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Auf der Insel der Sehnsucht

Auf der Insel der Sehnsucht

Titel: Auf der Insel der Sehnsucht
Autoren: Sandra Marton
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Palastes, hin zu einer Säulenterrasse im Park, die den Blick auf das Meer freigab.
    Um den Tisch waren Fackeln in hohen silbernen Ständern aufgestellt, die die Szenerie mit ihrem warmen Schein erleuchteten. Ein Bouquet aus weißen Orchideen und roten Rosen ergoss sich in seiner vollen Pracht üppig aus einer formvollendeten Vase. In einem silbernen Eiskübel wartete eine Flasche Champagner darauf, geöffnet zu werden, und ein schimmernder Vollmond hing am samtschwarzen Himmel über dem ägäischen Meer.
    Und neben dem Tisch, mit einem strahlenden Lächeln, stand Kay und sah besser aus denn je.
    Ivy schrie erschreckt auf, Damian stieß scharf ein einzelnes Wort aus. Kay lächelte noch strahlender.
    „Will mich denn keiner begrüßen?“
    „Euer Hoheit.“ Esias stand hinter Kay und sah regelrecht elend aus. „Ich konnte sie nicht aufhalten, Sir. Es tut mir leid, so unendlich leid …“
    Damian entließ den alten Hausdiener mit einem knappen Nicken und umklammerte Ivys Hand fester. Doch nach dem ersten Schock riss Ivy sich von ihm los und rannte auf ihre Stiefschwester zu.
    „Großer Gott, Kay! Du lebst!“
    „Schnell von Begriff wie immer, Ivy. Das hat sich also nicht geändert.“
    Ivy wollte die Schwester umarmen, doch Kay trat an ihr vorbei, den Blick auf Damian gerichtet.
    „Und du arbeitest schnell, auch wie immer. Du hast keine Zeit verschwendet, um mich zu ersetzen.“
    „Offensichtlich bist du bei dem Autounfall nicht ums Leben gekommen.“ Damians Stimme klirrte vor Kälte, doch Kay lachte nur.
    „Richtig, offensichtlich nicht.“
    „Hast du einen Gedächtnisverlust erlitten?“, fragte Ivy besorgt. „Musst du ja wohl, denn sonst …“
    „Gedächtnisverluste gibt es nur in Seifenopern, nicht im wahren Leben. Ich bin auf Long Island über eine Klippe gefahren. Jeder dachte, ich sei ertrunken.“
    „Man hat dich für tot erklärt“, sagte Damian eisig.
    „Nun, bin ich aber nicht. Ich wurde ein paar Meilen weiter an Land gespült. Carlos’ Onkel – er hat irgendeinen hohen Posten in der Regierung – hat die Geschichte aus den Zeitungen herausgehalten.“ Kay fuhr sich mit der Hand an die Wange. „Ich hatte ein paar wirklich hässliche Schnitte im Gesicht, aber mit plastischer Chirurgie lässt sich heutzutage viel machen. Jetzt ist alles verheilt.“ Sie stellte sich in Pose. „Was meinst du, Damian, so gut wie neu, nicht wahr? Oder noch besser?“
    „Was willst du hier, Kay?“
    „Was ich will?“ Ihr Lächeln verzerrte sich, als sie mit lasziven Bewegungen auf ihn zuging. „Ich will mein Leben zurück.“ Vor ihm blieb sie stehen und legte ihre Hand auf seine Brust. „Dich will ich. Einen Ehering am Finger. Und diesen entzückenden kleinen Brocken, den ich da bei meiner Schwester im Bauch sehe, sobald er geboren ist.“
    Damian packte ihr Handgelenk und schleuderte ihre Hand von sich. „Nichts davon wirst du haben.“ Er trat an ihr vorbei und legte Ivy den Arm um die zitternden Schultern. „Ivy und ich werden heiraten.“
    „Ah, du bist noch wütend wegen Carlos. Das hatte doch überhaupt nichts zu bedeuten. Du bist der einzige Mann, den ich je geliebt habe.“
    „Du hast noch nie jemanden geliebt, in deinem ganzen Leben nicht.“
    Kay kniff abschätzend die Augen zusammen. „Du scheinst nicht zu verstehen, Damian. Ich bin wieder da. In welche Falle meine kleine Schwester dich auch immer gelockt haben mag, das zählt jetzt nicht mehr.“
    Ivy versteifte sich. „Ich habe nicht …“
    „Lass, glyka mou . Es gibt nichts zu erklären. Zwischen Kay und mir war nie die Rede von einer Heirat.“
    „Natürlich haben wir unsere Hochzeit geplant!“
    „Nicht wir, sondern du. Du hattest es geplant, als du mir das erste Mal sagtest, du seist schwanger.“ Damians Stimme wurde schneidend. „Es war eine Lüge.“
    „Nein, war es nicht. Mein Arzt …“
    „Ich habe mit deinem Arzt geredet. Du warst niemals schwanger. Und wir haben auch nie über eine künstliche Befruchtung gesprochen.“
    „Das ist doch alles vergessen. Jetzt bin ich schwanger … ich meine, Ivy ist schwanger.“ Kay warf Ivy einen warnenden Blick zu. „Mit deinem und meinem Kind. Das hat sie dir doch gesagt, oder? Dass sie dein Baby in sich trägt? Und meines.“
    Damian mahlte mit den Zähnen. „Ivy trägt meinen Sohn in sich.“ Er legte seine Hand auf ihren Bauch. „Unseren Sohn.“
    Kay wurde bleich. „Was soll das heißen? Ivy, was hast du ihm gesagt?“
    „Nichts“, antwortete Ivy verzweifelt. „Aber
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