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Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Titel: Auch Dicke haben Hunger (German Edition)
Autoren: Uschi Stenger
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sie sich von ihrer Tochter in
den Laden zerren.
    Dieses Geschäft für Übergrößen entpuppte sich als die
reinste Fundgrube für Inge. Die mollige Inhaberin, hübsch aber nicht
übertrieben zurechtgemacht, erzählte Inge, dass sie früher wahnsinnige Probleme
hatte, etwas Modernes für ihre Größe zu finden. Das war der Auslöser für sie
gewesen diesen Laden speziell für Übergrößen zu eröffnen. Als erstes probierte
Inge das rote Kleid und es passte, als wäre es für sie gemacht. Freudig
präsentierte sie sich ihrer Mutter. "Und wie findest du es?"
    "Sieht nicht schlecht aus", gestand Sophie.
"Allerdings brauchst du noch einige passende Accessoires dazu."
    "Oh, dem kann abgeholfen", ereiferte sich die
Inhaberin und dienstbeflissen breitete sie einige Modestücke vor ihren
Kundinnen aus. Sogar eine passende Handtasche und passenden Schuhe schleifte
sie herbei. Nachdem die Geschäftsführerin und Sophie die arme Inge ausreichend
hin- und hergezerrt hatten, bestaunten beide zufrieden das Endergebnis.
"Siehst wirklich sehr feudal aus, mein Kind", freute sich Sophie über
den Erfolg ihres Shoppingnachmittages. "Komm wir schauen, ob wir hier noch
etwas anderes für dich finden."
    "Aber Mutti, du hast heute schon so viel Geld
ausgegeben. Das kann ich gar nicht annehmen", wehrte Inge ab, der ihre
Mutter in ihrem Kaufrausch direkt unheimlich wurde.
    "Du hast dir jahrelang nichts Gescheites gegönnt.
Heute schlagen wir zu. Anton wird sich freuen."
    Die Inhaberin zeigte ihnen daraufhin verschiedene
Kleidungsstücke in sehr gewagten Farbtönen. Sie erklärte Inge, dass sie ein
Wintertyp sei und sehr gut bestimmte Farben, wie zum Beispiel schwarz, lila,
blau, türkis und kirschrot tragen könne. Sie zeigte ihr eine Farbpalette, die
alle Farben enthielt, die zu ihrem Typ passten und tatsächlich, beim
Anprobieren stellte Inge fest, dass ihr die gebrachten Kleidungsstück alle
ausnahmslos gut standen. Inge war begeistert und auch Sophie lobte den Service.
„Diesen Laden werden wir uns echt merken“, versicherten Mutter und Tochter.
    Mit weiteren Einkaufstüten bewaffnet verließen sie das
Geschäft. "Meine Güte ich falle um vor Hunger", jammerte Sophie.
"In unserem Einkaufsrausch haben wir glatt das Mittagessen
vergessen." Sie lenkte ihre Schritte in das nächstgelegene Restaurant.
    Sofort war ein Kellner zur Stelle. Sophie bestellte sich,
ausgehungert wie sie war, ein ganzes Menü. Inge bat lediglich um ein Kännchen
heißes Wasser und ein Glas Mineralwasser. "Bist du verrückt“, keifte
Sophie, "du willst mich wohl den ganzen Tag blamieren. Warum hast du dir
denn nichts Gescheites zu essen bestellt?"
    "Weil ich Diät mache und mein Essen dabei
habe."
    "Du willst doch wohl hier nicht dein Essen
auspacken?"
    "Keine Angst, ganz so schlimm bin ich auch wieder
nicht", beruhigte Inge ihre Mutter. "Wer hat mir denn die ganze Zeit
Vorhaltungen gemacht, dass ich endlich abnehmen müsste und jetzt ist es soweit
und da ist es dir auch wieder nicht recht."
    "Aber muss es denn ausgerechnet heute sein?",
stöhnte Sophie.
    Der Kellner servierte der figurbewussten Sophie ein
kalorienarmes Menü, bestehend aus klarer Brühe, Schollenfilet mit Reis und
einer Quarkspeise. Inge verrührte unterdessen das mitgebrachte Schokopulver mit
dem heißen Wasser und erklärte ihrer Mutter welche Diät sie machte. Sophie
schüttelte entsetzt mit dem Kopf, verkniff sich aber jede Bemerkung. Um weitere
Dispute zu vermeiden, wechselte sie geschickt das Thema und legte ihrer Tochter
nahe, so bald wie möglich einen Termin beim Frisör und der Kosmetikerin zu
vereinbaren, natürlich auf Kosten von Anton.
    Als Inge erschöpft aber zufrieden, vollbeladen mit ihren
Einkaufstüten, nach Hause kam, wartete schon ihre ganze Mannschaft
einschließlich Peter auf sie.
    "Wo bleibst du denn? Wir dachten es sei etwas
passiert", moserte ihr Göttergatte.
    "Ach Schatz, sei nicht so griesgrämig. Schau lieber
was ich mir Tolles gekauft habe."
    "Das interessiert mich nicht, ich will was zu
essen", machte Peter nun einen auf die Mitleidstour.
    "Wir haben auch Hunger?", brüllten Florian und
Felix im Chor.
    "Ach, haltet die Klappe!", herrschte Sandra
ihre Brüder an. "Mama, zeig uns lieber was du dir gekauft hast."
    "Ja Mama, wir wollen zuerst deine Einkäufe
sehen", stimmte Sabine ihrer Schwester zu.
    Zufrieden über das Interesse ihrer Töchter kehrte Inge
ihren murrenden Männern den Rücken und zeigte den Mädchen ihre Schätze.
     
    Die Trinkkur ließ sich sehr gut
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