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Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom

Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom

Titel: Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom
Autoren: Oliver Mittelbach
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Platz von der imposanten Porta del Popolo dominiert, die zur Via Flaminia führt. Seit 220 vor Christus verbindet die Via Flaminia, eine Hauptverkehrsader der Stadt, Rom mit der adriatischen Küste. Im 16. Jahrhundert wurde die Porta del Popolo erbaut, ein großes Tor, das die Besucher beeindrucken sollte. Ein Jahrhundert später ließ Papst Alexander VII. sie zum prächtigsten und prunkvollsten Stadttor Roms ausbauen. Die Innenfassade wurde von Bernini mit aufwändigen Skulpturen versehen. Deutlich zu sehen ist die „Sonne über einem dreieckigen Steinhaufen“ – oder wie Robert Langdon folgert „Ein Licht über einer Pyramide“ (S. 330). Dieses Symbol hat jedoch nichts mit Geheimbünden zu tun. Es ist das Wappen des Fabio Chigi, der im Jahre 1655 zum Papst Alexander VII. gewählt wurde. Sein Einfluss hat das Bild Roms ganz entscheidend geprägt, und er ließ das Wappen auf zahlreichen Gebäuden und Kunstwerken in Rom anbringen.
    In der Mitte des ovalen Platzes befindet sich ein 3.000 Jahre alter ägyptischer Obelisk aus rotem Granit, mit einer Höhe von 24 Metern (36 Meter inklusive Sockel) der zweithöchste seiner Art in Rom. Er ist der erste Obelisk, den die Reisenden sahen, wenn sie aus nördlicher Richtung auf der Via Flaminia in die Stadt kamen – daher ist er auch bekannt als Obelisco Flaminio.
    Der Obelisk wurde ursprünglich unter Augustus nach der Eroberung Ägyptens nach Rom gebracht und im Circus Maximus aufgestellt. Erst im Jahr 1589 wurde er unter Papst Sixtus V. an diese Stelle versetzt.
    An der Südseite stehen die barocken „Zwillingskirchen“ Santa Maria dei Miracoli (rechts vom Platz aus gesehen) und Santa Maria in Montesano (links). Obwohl die Kirchen auf den ersten Blick nahezu identisch aussehen, so sind sie doch recht verschieden. Die rechte Kirche hat eine runde Kuppel, die linke eine ovale. Zwischen ihnen hindurch führt der Weg auf die Shopping-Meile Via del Corso.
    Wer die Kirche Santa Maria del Popolo „schräg am Rand eines Hügels, der an den südöstlichen Rand der Piazza grenzte“ (S. 331) sucht, sucht vergebens. Sie steht definitiv im Norden des Platzes, ihr Eingang befindet sich direkt neben der Porta del Popolo.
S ANTA M ARIA DEL P OPOLO
    Durch einen aufgebrochenen Nebeneingang an der Rückseite der Kirche gelangen Robert und Vittoria in die Kirche. Sie suchen nach dem „Demon’s Hole“, dem Dämonenloch.
    Wir wählen aber lieber den regulären Weg durch den Haupteingang, zumal die beschriebene Gasse auf der rechten Seite der Kirche der Fantasie des Autors entsprungen ist.
    D er Sage nach ließ Papst Paschalis an dieser Stelle einen Nussbaum fällen, in dem Kaiser Neros verfluchte Seele hausen sollte, und im Jahre 1099 errichtete er eine Kapelle zu Ehren der Madonna. Zwischen 1472 und 1479 unter Papst Sixtus IV. wurde die Kirche als eine der ersten Renaissance-Kirchen Roms völlig neu gebaut.

    Ein geheimes Symbol?
D IE C HIGI K APELLE
    Z ur Linken, in der zweiten Nische, befindet sich die Capella Chigi, der erste Altar der Wissenschaften. Sie wurde von Raffael in den Jahren 1513-16 entworfen und gebaut. Auftraggeber war der reiche sienesische Bankier Agostino Chigi.
    An dieser Stelle des Romans „Illuminati“ war Dan Brown erfinderisch: Eine Plakette mit dem Hinweis auf das Grab von Alexander Chigi gibt es nicht. Und wenn, hätte auf ihr als Wegweiser der Petersdom gestanden. Denn Alexander Chigi hieß Fabio mit richtigem Vornamen und wurde erst im 17. Jahrhundert zu Alexander – und zwar Papst Alexander VII. In dieser Kapelle liegen Agostino Chigi und sein Bruder Sigismondo begraben.
    Roter, glänzender Marmor dominiert die Kapelle. Wir schauen nach oben und entdecken die beeindruckenden Kuppelbilder, die von Raffael entworfen und vom Bildhauer Lorenzetto umgesetzt wurden. Sie stellen die Schöpfung der Planeten dar. Links und rechts an den Seiten der Kapelle ragen zwei Pyramiden auf: die in einer christlichen Kirche höchst ungewöhnlichen Grabsteine der Chigis.
    Auf dem Boden entdecken wir das Mosaik mit dem knienden Skelett auf der Steinplatte, die den Eingang zur Begräbnishöhle verschließt. Wir haben es gefunden, das „Demon’s Hole“, das Dämonenloch! Ein Abstieg in die unterirdische Gruft, in der in „Illuminati“ der erste Kardinal mit dem Brandmal „Earth“ gefunden wird, ist nicht möglich – das ist aber wohl auch besser so.
    Hinter der Pyramide auf der rechten Seite befindet sich Berninis Werk „Habakuk und der Engel“ (1655). Die beiden
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