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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen
Autoren: Phillip Margolin
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beschwichtigend die Hand auf den Arm.
    »Sie erzählten uns gerade, wie Sie erfuhren, dass Mr. Mancini unschuldig sei, Miss O'Shay«, half Geary nach. »Fahren Sie doch bitte fort.«
    »Steve war in der Nacht, in der Sandra Whiley umgebracht wurde, bei mir. Er kam etwa gegen Mitternacht. Ich hatte den Eindruck, dass er nervös war. Als ich ihn fragte, erklärte er mir, Gary sei im Stallion in irgendwelchen Schwierigkeiten gewesen. Später habe ich ihm vorgehalten, dass Booth ihn mit Sandra Whiley gesehen hatte, und er gab es zu. Er sagte, die Whiley sei im Stallion gewesen und habe ihn zur Rede gestellt, als er wegging. Das war auf dem Parkplatz. Sie war fast hysterisch und sagte ihm, sie müsse die Stadt verlassen. Sie fürchte sich zu Tode vor Christopher Mammon. Whiley hatte gedacht, er sei im Gefängnis, und ihn dann im Stallion gesehen. Whiley glaubte, Mammon würde sie verdächtigen, ihn am Whitaker State in eine Falle gelockt zu haben, und sie umbringen.
    Sie machte ein furchtbares Theater, und Steve sagte zu ihr, sie solle in seinen Wagen steigen. Sie fuhren eine Weile herum, und sie forderte Geld von Steve, damit sie abhauen k önnte. Er versuchte, ihr gut zuzureden, aber sie nahm keine Vernunft an. Sie drohte allen zu erzählen, dass Steve Kokain nahm, wenn er ihr kein Geld gäbe. Sie kündigte sogar an, dass sie bei seiner Hochzeit erscheinen würde. Steve sagte, er habe etwas Geld in seinem Büro. Er wollte nicht mit ihr zusammen gesehen werden, deshalb setzte er sie am Eingang zum Wishing Well Park ab und verabredete sich mit ihr für später am Brunnen.«
    »Wann hat er Sandra Whiley angeblich abgesetzt?« »Zehn Minuten vor Mitternacht. Er hatte auf die Uhr gesehen, weil er gegen Mitternacht eigentlich bei mir sein wollte.« Peter beherrschte seine Aufregung. Der Barkeeper von der Ponderosa hatte ausgesagt, dass Gary sechs oder sieben Minuten vor Mitternacht in die Kneipe gekommen war. Wenn die Zeitangaben alle stimmten, konnte Gary unmöglich der Mörder sein. »Was passierte nach Steves Aussage als nächstes?« »Er sagte, er fuhr in sein Büro, klaubte jeden Penny zusammen, den er finden konnte, was ungefähr dreitausend Dollar Bargeld waren, und fuhr direkt zum Park zur ück. Steve sagt, er parkte in einer Seitenstraße und lief hinüber. Als er näher kam, sah er jemanden von dem Brunnen weglaufen. Zuerst dachte er, es sei die Whiley. Dann sah er ihre Leiche.«
    »Wann haben Sie all dies erfahren?« fragte Earl Ridgely in fassungslosem Ton.
    »Unmittelbar vor dem Brandanschlag auf Booth.« »Und... und Sie behielten das für sich? Sie ließen diesen armen Jungen und seine Familie einen Mordprozess durchmachen, obwohl Sie wussten, dass er unschuldig war?« fragte Ridgely und sah Becky O'Shay voller Abscheu an.
    »Ich wusste es nicht. Steve bestritt, die Whiley ermordet zu haben, und ich glaubte ihm. Ich glaube noch immer, dass Gary den Mord begangen hat.«
    »Wie konnten Sie nur?« fragte Ridgely. »Die Whiley hat Mancini erpresst, und er war zur Zeit des Mordes mit ihr im Park. Mein Gott, sind Sie geisteskrank?«
    »Nein, Earl. Ich bin sicher, dass er sie nicht getötet hat. Ich konnte mich an den Anzug erinnern, den er trug, als er zu mir kam. Ich hatte ihn darin schon früher an diesem Tag gesehen. Es waren derselbe Anzug und dieselbe Krawatte. Dieselben Schuhe. Ich stellte fest, dass er im Stallion denselben Anzug getragen hatte, indem ich mich bei Karen Nix, den Barkeepern und einigen anderen Zeugen erkundigte.«
    Becky O'Shay machte eine Pause und holte tief Atem. Sie blickte zu Boden, als sie weitersprach.
    »Ich... ich habe Steve in dieser Nacht ausgezogen. Ich sah sein Hemd, seinen Anzug. Der Mörder wäre überall mit Blut besudelt gewesen, aber an Steve Mancini war kein Tropfen Blut.“

Einunddrei ßigstes Kapitel
    Die Harmons sa ßen im Gerichtssaal in der ersten Reihe. Peter hatte ihnen gesagt, sie sollten zum Gericht kommen, aber wenig mehr, weil er ihnen nicht allzu viele Hoffnungen machen wollte. Steve Mancini saß eine Reihe hinter ihnen auf der anderen Seite des Saals. Ein Hilfssheriff hatte ihm eine Zwangsvorladung zugestellt, während er beim Frühstück saß. Mancini fragte sich, warum Earl Ridgely allein am Tisch der Anklage saß. Er wusste nicht, dass Becky O'Shay wegen Beeinflussung eines Zeugen und Amtsmissbrauchs sich in einer Gefängniszelle befand.
    Gary Harmon sah verzweifelt aus, als ihn die Aufseher in Richter Kuffels Gerichtssaal f ührten. Er zuckte vor Nervosität
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