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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Autoren: H. G. Ewers
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endlich!
    Dieser zweite Gedanke zuckte gleich einer elektrischen Entladung durch alle seine Gehirnzellen und machte ihm endlich klar, was er zu tun hatte.
    Er konzentrierte sich auf die Abwehr der mentalen Wellen, die seinen Verstand überfluteten – und vermochte sie so weit zurückzudrängen, dass sie nur noch gleich einer fernen Meeresbrandung im Hintergrund tosten. Das genügte um ihn wieder sehen und hören zu lassen.
    Durch den rosafarbenen Nebel hindurch erblickte er große transparente Säulen, in denen sich eine glitzernde Substanz auf und ab bewegte. Dazwischen taumelten unbekannte Wesen wie Betrunkene hin und her.
    Nicht nur unbekannte, flüsterte der Extrasinn.
    Nun erst begriff Atlan, dass der Logiksektor ihn gerettet hatte. Er erkannte schräg vor sich zwei Buhrlos, die mit weit aufgerissenen Mündern und vorgestreckten Armen auf der Stelle schwankten. Als er sich umwandte, erblickte er hinter sich den kleinen Roboter Kuno. Dieser schob Joscan Hellmut und Gavro Yaal vor sich her. Die beiden Solaner zitterten; ihre Gesichter waren schweißüberströmt.
    Hinter ihnen entdeckte er fünf weitere Buhrlos. Von Bjo Breiskoll dagegen war nichts zu sehen. Atlan konnte verschwommen die Tür sehen, durch die er und seine Gefährten hereingekommen waren – und durch sie betrat gerade Quadram den nebelerfüllten Saal.
    Während das bedrohliche Rauschen der mentalen Brandung ihn erneut zu überrollen drohte, wankte der Arkonide zu den fünf Buhrlos hinüber. Er schob und stieß sie vor sich her in die Richtung, in der er Kuno ausmachen konnte. Dabei sah er sich ununterbrochen nach dem Katzer um. Schließlich entdeckte er ihn.
    Bjo Breiskoll hatte eine der transparenten Säulen umarmt. Doch das schien zwei Fremdwesen nicht zu gefallen. Sie ähnelten zwei Palmstämmen, aus deren oberen Enden Büschel blutroter Tentakel quollen. Das Pärchen stemmte sich mit knollenartigen Beinauswüchsen gegen den Boden und versuchte mit je drei peitschenartigen Armen, den Katzer von der Säule wegzuziehen.
    Atlan wusste nicht, was das Verhalten Bjos und das der beiden Fremdwesen bedeutete. Er konnte sich auch nicht darum kümmern, denn er benötigte seine ganze Kraft, um sich sowohl auf die Veränderung des mentalen Infernos als auch auf das Antreiben der fünf hilflosen Buhrlos zu konzentrieren.
    Plötzlich barst die von Bjo Breiskoll umklammerte Säule. Ein gellender Schrei schnitt durch Atlans Gehirn.
    Der Katzer taumelte zurück. Die glitzernde Substanz schwappte aus der geborstenen Säule und verflüchtigte sich sofort.
    Mit zwei blitzschnellen Faustschlägen betäubte Bjo Breiskoll die beiden Fremden, dann sah er sich um.
    Der Arkonide blieb stehen, als er merkte, dass der mentale Ansturm verebbt war. Mehrere andere Fremdwesen blieben ebenfalls stehen und sahen sich verwirrt um.
    »Hierher, hierher!«, rief eine bekannte Stimme.
    Atlan entdeckte Kuno auf der anderen Seite des Saales. Der kleine Roboter hatte Joscan Hellmut, Gavro Yaal und zwei Buhrlos durch eine offene Tür geschoben und winkte heftig mit den Armen.
    »Schnell, dort hinüber!«, rief Atlan seinen fünf Buhrlos zu und versetzte ihnen einige derbe Stöße.
    Bjo Breiskoll war plötzlich an seiner Seite und half ihm dabei, die Weltraummenschen zu Kuno zu dirigieren. Wenig später taumelten sie hinter ihnen durch die Tür und in eine schmale Gasse, die mitten durch zwei circa fünf Meter hohe Containerstapel führte.
    »Macht Platz!«, rief Kuno und pfiff schrill.
    Atlan sah niemanden, den der Roboter gemeint haben könnte. Dann verschoben sich auf einmal mehrere Container und schufen einen schmalen Durchgang.
    »Weiter, weiter!«, pfiff Kuno und deutete auf die Öffnung.
    Sie rannten los und kamen in einen von hohen Mauern umschlossenen kleinen Hof. Mitten auf dem Boden befand sich eine quadratische Öffnung. Von dort führte eine Treppe in die Tiefe.
    Kuno watschelte bereits die Stufen hinab, und der Arkonide folgte ihm mit seinen Gefährten. Hinter ihnen schloss sich die Lücke in der Containerwand.

3.
    Als er das Ende der Treppe erreichte, sah Atlan, dass sie in einen großen Tunnel geraten waren, durch den eine glitzernde Schiene führte. Auf dieser Schiene schwebten in unterschiedlichen Abständen Container durch die nur schwach beleuchtete Tunnelröhre. Links und rechts war Platz genug für den Arkoniden und seine Begleiter.
    »Der Tunnel muss vom Raumhafen in die Stadt führen«, sagte Gavro Yaal. »Wir könnten durch ihn zurückgelangen und vielleicht ein
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