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Auf Der Spur Des Boesen - Ein Profiler berichtet

Auf Der Spur Des Boesen - Ein Profiler berichtet

Titel: Auf Der Spur Des Boesen - Ein Profiler berichtet
Autoren: Axel Petermann
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eine scheinbare Nichtigkeit ausgelöst worden – zumindest in der Phantasie des Täters hat die Tötung bereits lange vorher Gestalt angenommen. Die Tötung erfolgt in der Regel alles andere als spontan, die Würfel sind bereits lange vorher gefallen. Nicht selten haben die Täter vorher Zeichen gesetzt, die Tötung in ihrem Umfeld angekündigt. Nur hat es ihnen keiner geglaubt – wer nimmt es schon ernst, wenn ein langjähriger Bekannter ankündigt, seine Ex-Partnerin umbringen zu wollen?
    Denn gerade im Bereich der Intimizide fallen die Täter in der Mehrzahl nicht wie etwa Serienmörder durch außergewöhnliches Tatverhalten und spezielle, schwer zu entschlüsselnde Symbole auf. Vielmehr haben wir es hier oft mit unauffälligen Täterpersönlichkeiten zu tun, die eine Lebenskrise auf außergewöhnlich destruktive Weise »lösen« – Männer, die an ihren eigenen Lebensentwürfen und übersteigerten Kontrollansprüchen scheitern. Gerade diese »normale« Seite der Täter macht es letztendlich so schwierig, die Vorboten eines sich anbahnenden Intimizids rechtzeitig zu erkennen und damit die Chance zu haben, ihn zu verhindern.
    Vor diesem Hintergrund ist wohl auch die Äußerung eines Psychiaters zu verstehen, den ich während eines Kongresses über Tötungsdelikte im sozialen Nahraum zur Problematik des Intimizids befragte: »Solche Taten können jeden von uns treffen. Und auch ich kann für mich nicht ausschließen, dass ich im Affekt, in höchster Erregung, meine Partnerin töten könnte.«
    Für mich bedeuten diese Worte vor allem eins: Tötungen des Intimpartners können nicht als eine Angelegenheit unter Charakterlosen abgetan werden. Und erst recht nicht als das, was vereinfacht gern als »das Böse« bezeichnet und verurteilt wird. Dafür sind schlicht zu viele Faktoren beteiligt – die menschliche Psyche wie äußere Umstände.

Danksagung
    Dafür, dass dieses Buch entstehen konnte, habe ich vielen zu danken, besonders aber meinen Söhnen Julian, Norman und Claudio. Wenn ich von den dreien nicht immer wieder zum Weiterschreiben gedrängt worden wäre, würde es dieses Buch nicht geben.
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