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Auf einem Maskenball verführt

Auf einem Maskenball verführt

Titel: Auf einem Maskenball verführt
Autoren: TESSA RADLEY
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telefonierte. Auf dem Rücksitz tat Alyssa ihr Bestes, um nicht aufzufallen.
    Inständig hoffte sie, dass Roland nicht schwer verletzt war. Vielleicht würde er schon bald aus der Klinik entlassen werden. Nach den langen Jahren des Wartens wollte sie sich nun unbedingt so schnell wie möglich mit ihm treffen.
    Als sie vor dem Krankenhaus angekommen waren, eilten die drei sofort auf die großen Glastüren der Notaufnahme zu, von wo aus ihnen der typische Krankenhausgeruch nach Desinfektionsmitteln entgegenschlug.
    Auf Joshuas und Heaths Fragen antwortete die Krankenschwester so etwas wie „Noch im OP“ und „Gleich wird Ihnen jemand Genaueres sagen“. Während sich Alyssa im Hintergrund hielt, verstand sie weitere Wortfetzen: „Schock“ und „Sollte noch unter Beobachtung bleiben“.
    Als sie hörte, welch schneidenden Tonfall Joshuas Stimme annahm, fühlte sie mit der Krankenschwester. So hatte er am Telefon auch mit ihr gesprochen, nachdem ihr Bericht erschienen war. Damals hatte sie sich so aufgeregt, dass sie einfach aufgelegt hatte, nicht ohne auf seine Beleidigungen entsprechend reagiert zu haben. Doch heute hoffte sie inständig, dass er mit seiner unhöflichen Art Antworten auf seine Fragen bekam.
    Nach dem Gespräch wirkte er noch besorgter als vorher. Er kam zu Alyssa, die sich auf einen Stuhl im Wartebereich gesetzt hatte.
    „Wie geht es meinem …“ Sie brach ab.
    Joshua stutzte und fragte sanft: „Deinem … was?“
    Fast hätte sie sich verraten. Ärgerlich presste sie die Lippen aufeinander, bevor sie so beiläufig wie möglich sagte: „Ich meine, wie geht es Roland?“
    Sie war klug genug, sich nichts anmerken zu lassen. Joshua hasste Alyssa Blake. Wenn er herausbekäme, wen er noch vor Kurzem berührt … geküsst … ausgezogen hatte, würde er sicher vor Zorn förmlich explodieren.
    „Er ist noch im OP. Über das Ausmaß seiner Verletzungen lässt sich bisher nur spekulieren.“ Er setzte sich neben Alyssa. „Zum Glück hat Amy nur einige blaue Flecken vom Sicherheitsgurt. Das Auto ist gegen einen Baum gefahren.“
    Gegen einen Baum? Unwillkürlich dachte Alyssa an zersplittertes Glas, verformtes Metall, Schreie … Betroffen ließ sie die Schultern sinken und betrachtete Joshuas besorgtes Gesicht. Einen Augenblick fühlte sie sich ihm verbunden. „Joshua?“
    Als er den Kopf hob, verflog der Zauber sofort. Enttäuscht gestand sie sich ein, dass sie beide nichts verband – höchstens Sex. Sie fühlte sich einsamer denn je.
    „Gerade habe ich erfahren, dass es Amy so weit gut geht“, sagte Heath, während er auf sie zukam. „Sie wird jeden Moment hier bei uns sein.“
    „Ein Wunder, dass ihr nichts passiert ist – bei dem Tempo, mit dem sie unterwegs gewesen sein sollen“, meinte Joshua.
    „Würde mich auch wundern, wenn Roland zur Abwechslung einmal langsam gefahren wäre“, sagte Heath.
    Roland hatte am Steuer gesessen? So aufgeregt, wie er nach dem Krach mit Amy gewesen war? Vielleicht war der Unfall deshalb passiert … Alyssa schauderte.
    „Auf der Terrasse habe ich gehört, wie er sich mit Amy gestritten hat, wollte mich aber nicht einmischen. Außerdem war ich mit anderen Dingen beschäftigt.“ Ausdruckslos blickte er Alyssa an. „Ein Fehler.“
    Also bin ich für ihn nichts weiter als … ein Fehler, dachte sie traurig.
    „Du kannst nichts dafür“, entgegnete Heath. „Roland wäre sicher nicht sehr erbaut gewesen, wenn du eingegriffen hättest. Vielleicht hast du dich auch geirrt, und es war gar kein Streit. Eigentlich streiten die beiden nicht.“
    Alyssa warf ein: „Als ich mit ihm gesprochen habe …“
    „Du hast mit ihm geredet?“, unterbrach Joshua sie sofort. „Wann denn?“
    „Kurz bevor wir beide uns im Garten begegnet sind.“
    „Worüber habt ihr euch unterhalten?“
    Schon wider sprach er in diesem herrischen Ton mit ihr! Und wie hatte er sie genannt? Einen Fehler? Jedenfalls ging ihn ihre Beziehung zu Roland nichts an. „Ach, über nichts Wichtiges.“
    Bevor er nachhaken konnte, öffnete sich die Tür, und ein Arzt in einem weißen Kittel führte eine blass und zerbrechlich wirkende Patientin in den Wartebereich.
    „Amy!“, rief Heath und sprang auf.
    „Gehört sie zu Ihnen?“, wollte der Arzt wissen. „Es wäre besser, sie noch nicht allein zu lassen. Können Sie sich um sie kümmern?“
    „Natürlich“, antwortete Joshua.
    „Ich bringe sie nach Hause und bleibe bei ihr“, fügte Heath hinzu und betrachtete stirnrunzelnd Amy, die
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