Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen
Autoren: Phillip Margolin
Vom Netzwerk:
warten?«
    »Ehrlich gesagt, nein.« Ridgely zog sich einen Stuhl an Booths Bett. »Aber ich verspreche, dass ich nicht allzu viel von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen werde. Aber erst werde ich Ihnen mal Ihre Bürgerrechte vorlesen.«
    Ridgely zog eine laminierte Karte aus seiner Brieftasche und las Booth seine Rechte vor. Booth sah Ridgely an, als w äre der Staatsanwalt geisteskrank.
    »Was soll das denn?« fragte Booth, als Ridgely fertig war. »Können Sie erklären, warum Sandra Whileys Brieftasche und die Kleidung von Emily Curran und Diane Fetter in einer Hütte gefunden wurden, die weniger als eine Viertelmeile von Ihrem Haus entfernt liegt, und warum der Fußboden der Hütte mit Blut bedeckt ist?«
    »Wovon... wovon reden Sie denn da? Was für 'ne Hütte?« »Kevin, jetzt in diesem Moment suchen Fingerabdruckspeziali sten jeden Zentimeter der H ütte ab, und die Spurensicherung kämmt sie nach Haaren, Fasern und anderen Beweisen durch.«
    »Also, Sie werden nichts finden, das in irgend 'ner scheiß-blutbeschmierten Hütte mir gehört. Ich weiß nicht, was Sie meinen, was Sie da gefunden haben, aber Sie haben nix, mit dem Sie mir irgendwelche Morde anhängen können.«
    »Im Gegenteil«, erwiderte Ridgely, »wir haben eine ganze Menge.
    Zum Beispiel hatten Curran und Fetter eine ziemliche Dosis Kokain im K örper, als sie starben. Ermittlungen im Umfeld beider Frauen haben ergeben, dass sie häufig Kokain nahmen. Ich glaube, Sie haben beide Frauen mit Kokain beliefert und sie mit dem Versprechen von Gratisdrogen in Ihr Haus gelockt. Ich glaube, Sie haben sie high gemacht und dann vergewaltigt und ermordet.«
    »Sie können glauben, was Sie wollen.«
    »Ich denke auch, dass Sie einen riesengroßen Fehler gemacht haben. Peter Haie hat mich darauf aufmerksam gemacht. Er springt so ins Auge, dass ich mir richtig blöd vorkomme, so etwas übersehen zu haben.«
    Ridgely wartete darauf, dass Booth etwas sagte. Als er das nicht tat, führ der Staatsanwalt fort.
    »Sie waren entsetzt, als Sie mit Rafael Vargas verhaftet wurden.
    Nicht nur sahen Sie einer saftigen Haftstrafe in einem Bundesgefängnis entgegen, sondern Vargas drohte auch, Sie umzubringen, die Bundespolizei weigerte sich, sich mit Ihnen auf einen Handel einzulassen, und Steve Mancini wollte Sie nicht verteidigen. Da kamen Sie auf die Idee, Ihre Aussage gegen Gary Harmon f ür einen Schuldhandel einzutauschen, um nicht ins Gefängnis gesteckt zu werden. Sie erschlichen sich Garys Vertrauen und überredeten ihn mit Tricks, Ihnen alle Einzelheiten des Mordes an Sandra Whiley zu erzählen, die er der Polizei mitgeteilt hatte. Da Sie die Whiley umgebracht hatten, waren Sie in der Lage, das Geständnis mit ein paar zusätzlichen Informationen echt erscheinen zu lassen, aber das reichte Becky O'Shay noch nicht. Sie wusste, dass Ihnen keine Jury Ihre Geschichte jemals ohne einen erhärtenden Beweis abkaufen wür de, und so sagte sie Ihnen, Sie bek ämen keinen Deal, wenn Sie keinen Beweis liefern könnten, dass Gary gestanden hat.
    Sie waren in Panik, hatten Entzugserscheinungen und konnten nicht richtig logisch denken. Miss O'Shay war drauf und dran, Sie sitzenzulassen, und sie war Ihre letzte Chance, und so erz ählten Sie ihr etwas, das nur der Mörder wissen konnte. Sie erzählten ihr, wo das Beil zu finden war, das Sie zur Ermordung von Curran, Fetter und Whiley benutzt hatten. Das Beil, das Sie in den Regenabzugskanal geworfen hatten, weil Sie fürchteten, dass Steve Mancini Sie vielleicht vom Schauplatz des Mordes hatte weglaufen sehen. Gary Harmon konnte Ihnen nicht erzählt haben, wo die Mordwaffe versteckt war. Es war unmöglich, dass er Sandra Whiley ermordet haben konnte. Er saß in der Ponderosa, als der Mord geschah. Wenn nicht Gary Ihnen erzählt hatte, es liege in einem Regenabzugskanal in der Nähe des Whitaker-Campus, woher wussten Sie es dann?« Booth starrte Ridgely mit weit aufgerissenen Augen an, dann musterte er die steinernen Gesichter der Männer, die um sein Bett standen.
    »Ich will einen Anwalt«, sagte er endlich. »Ich will einen Anwalt.« Ridgely nickte. »Ich dachte nur, dass Sie das verlangen würden, Mr. Booth, und das ist auch klug von Ihnen, denn wenn irgendjemand jetzt einen Anwalt braucht, dann Sie.“

Epilog
    Die Anzeigetafel über dem Stallion-Stadion vermeldete, dass im Spiel zwischen den Whitaker Stallions und Boise State noch achtundfünfzig Sekunden zu spielen waren, wobei die Stallions mit einem Touchdown führten und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher