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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen
Autoren: Phillip Margolin
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sicher«, antwortete Geary. »Ich dachte, Sie hätten die meisten Zeit Ihres Lebens hier gelebt.« »Ich bin Anwalt, kein gottverdammter Geometer. Jetzt halten Sie die Klappe, und lassen Sie mich einen Moment nachdenken.« Geary studierte eine Landkarte von Whitaker und Umgebung, während Peter mit den Fingern ungeduldig auf dem Steuerrad herum trommelte.
    »Okay. Das ist die Straße, die im Polizeibericht in Mammons Akte aufgeführt war.«
    Peter fuhr eine Meile eine ungepflasterte Schotterstra ße entlang. Es war Vollmond, und bald sahen sie das Objekt ihrer Suche vor sich. Peter hielt vor dem baufälligen Haus an. »Sind Sie sicher, dass das legal ist?« fragte Peter. »Es ist nicht legal. Es ist ein Einbruch. Aber wir arbeiten ja nicht für die Regierung, also kann Earl alle Beweise, die wir finden, im Prozess verwenden, während wir unsere Haftstrafe wegen Einbruchs absitzen.«
    »Danke für die Aufklärung. Jetzt geht's mir viel besser«, sagte Peter und versuchte die Tür zu öffnen. Sie war nicht verschlossen. Peter hatte eine Taschenlampe mitgebracht, aber Geary knipste einen Lichtschalter an, so dass er sie nicht brauchte. »Stromrechnung ist anscheinend bezahlt«, bemerkte Geary. »Gott! Was ist denn das für ein Gestank?« Beide Männer zuckten zusammen, als ein saurer und fauliger Geruch sie anwehte. Es war der Pesthauch der Verwesung, der sich im ganzen Haus verbreitet hatte. Fliegen umsummten faulende Pizzakrusten und sich zersetzenden K äse, der an den Rändern fettfleckiger Pizzaschachteln klebte. Ungewaschene Kleidungsstücke lagen in Bergen auf der Couch.
    »Diese Bude ist der reinste Schweinestall«, erklärte Peter. »Durchsuchen wir ihn möglichst schnell, damit wir hier wieder rauskommen«, knurrte Geary.
    Sie teilten sich die Arbeit. Peter übernahm das Schlafzimmer und das Bad, Geary durchsuchte das Wohnzimmer und die Küche. Die Suche dauerte nicht lange, weil das Haus so klein war. »Irgendwas?« fragte Peter.
    »Kein Stück«, antwortete Geary, als sie beide fertig waren. »Ich war so sicher.«
    »Ihr Gedankengang ist logisch. Möglicherweise hat er die Frauen irgendwo anders ermordet.« »Vermutlich«, antwortete Peter niedergeschlagen. Er ging nach draußen. Geary knipste die Lampen aus und schloss die Tür. Peter wollte gerade in den Wagen steigen, als er wie angewurzelt stehenblieb. »Was ist das da?« fragte er.
    Geary sah in die Richtung, in die Peter zeigte. Ein anderes Haus war schemenhaft im Mondlicht zu erkennen. »Es lohnt sich, mal 'n Blick drauf zu werfen, wo wir schon da sind.« Die beiden Männer knipsten ihre Taschenlampen an und wanderten eine Viertelmeile durch den Staub. Erst als sie an der Hütte ankamen, sahen sie, dass sie verlassen war, aber es hing ein Vorhängeschloss an der Tür.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Peter.
    Geary hob einen Fu ß und trat mit all der Kraft seiner fast zweieinhalb Zentner gegen die Tür. Das halb verrottete Holz splitterte und gab nach. Ein zweiter Tritt, und sie war offen. Ein Gestank, anders und widerlicher als der, den sie in dem anderen Haus gerochen hatten, wehte Peter an, als er über die Schwelle trat. Er presste sich die Hand vor den Mund und ließ den Lichtstrahl der Taschenlampe im Inneren der Hütte herumwandern.
    »Ach, du große Scheiße!« flüsterte er, als der Lichtstrahl auf die blutbefleckte Matratze fiel, die an die gegenüberliegende Wand geschoben war. Geary verschlug es die Sprache. Peter bewegte den Lichtstrahl über den Fußboden und fing an zu w ürgen, als er bemerkte, dass fast jeder Zentimeter mit getrocknetem Blut bedeckt war.
    »Peter«, rief Arnos. Peter blickte in die Zimmerecke, in die Gearys Taschenlampe leuchtete. Er sah haufenweise Frauenkleider, eine Handtasche und zwei Brieftaschen.
    »Um was wollen wir wetten, dass eine von diesen Brieftaschen Sandra Whiley gehört hat?« fragte Geary. »Wenn Sie recht haben, will ich nicht derjenige sein, der sie gefunden hat. Lassen Sie uns hier verschwinden und die Polizei anrufen.«
3
    Kevin Booth schlief, als Earl Ridgely sein Krankenhauszimmer betrat, gefolgt von Angeh örigen der Kommission für Schwerverbrechen. Er wurde wach, als die Schwester Licht machte, dann setzte er sich auf.
    »Was gibt's?« fragte Booth, rieb sich die Augen und suchte nach der Uhr. Dann sah er, wie viele Menschen in seinem Zimmer waren. »Ich habe Ihnen ein paar Fragen zu stellen, Kevin«, erklärte Ridgely. »Es ist drei Uhr nachts, Himmelherrgott Kann das nicht
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