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Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Titel: Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)
Autoren: Celia Rees
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Schüssel an, doch sie winkt nur ab. Er ist selbst ein bisschen dicklich und wirkt erleichtert. Die Frauen achten nicht weiter auf die beiden, sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Nun haben sie die Flasche niedergemacht und bestellen eine weitere. Je mehr sie die Flasche leeren, desto lauter wird ihr Gelächter. Wenn eine Flasche leer ist, sorgt eine Kellnerin für Nachschub.
    Die Mädchen, die hier arbeiten, sind sexy. Das reicht vielleicht nicht, um Rob herzubekommen, denke ich, doch bei Cal und mir funktioniert es. Es ist einer der Gründe, warum wir herkommen, der und die Tatsache, dass Cals Freundin Sophie mit ihrer Clique hier abhängt. Sie findet es hier total angesagt, und so findet Cal das natürlich auch. Mir wird jetzt auch klar, dass wir deswegen hier sind. Ich bin nur der Lückenbüßer. Er hat mit Sophie ausgemacht, sie hier zu treffen.
    Ich frage mich, was das Mädchen im Spiegel sieht. Zwei Jungs, die Kaffee trinken. Ich bin der, der rechts sitzt: dunkel, etwas kräftige, kurze Haare, nett. Ihr Blick gleitet zu Cal. Er ist ein anderer Anblick. Die meisten Mädchen fahren auf ihn ab. Er streicht sich mit der Hand durch die Haare. Es wird nicht mehr lange dauern, bis er in den Spiegel guckt. Ich erwarte, dass sie ihn weiter anschaut, doch sie wendet den Blick von ihm ab undwieder mir zu. Da schaue ich weg. Ich will nicht, dass sie glaubt, ich würde sie anstarren. Ich kenne sie. Eine von Marthas Freundinnen, oder wahrscheinlich eher Exfreundinnen, weil ich sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen habe. Sie lässt sich nicht ansehen, ob sie mich erkannt hat. Vielleicht erinnert sie sich nicht an mich.
    »Hat er?«, fragt Cal.
    »Hat er was?«
    »Stoff besorgt? Ich brauch mal einen Zug. Du hast nicht zugehört. Wer ist sie?«
    »Wer soll was sein?«
    »Das Mädchen, nach dem du guckst.«
    »Das ist Vanessa. War mal eine Freundin von Martha.« 
    »Vanessa Carrington?«
    »Ja, genau. Sie wird Caro genannt.«
    »Also das ist die. Die ist heiß!«
    Er mustert sie, fährt sich dabei automatisch durch die Haare und setzt sein charmantestes Lächeln auf. Sie wirft uns beiden einen angewiderten Blick zu.
    »Woher weißt du was von ihr?«, frage ich.
    »Sophie hat mir von ihr erzählt.«
    »Ach ja. Was hat sie erzählt?«
    »Nur dass sie einen ziemlichen Ruf hat. Für dich wäre sie ein zu großer Brocken, Kumpel. Du bist ja nicht mal mit Suzy klargekommen   … «
    Er schaut mich total mitleidig an. Auf diese spezielle Art sieht er mich immer an, seitdem Suzy mich abserviert hat. Von ihr als Freundin hat er nicht viel gehalten, jedenfalls nicht im Vergleich zu der blonden Göttin namens Sophie. Sie wollte nie wasmit uns zusammen machen, weil sie mich zu langweilig und Suzy zu gewöhnlich fand. Suzy ist für sie jetzt in Ordnung. Sie hat sich ein iPhone gekauft und einen Haarglätter und geht nicht mehr in River Island shoppen. Sie ist in. Ich bin out.
    Ich hab nichts dagegen. Mir war sie lieber, als sie noch gewöhnlich war, und ich mag Sophie nicht. Sie ist Cals erste richtige Freundin, jedenfalls die erste, die sich von ihm vögeln lässt. Und jetzt kann er nicht genug bekommen. Ich sehe ihn kaum noch. Wenn doch, dann benutzt er mich als Lückenbüßer. Er hält das für Liebe. Vielleicht ist es das auch. Aber was weiß ich schon? Sie bewerben sich an denselben Universitäten. Dann werden sie eins dieser Studentenpärchen sein, die zusammen durch den Supermarkt gehen. Das Mädchen häuft das Gemüse im Einkaufswagen an, schmeißt die Pizzas raus und tauscht die Sixpacks gegen Quellwasser aus, während der Typ hinterhertrottet, den Einkaufswagen schiebt und sich total scheiße fühlt.
    »Du bist sexbesessen, Mann. Alle sagen das«, revanchiere ich mich und lache.
    »Wer sagt das?«
    »Alle«, wiederhole ich. »Alle, die wir kennen.«
    Er wirkt ein bisschen betroffen, fängt sich aber schnell wieder.
    »
Au contraire
, mein Freund. Sie wird davon beherrscht.« Er rückt die Hüfte vor, und seine tief hängenden Jeans bauschen sich auf und wölben sich, als hätte er dort unten ein Riesending.
    Ich grinse ihn an. Ich kenne die Realität. »Du bist nur neidisch, weil du keine hast.«
    Da ist was dran.
    Sein Gesicht wird wieder ernst. Früher war er meistens lustig. Heute nicht mehr.
    Wie aufs Stichwort taucht Sophie auf. Sie verabschiedet sich draußen von ihren Freundinnen und winkt Cal durch die Scheibe zu. Suzy ist bei ihr und schaut durch mich hindurch, als hätte sie mich noch nie im Leben
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