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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe
Autoren: Heather Graham
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Widerschein des Feuers.
    Zögernd richtete sie sich auf. Ihr Kleid war vermutlich zerrissen worden - zweifellos, als Ian sie aus dem Meer gezogen hatte. Nur die Unterhose, das Korsett und das zerfetzte Hemd bedeckten ihre Blößen. Doch ihre derangierte äußere Erscheinung störte sie nicht. Immerhin lebte sie noch. »Ian!« rief sie. Bevor er sich umdrehen konnte, sprang sie vom Sofa auf und umschlang ihn erleichtert mit beiden Armen, die Wange an seinem kraftvollen Rücken. In diesem Augenblick dachte sie nicht an seine Ehe. Von tiefer Dankbarkeit erfüllt, begrüßte sie einen alten Freund und Verbündeten. »Dem Himmel sei Dank, Ian! Beinahe hätten mich die elenden Rebellen in den Tod getrieben. Sie wollen ein Schiff kapern, das Nachschub nach Key West bringen soll. Darüber kann ich dir alles erzählen. Ich habe sie belauscht. Wahrscheinlich kämpfen sie gerade mit Spähtrupps in mehreren kleinen Booten. Aber deshalb bin ich nicht hier. Ian, du mußt unbedingt die Mokassinschlange fangen, so schnell wie möglich. O Gott, ich dachte schon, ich würde dich nicht rechtzeitig erreichen ...«
    Zitternd hielt sie inne, um Atem zu holen. Da wandte er sich zu ihr. Aber sie sah sein Gesicht nicht, denn seine Hand strich über ihren Kopf und zog ihn an seine nackte
    Brust. Bittersüßer Schmerz erfaßte sie. Bei ihm konnte sie Trost finden. Weil sie jetzt Freunde waren. Früher hatte er sie geliebt - und dann Alaina geheiratet. Kein einziges Mal hatte Risa in seinen Armen gelegen. Dafür war sie zu tugendhaft gewesen. Und so hatte sie nur davon geträumt.
    Nun gestattete sie sich - wenigstens für eine kleine Weile seine Finger in ihrem Haar zu spüren, seinen Duft einzuatmen, sauberes Salzwasser, Meeresluft, ein Hauch von Brandy ...
    »Also planen die Rebellen, ein Yankee-Schiff anzugreifen?«
    »Ja. Aber du mußt dich erst mal um Alaina kümmern. Tut mir leid, Ian - sie ist die Mokassinschlange. Während sie Fieber hatte, erzählte sie lauter wirres Zeug. Aber ich reimte mir die ganze Geschichte zusammen. Sie wollte Vorräte von den Inseln holen, irgendwo in dieser Gegend an Land gehen, und ich versuchte, ihr zu folgen. Nun fürchte ich, sie wird von jemandem gefangengenommen, der sogar eine Frau aufknüpfen würde. In diesem Krieg geschehen so gräßliche Dinge ... Bitte, Ian, du mußt sie finden und ihr diesen Unsinn ausreden.«
    Sie fühlte, wie sich sein Körper anspannte, und bedauerte ihn zutiefst. Wenn er seine Frau auch der Spionage verdächtigt hatte - er wäre niemals auf den Gedanken gekommen, sie könnte die mysteriöse Mokassinschlange sein. Der Spion, den man mit aller Macht fangen wollte, tot oder lebendig ...
    Krampfhaft schluckte sie. »Such Alaina, ich flehe dich an! Und deine Männer sollen die Union Navy vor einem skrupellosen Reb warnen, der die Maid of Salem kapern will, um Waffen und Medikamente zu stehlen. Wie schrecklich das alles ist!« Seine Finger schlangen sich in Risas Haar, und es beglückte sie, seine Nähe zu spüren. Könnte sie doch die grausamen Kämpfe vergessen - und seine Ehefrau, ihre beste Freundin ... »O Ian!«
    »Pst, schon gut. Ich kümmere mich um Alaina.«
    »Beeil dich ...« Seine Finger glitten über ihre Wange, und sie genoß die Liebkosung, obwohl sie kein Recht dazu hatte. Sie mußte sich losreißen. Aber sie zitterte am ganzen Körper, und die zärtlichen Hände beruhigten sie. »Nicht, Ian ...«, protestierte sie halbherzig. Sie waren nur Freunde. Und er tröstete sie. Noch ein paar Minuten - das würde keine Rolle spielen. Seine Haut, vom Feuer erhitzt, wärmte sie, und seine Arme besaßen die Kraft, die ihr fehlte. Behutsam streichelte er ihre Schultern.
    »Nicht«, wiederholte sie mit schwacher Stimme.
    »Ein elender Rebell will die Maid of Salem kapern«, murmelte er. »Das hast du gehört?«
    »Ja, zwei Männer sprachen darüber. Kurz bevor deine Leute kamen - und der Bastard in mein Boot stieg.«
    »Hm ...«
    Sie senkte die Lider. Nun mußte sie sich endlich von der Umarmung befreien. Aber sie war so müde, und der Krieg machte ihr das Leben so schwer. An ihrer Wange spürte sie Ians vibrierende Muskeln. Als sein Finger ihr Kinn hob, öffnete sie die Augen nicht, wollte nichts sehen, nur noch ein kleines bißchen von der Vergangenheit träumen. Ians Mund berührte ihren.
    So lange war es her. Seine Lippen, sanft und fordernd zugleich, überwältigten sie, seine Zunge begann ihren Mund zu erforschen. Verführerisch wanderte sein Hand über ihre Hüften, ihre
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