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Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Titel: Auch Dicke haben Hunger (German Edition)
Autoren: Uschi Stenger
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Kalorien."
    In der Apotheke ließ sie sich das ganze Sortiment
vorführen.
    "Ich kann Ihnen diesen Diättrank wärmstens
empfehlen, Frau Keller. Ich habe damit selbst 15 Kilo abgenommen",
schwärmte die Apothekerin Inge vor. "Es schmeckt gut und wirkt ungemein
sättigend."
    "Ich war schon ganz neidisch, weil Sie echt super
abgenommen haben. Bleibt nur zu hoffen, dass ich es auch schaffe. Ganz im
Vertrauen, Frau Krause, wenn ich Diät mache, werde ich immer sehr kritisch und
so gern mich meine Familie schlank sehen will, sosehr sind dann alle
erleichtert, wenn ich mit der Diät aufhöre, weil ich dann wieder friedliebender
bin."
    "Mir ging es früher genauso“, lachte die
Apothekerin. "Dies ist die erste Diät bei der ich mich rundum wohl fühle.
Glauben Sie mir, dass kommt daher, dass man wirklich keinen Hunger hat."
    "Und wie schnell haben Sie abgenommen?"
    "Die erste Woche hatte ich gleich fünf Kilo weniger,
danach ging es etwas langsamer. Aber Hauptsache man hat die erste Hürde
übersprungen."
    "Ja, die ersten drei Tage sind die schlimmsten. Ich
werde es wagen, denn schlimmer kann es nicht mehr werden. Für den Anfang nehme
ich eine Packung Vanillie und eine Packung Schokolade, damit die Ernährung
nicht so einseitig wird."
    Zustimmend lachte die Apothekerin. Um einen Fünfziger
leichter, dafür aber frohgelaunt und voller Hoffnung, machte sich Inge auf den
Nachhauseweg. Gleich am Abend rührte sie sich mit heißem Wasser und der
vorgeschriebenen Menge einen Schokotrunk an. Während ihre Familie das Abendbrot
verzehrte, schlürfte Inge genüsslich ihr Getränk. "Hm, schmeckt wirklich
nicht schlecht."
    "Du bist immer für eine Überraschung gut",
motzte Peter. "Schon wieder eine deiner hirnrissigen Diäten. Ess einfach
so wie ich..."
    "....dann nimmst du auch ab", ergänzten die
Kinder im Chor.
    "Peter, dass kann ich machen, wenn ich abgenommen
habe, aber ich will endlich einen schnellen Erfolg sehen."
    "Und was das wieder kostet", jammerte Peter
weiter.
    "Oh Papa, gib jetzt endlich Ruhe", schimpfte
Sandra mit ihrem Vater.
    "Dafür isst Mutti ja nichts anderes", half nun
auch Sabine.
    "Mach was du willst, aber lass mich nicht wieder
deine schlechte Laune ausbaden."
    "Wie funktioniert deine Diät überhaupt?",
interessierte sich Florian fürs Detail.
    "Ich trinke dreimal am Tag eine Tasse von dem Zeug,
das ich ganz nach Wunsch mit warmen oder kalten Wasser anrühren kann."
    "Und du darfst gar nichts essen?"
    "Nein, gar nichts."
    "Arme Mutti!", tätschelte Felix seine Mutter.
    "Sagt, besser armer Vati." Peter hätte am
liebsten diese Worte verschluckt, denn fünf Augenpaare starrten ihn wütend an.
"Na, ja, vielleicht, hast du ja dieses Mal Erfolg, ich wünsche es dir von
Herzen“, versuchte er seinen Fauxpas einzurenken.
    "Dieses Mal bin ich mir ganz sicher, dass es
klappt", strahlte Inge zuversichtlich.
    Den nächsten Morgen startete Inge mit einem
Vanillietrunk. "Nicht schlecht, aber Schoko schmeckt besser. Jetzt aber
hopp, ich muss mich beeilen, Mutti kann es absolut nicht leiden, wenn ich
unpünktlich bin."
    Abgehetzt traf Inge um zehn Uhr am vereinbarten
Treffpunkt in der Münchner Innenstadt ein.
    "Wird Zeit, dass du endlich kommst, ich warte schon
eine halbe Stunde auf dich."
    "Aber Mutti wir hatten doch zehn Uhr vereinbart und
jetzt ist es gerade eine Minute nach zehn."
    Sophie ging nicht weiter auf Inges Rechtfertigung ein,
sondern übernahm gleich das Kommando. "Zuerst gehen wir zum Modehaus
Kurzinger. Dort kaufe ich fast meine ganze Garderobe", zerrte sie ihre
Tochter hinter sich her.
    „Mutti, eigentlich ist es Blödsinn, wenn wir die Kleider
vor meiner Diät kaufen. Wäre es nicht sinnvoller, danach shoppen zu gehen?“
    Sophie, die nicht so recht an einen Abnahmeerfolg ihrer
Tochter glaubte, schnaubte nur: „Willst du warten bis dir sämtliche Kleider vom
Leib fallen. Du kannst deine Sachen immer noch ändern lassen, wenn du wirklich
abnimmst. Jetzt beeile dich, wir haben viel vor.“
    Ohne weiteres Murren folgte Inge ihrer Mutter, denn jeder
Widerstand würde zwecklos sein. Im Modehaus Kurzinger angekommen, wurde Sophie
von der Chefverkäuferin, Typ   alterndes
Mannequin, auf das Herzlichste begrüßt: "Guten Morgen Frau Wickel, womit
kann ich dienen."
    "Guten Morgen, Sybille. Ich brauche heute nichts.
Aber meine Tochter würde sich gerne neu einkleiden."
    Mit abschätzendem Blick kam die verblasste Schönheit
näher an Inge heran und nickte ihr knapp zu. Für sie war es unfassbar, dass
dieses
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