einen kurzen Augenblick an, dann begann er, schallend zu lachen, was mir kalte Schauer über den Rücken jagte. Dann schob er den Plastikstuhl, in dem er saß, zurück und stand auf. Intuitiv ging ich einen Schritt zurück. Mein Puls war auf gefühlten 200.
    „ Laura, du bist so ein dummes Mädchen manchmal. Ich habe dir bereits gesagt, dass du mich nicht einfach verlassen kannst. Du bist mein. Du gehörst zu mir wie die Fische zum Meer.Wann endlich kapierst du das?“ Langsam ging er auf mich zu, fast in Zeitlupe. Er hatte kein Messer oder irgendeine andere Waffe in der Hand. Mein Blick wanderte schnell an ihm herunter und auf den ersten Blick sah ich auch nicht, dass eine Waffe seine Jeanstaschen verbeulte. Doch trotzdem ging Jason mit einer Ruhe auf mich zu, die mich verwirrte, einschüchterte.
    „Komm nicht näher oder ich muss mich wehren.“ sagte ich so laut und ernst wie ich konnte. Nichts von all dem, was ich sagte, schien zu wirken. Er bewegte sich weiter auf mich zu, sein Mund zu einem Lächeln verzogen, seine Augen eiskalt auf mich gerichtet.
    „Du liebst mich. Du würdest mir nie etwas tun. Du könntest mir nie etwas tun. Hör auf mit diesen Spielchen.“ Er stand nun weniger als zwei Meter vor mir.
    „Ich liebe dich nicht. Ich verabscheue dich.“ fauchte ich,  obwohl das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Irgendetwas in mir liebte ihn noch immer mehr, als ich jemals zu empfinden erwartet hatte, doch gleichzeitig machte er mir Angst und ich
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