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Auf der Jacht des griechischen Millionaers

Auf der Jacht des griechischen Millionaers

Titel: Auf der Jacht des griechischen Millionaers
Autoren: Sara Craven
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Als sie losfuhren, drehte sie sich noch einmal um und sah Petros Mandrakis mit gerunzelter Stirn in der offenen Haustür stehen.
    Er will wohl sichergehen, dass ich vom Grundstück verschwunden bin, bevor seine Gäste ankommen, dachte sie bitter. Ausrangiert wie wertloser Tand.
    Sie fuhren gerade in die kleine Stadt ein, als das Schiffshorn der ablegenden Fähre ertönte. Josefina hatte Natasha erzählt, dass die Fähre die einzelnen Inseln nacheinander ansteuerte, als erstes Naxos.
    In den alten Mythen war Ariadne von Theseus auf Naxos zurückgelassen worden. Heute würde Ariadne vermutlich nur mit den Schultern zucken, sich am Flughafen ein Ticket nach Athen besorgen und von dort aus nach England weiterfliegen, um sich einen Mann zu suchen, auf den man sich verlassen konnte.
    Und genau das würde Natasha tun. In ihrer Handtasche trug sie Portemonnaie, Pass und ihr Rückflugticket nach London bei sich. Sie musste nur noch irgendwie die Fähre erreichen.
    Die Schultern gestrafft, umklammerte sie den Henkel ihrer Handtasche und warf einen Seitenblick auf Zeno. Der murmelte erbost vor sich hin, weil ein Eselskarren die enge Straße versperrte. „Ich habe leichte Kopfschmerzen, wohl von der Sonne. Da hinten ist eine Apotheke. Ich besorge mir eine Schachtel Aspirin.“
    Sie war zum Wagen hinaus, bevor er etwas erwidern konnte, und rannte los. Doch anstatt in die Apotheke zu gehen, eilte sie ungesehen durch die engen Gassen hinunter zum Hafen.
    Zwei Männer wollten gerade die Gangway zur Fähre einziehen. „Moment!“, rief Natasha atemlos und hastete an Bord. „ Efcharisto “, bedankte sie sich bei den beiden. In der nächsten Minute legte die Fähre ab.
    Als das Schiff den Hafen verließ und auf die offene See zuhielt, holte Natasha Alex’ Brief aus der Tasche, zerriss ihn und ließ die Schnipsel über Bord wehen.
    „Das war’s“, murmelte sie. „Aus und vorbei. Jetzt kann mein Leben wieder anfangen. Ohne ihn.“

10. KAPITEL
    „Und wie genau bist du zu ‚Mandrakis‘ geheimnisvoller Geliebten’ geworden?“
    Natasha starrte auf die Titelseite des Klatschmagazins, das Neil vor ihr auf den Tisch geworfen hatte. Seit einer Woche war sie zurück in London und hatte geahnt, dass es früher oder später zu einer Konfrontation mit ihm kommen würde, nur … so hatte sie es sich nicht vorgestellt.
    Er war unangemeldet vor ihrer Tür aufgetaucht, seine Wut nur mühsam beherrscht, und hatte sie in ihrem alten Bademantel überrascht, weil sie gerade aus der Dusche kam. Ausgerechnet heute war Molly ausgegangen.
    Natasha hatte nie damit gerechnet, sich selbst einmal auf einem ganzseitigen Foto einer Zeitschrift zu sehen – sie in dem schwarzen Taftkleid, auf Alex’ Armen. Er lächelte sie an, und sie schaute ihm in die Augen, mit einem Blick, dass sie sich genauso gut ein Schild um den Hals hätte hängen können: „Ich liebe dich. Nimm mich, ich gehöre dir.“
    Sie versuchte, wenigstens einen letzten Rest von Würde zu bewahren. „Das ist lange her.“
    „So lange auch wieder nicht.“ Neil deutete auf das Datum. „Eine unserer Sekretärinnen hat die Zeitschrift vom Friseur mit ins Büro gebracht. Ich kam mir vor wie der letzte Trottel. Angeblich warst du in Athen, um Papiere zu unterzeichnen. Was, zum Teufel, machst du auf Mykonos mit einem berüchtigten Playboy?“
    Kannst du es dir nicht denken? Du bist schließlich ein erwachsener Mann . Es lag ihr auf der Zunge, aber sie sprach es nicht aus. Neil hatte eine bessere Meinung von ihr, und er war zu Recht verletzt.
    Sie wandte das Gesicht ab. „Es tut mir leid. Die Dinge ändern sich.“ Hatte sie das eben wirklich gesagt? „Ich habe keine andere Entschuldigung.“
    Er fluchte, und sie ließ es stumm über sich ergehen, schließlich hatte sie es nicht besser verdient. „Jetzt hat er dich also fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Du bist schließlich nicht gerade mit Diamanten behangen zurückgekommen, oder? Seiner Meinung nach bist du scheinbar nicht der Mühe wert.“
    Nachdem Neil gegangen war, ließ Natasha sich auf das Sofa sinken. Ihre Beine wollten sie nicht tragen. Neil glaubte, sie sei wegen der Affäre mit Alex Mandrakis nach Griechenland geflogen. Weder er noch irgendjemand anders würde je die Wahrheit erfahren. Selbst Molly kannte nur einen Teil der Geschichte.
    „Ich habe mich verliebt und hatte eine kurze, verrückte Affäre. Aber es ist vorbei, jetzt bin ich wieder vernünftig“, war alles, was Natasha bei ihrer Rückkehr gesagt
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