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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe
Autoren: Heather Graham
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den Sümpfen am Leben bleiben?«
    »Moment mal, Mr. McKenzie ...«
    »Captain McKenzie, bitte. Von der Confederate States Navy.«
    »Nun, mein Vater ist ein General - United States of America. Und er wird Sie jagen und vernichten«
    »So?«
    »O ja. Und ich bin beim Militär aufgewachsen. Ich kann überall am Leben bleiben, unter allen Bedingungen. Sobald ich Ihnen entronnen bin, werde ich die Union Navy über Sie informieren.«
    »Das bezweifle ich.« Lächelnd beugte er sich noch tiefer herab, und ihr wurde schmerzlich bewußt, wie unzulänglich sie bekleidet war. O Gott, warum mußte dieser Rebell, dieser wilde Indianer seinem Vetter so ähnlich sehen?
    »Sie werden mich gehen lassen«, flüsterte sie beklommen.
    Als er den Kopf schüttelte, fiel eine dunkle Haarsträhne in seine Stirn, und Risa spürte den harten Druck seiner Schenkel auf ihren Hüften. »Verzeihen Sie, Miss Magee, aber wir befinden uns im Kriegszustand, und Sie gehören zu unseren Feinden.«
    »Sie sind der Feind.«
    »Mag sein. Je nachdem, wie man's betrachtet. Jedenfalls sind Sie jetzt eine Gefangene der Konföderierten.«
    »Nein, verdammt noch mal, ich werde fliehen.«
    Belustigt erwiderte er ihren wütenden Blick. »Das wird Ihnen nicht gelingen, Miss Magee.«

2
    Noch nie in ihrem Leben hatte Risa sich so unbehaglich gefühlt - derangiert, halb nackt, die Gefangene eines Rebellen. Und was sie am schlimmsten fand, er schien zu glauben, sie hätte nichts gegen die Situation einzuwenden, wenn er Ian wäre. Natürlich hatte es keinen Sinn, diesem elenden Schurken zu erklären, sie würde Ian ebensowenig in die Arme sinken. Dem Mann, der sie gewaltsam hier festhielt, brauchte sie überhaupt nichts zu erklären. Unglücklicherweise erhitzte seine Nähe ihr Blut, und sie mußte ihm möglichst schnell entrinnen.
    »Wirklich nicht?« antwortete sie verächtlich. »Wollen Sie mich die ganze Nacht auf dieses Sofa pressen?«
    Lächelnd hob er die Brauen. »Stellen Sie sich vor, ich wäre Ian. Dann wird's Ihnen besser gefallen.«
    »Oh, Sie unverschämter Kerl! Lassen Sie mich los! Wo bleibt Ihre Südstaatenehre, Sir?«
    »Betrachten Sie's als Gastfreundschaft eines Südstaatlers ...«
    »Lassen Sie mich ...« Überrascht verstummte sie, weil er plötzlich aufstand. Sie kam nicht einmal dazu, aus eigener Kraft aufzuspringen, denn er ergriff ihre Hand und zog sie vom Sofa hoch. »Gehen Sie ins Gästezimmer. Dort finden Sie Kleider im Schrank, und dieser Raum ist ein etwas komfortableres Gefängnis. Vor der Tür steht ein Wachtposten, ein zweiter auf der Veranda, falls Sie so dumm wären, aus dem Fenster zu klettern. Zu Ihrer eigenen Sicherheit muß ich Sie warnen - das ist eine gefährliche Gegend, besonders für Leute, die sich hier nicht auskennen. Wenn Sie den Krieg überleben wollen, sollten Sie unsere Gastfreundschaft annehmen.«
    »Warten Sie ...«
    »Tut mir leid, ich muß mich beeilen, um Ian oder Alaina zu helfen. Sie sind doch hergekommen, um Alaina zu retten. Also halten Sie mich nicht auf.«
    »Nur noch eine Frage. Wo ist das Gästezimmer?«
    Er öffnete eine Tür, ließ ihr den Vortritt in einen Flur, folgte ihr lautlos und blieb ihr so dicht auf den Fersen, daß sie seinen Atem im Nacken zu spüren glaubte, wie den Hauch eines feuerspeienden Drachen. »Zur Linken«, sagte er kurz angebunden.
    Zögernd betrat sie das Zimmer. Eine Lampe brannte auf einem Toilettentisch. Im Kamin mit dem hübschen Sims aus Korallengestein knisterte ein Feuer. Die Wände waren blau tapeziert. Auf dem Vierpfostenbett lag eine schöne Steppdecke. Ein Schrank, eine Truhe und ein Waschtisch hinter einem Paravent vervollständigten die Einrichtung. Als Risa sich in der Mitte des Raums umdrehte, sah sie Jerome auf der Schwelle stehen. Unsicher erwiderte sie seinen rätselhaften Blick.
    »Wenn ich Ian und Alaina finde, würden Sie bedenken, daß die beiden verheiratet sind, Miss Magee?«
    Mühsam bezwang sie ihren Zorn und schlang die Finger ineinander. »Hoffentlich denken Sie daran, wenn Sie Alaina begegnen, Sir.«
    »Keine Bange, ich liebe sie wie eine Schwester.«
    »Das freut mich«, bemerkte sie sarkastisch. Als er in den Flur trat und die Tür schließen wollte, erinnerte sie sich plötzlich schuldbewußt an ihren jungen Begleiter. »Einen Augenblick ... Was ist mit Finn geschehen?«
    »Finn?«
    »Mein Freund - der bei mir im Boot saß.«
    »Ah, Finn ...« Betrübt schüttelte er den Kopf. »Wir müssen ihn hängen.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich!«
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