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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe
Autoren: Heather Graham
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daß Ian soviel von Ihnen hält! Und Alaina mag Sie auch sehr gern. Anfangs war sie furchtbar eifersüchtig auf Sie. Doch dann schrieb sie uns, wie lieb und gut Sie sind ... O Gott, da stehe ich herum und schwatze. Aber der Krieg verwirrt uns alle ein bißchen. Ich habe ein Dinnertablett für Sie vorbereitet. Und da Sie noch wach sind, will ich's Ihnen bringen.«
    »Danke«, erwiderte Risa. »Bleiben Sie bitte hier - und reden Sie mit mir.« Ein Bootsunfall! Also wirklich!
    »Erst mal hole ich das Tablett...«
    »Bemühen Sie sich nicht. Ich kann in der Küche essen -oder im Speisezimmer.«
    »Oh, das macht mir keine Mühe.« Jennifer eilte in den Flur, und Risa wollte ihr folgen. Aber da trat ihr einer von Jerome McKenzies jungen Seemännern in den Weg, ein hübscher rotblonder Bursche.
    »Entschuldigen Sie, bitte.« Sie versuchte sich an ihm vorbeizuschieben. Doch das ließ er nicht zu.
    »Tut mir leid, Ma'am.«
    Enttäuscht kehrte sie ins Gästezimmer zurück. Wenig später trat Jennifer mit dem Tablett ein, das verlockende Düfte verströmte, und stellte es schwungvoll aufs Bett. »Frischer Schnappbarsch mit Zitronenscheiben, aufgebackenes Brot, Tomatensalat und eine Key-Limonenpastete, aus den Früchten der speziellen kleinen Limonenbäume von Belamar. Ach ja, und Jerome meinte, Weißwein würde am besten zum Fisch schmecken.«
    »Möchten Sie nicht mit mir essen ...« Risa hörte einen schrillen Schrei und unterbrach sich verwirrt.
    »Das wird mein kleiner Sohn Anthony leider nicht gestatten«, entgegnete Jennifer lächelnd und ging zur Tür. »Guten Appetit«, fügte sie freundlich hinzu, als wäre Risa ein willkommener Gast.
    Hinter ihr blieb die Tür offen, und Risa rannte in den Flur. Aber da stand nach wie vor der junge Seemann.
    Wortlos schloß er die Tür, und sie lehnte sich erbost dagegen, von dem unvernünftigen Impuls erfaßt, das Dinnertablett quer durchs Zimmer zu schleudern. Doch dafür war sie viel zu hungrig. Sie setzte sich aufs Bett und begann zu essen. Der Fisch schmeckte köstlich. Durstig griff sie nach dem Weinglas.
    Dann jedoch zögerte sie. Jeromes Gastfreundschaft ... Lieber würde sie ihm den Wein ins Gesicht schütten! Sie nippte daran. Ein ausgezeichneter Tropfen. Offenbar war der Rebell ein Weinkenner. Nun, immerhin hieß er McKenzie, wenn er auch einem etwas wilderen Familienzweig entstammte. Sie aß weiter und redete sich ein, sie würde die Mahlzeit aus feindlicher Hand nur akzeptieren, um Kräfte für ihre Flucht zu sammeln.
    Danach stellte sie das Tablett auf den Toilettentisch und begann wieder umherzutigern. Für Alaina hatte sie ihr Bestes getan. Nun mußte sie ihre Landsleute erreichen, um sie vor der geplante Attacke auf die Maid of Salem zu warnen.
    Plötzlich wurde ihr schwindelig. Sie wankte zum Bett und sank auf die Steppdecke. Ihr wurde schwarz vor Augen. In diesem Zustand konnte sie nicht fliehen. Und genau das hatte man bezweckt.    
    Eine Droge - im Wein ...
    Wie aus weiter Ferne hörte sie das Türschloß rappeln und versuchte, die Augen zu öffnen.
    »Ah - sie schläft«, sagte eine sanfte Frauenstimme.
    »Offensichtlich«, bestätigte die Stimme eines Mannes. Tief, ein bißchen rauh. Jerome McKenzie war zurückgekommen.
    Verzweifelt kämpfte Risa gegen eine neue Ohnmacht an. Sie mußte wissen, was geschehen war. Doch sie konnte ihre Lider nicht heben und brachte kein Wort hervor.
    »Sobald sie aufwacht, nehme ich sie mit.«
    »Armes Mädchen! Was glaubst du, wie sie sich auf einem Rebellenschiff fühlen wird?«
    »Sie versteht die Situation.«
    »Mußt du uns schon wieder verlassen?«
    Die Tür wurde geschlossen, und Risa hörte nichts mehr. Vergeblich bemühte sie sich, wach zu bleiben. Nach wenigen Sekunden schwanden ihre Sinne.
    Geräusche. Stimmen. Irgendwo im Flur. Diesmal gelang es ihr, die Augen zu öffnen. Mühsam hob sie den Kopf, der sich wie Blei anfühlte.
    »Anscheinend geht's ihr gut.«
    O nein, dachte sie. Doch dann merkte sie, daß man nicht über sie sprach.
    Jennifer redete mit einer älteren Frau, die ihr eine Antwort gab, und Risa erkannte jene sanfte, leise Stimme wieder. Nun mischte sich ein Mann ein, und ihr Herz schlug schneller.
    Ian! Endlich!
    »Macht euch keine Sorgen«, sagte die ältere Frau. »Die Wunde ist sauber, der Puls schlägt normal. Schau doch, Ian, sie atmet tief und gleichmäßig. Zum Glück wurde sie nicht allzu schwer verletzt.«
    Erleichtert seufzte Risa auf, als sie dem Gespräch entnahm, von wem die Rede war.
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