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Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom

Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom

Titel: Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom
Autoren: Oliver Mittelbach
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Restaurants und Straßencafés gesäumt und ist tagsüber fest in Touristenhand. Erst abends zelebrieren die Einheimischen in den Cafés und Bars rund um den Brunnen ihren großen Auftritt.
    Zum Schmunzeln ist die Plakette an der Wand des Gebäudes gegenüber vom Pantheon. Sie erinnert daran, dass im 18. Jahrhundert der Platz auf päpstliche Anordnung hin von zwielichtigen Wirtshäusern geräumt wurde. Nun, diese Tafel hängt ja genau am richtigen Gebäude: Heute finden wir darin eine McDonald’s-Filiale!
D AS P ANTHEON
    D as Pantheon ist das besterhaltene Bauwerk der römischen Antike, aber nicht, wie Robert Langdon im Roman behauptet, die älteste katholische Kirche in ganz Rom. Denn das ist die bereits im 4. Jahrhundert unter Kaiser Konstantin erbaute, ehemalige Papstresidenz San Giovanni in Laterano. Seit zwei Jahrtausenden trotzt das Pantheon Feuersbrünsten, Überschwemmungen, Erdbeben und zahlreichen Kriegen.
    Markus Agrippa, ein Schwiegersohn von Kaiser Augustus, ließ das Monument im Jahre 27 vor Christus bauen. Sein heutiges Gesicht hat das Pantheon durch den Umbau unter Hadrian im Jahre 125 nach Christus erhalten. Es unterscheidet sich vollständig von der Ur-Version, nur noch die Inschrift an der Fassade weist auf den ursprünglichen Erbauer hin:
    M(ARCUS) AGRIPPA L(UCII) F(ILIUS)
    CO(N)S(UL) TERTIUM FECIT,
    was soviel bedeutet wie „Marcus Agrippa, des Lucius Sohn, (als er) zum dritten Mal Konsul (war), hat (den Tempel) errichtet“.

    Fast 2000 Jahre alt, aber gut erhalten
    Ursprünglich war das Pantheon ein Heiligtum, das allen Göttern geweiht war (aus dem Griechischen „pan“ für „alle“ und „theoi“ für „Götter“). Die Kuppel symbolisierte das Himmelsgewölbe. Im Jahre 609 weihte es Papst Bonifaz IV. zur christlichen Kirche, zur Santa Maria ad Martyres. Dadurch überstand es im Gegensatz zu vielen anderen heidnischen Monumenten die Jahrhunderte der Christianisierung einigermaßen unbeschadet. Den letzten „Kunstraub“ hat Papst Urban VIII. aus der Familie der Barberini auf dem Gewissen. Er ließ 1632 die Bronzeplatten vom Dach der Vorhalle herausnehmen, um Material für Berninis Altarbaldachin in der Peterskirche zu bekommen. Die Meinung der Römer dazu: „Was die Barbaren nicht schafften, schafften die Barberini“.
    Das Pantheon ist ein architektonisches Meisterwerk. Genial ist und bleibt die gewaltige Kuppel. Sie misst im Durchmesser 43,3 Meter – exakt so viel wie die Gesamthöhe des Gebäudes. Das heißt, eine Kugel mit diesem Durchmesser würde genau im Inneren des Pantheons Platz finden. Kassettenfächer wurden in die Kuppel eingearbeitet, um ihr Gewicht zu verringern. Die einzige Lichtquelle im Raum ist der Oculus, ein neun Meter großes Loch am höchsten Punkt der Kuppel, das vermeintliche „Demon’s Hole“ (S. 305).
    Nicht nur Licht und Luft fallen durch die Öffnung, sondern natürlich auch der Regen. Er wird durch 22 Abflusslöcher, die in der Mitte des farbigen Marmorbodens eingelassen sind, in Zisternen weiter geleitet.

    Eine geniale Idee: In der Decke eingelassene Kassettenfächer verringern das Gewicht der Kuppel
    Die Kuppel blieb für mehr als ein Jahrtausend die größte Kuppel der Welt. Erst der Dom in Florenz, der im Jahr 1436 errichtet wurde, übertrifft mit seinen 45 Metern Durchmesser das Pantheon. Zum Vergleich: Der Kuppeldurchmesser des Petersdoms ist um 1,40 Meter kleiner.
    Die Wände sind durch sieben Nischen unterteilt, in denen einst Götterstatuen standen. Gegen vier Uhr nachmittags trifft der Lichtstrahl durch den Oculus auf eine dieser Nischen auf der linken Seite. Hier, unter einer Marienstatue, finden wir Raffaels Grab. „Ossa et cineres“, lesen wir auf dem schlichten Marmorsarkophag – „Knochen und Aschen“. Die Grabinschrift stammt vom Venezianer Pietro Bembo: Ille hic est Raffael . . . „Hier liegt jener Raffael, von dem die Natur, die Mutter aller Dinge, fürchtete, besiegt zu werden solange er lebte; doch als er starb, da bangte sie, mit ihm zu sterben.“
    Weitere Prominenz hat im Pantheon ihre letzte Ruhe gefunden: In der sechsten Kapelle befindet sich die Grabstätte des ersten italienischen Königs, Viktor Emanuel II. Wer möchte, kann seine Unterschrift für die Wiedereinführung der Monarchie im Buch neben dem Grab hinterlassen.
    S ERVICE | Adresse: Pantheon, Piazza della Rotonda | Öffnungszeiten: wochentags 8.30 bis 19.30 Uhr, sonntags 9 bis 18 Uhr, feiertags 9 bis 13 Uhr | Heilige Messe: samstags 17 Uhr, sonntags 10.30
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