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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Autoren: H. G. Ewers
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fiel grelles Licht durch die freien Räume zwischen den peitschenartigen Schnüren.
    Plötzlich lösten sich die Tentakel von ihm. Geblendet kniff er die Augen zusammen, wälzte sich auf die Seite und kam auf die Knie.
    Die Augen gewöhnten sich rasch an die Helligkeit. Atlan sah, dass er sich in einer Halle befand, deren Boden schüsselartig vertieft war. Ringsum wimmelte es von bebenden organischen Fasern. Sie waren graubraun und wiesen schwarze Verdickungen auf.
    Er stand auf, ohne daran gehindert zu werden. Als er sich umdrehte, sah er wenige Meter neben sich Kuno, der sich nun ebenfalls aufrichtete.
    »Wenigstens dich werden sie nicht fressen«, sagte er zu dem kleinen Roboter.
    Narr, wisperte der Logiksektor. Willst du weiter wie ein terranischer Esel in der Gegend herumstehen oder endlich etwas unternehmen?
    Atlans Hände fielen wie zufällig auf die Gürtelholster und fühlten die vertraute Berührung mit den Griffstücken seiner beiden Waffen. Demnach hatten die Duglithen ihm den Paralysator wieder zurückgegeben. Ahnten sie denn nicht, dass er sich damit wehren konnte?
    Als in der leuchtenden Hallenwand ein schwarzes Rechteck erschien, ahnte Atlan, dass seine Lage sich änderte. Kurz darauf tauchte in dem schwarzen Rechteck eine kleine, völlig von schwarzen Tüchern verhüllte kegelförmige Gestalt auf. Sie schwebte auf einer kleinen runden Antigravplattform in die Halle und dicht über die Duglithen hinweg. Die Schnüre erstarrten zu völliger Bewegungslosigkeit.
    Wenige Meter vor dem Arkoniden hielt die Plattform an, und unter den schwarzen Tüchern kamen an leise Gongschläge erinnernde Laute hervor, die jedoch von Atlans Translator einwandfrei übersetzt wurden.
    »Du bist ein merkwürdiges Lebewesen«, verstand Atlan. »Hab keine Furcht. Die Duglithen werden dir und deinem Begleiter nichts tun. Ich habe es ihnen befohlen.«
    Atlan begriff sofort. »Du gehörst zur Besatzung des Schiffes, das die Duglithen einst transportiert hat, nicht wahr?«, fragte der Arkonide.
    »Merkwürdig und noch dazu klug«, antwortete das Wesen. »Ich war der Prologner unseres Schiffes. Es wurde ebenso eingefangen wie eures, und unsere Heimatwelt Kersha-Van wird inzwischen von den Drughen überrannt worden sein, da wir die Duglithen nicht auf dem Ursprungsplaneten der Invasoren absetzen konnten.«
    »Ihr befindet euch also schon lange auf dieser Welt?«, erkundigte sich Atlan. »Dann habt ihr sicher etwas über die Herren der hier lebenden Roboter erfahren.«
    »Wir wissen, dass die Roboter dieser Welt von jemandem gesteuert werden, mit Ausnahme der Missgebauten«, erklärte der fremde Raumfahrer. »Aber er hat nie versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen.«
    »Habt ihr denn nicht versucht, ihn zu finden und mit ihm zu reden?«, fragte Atlan verwundert.
    »Wir sahen keine Veranlassung dazu«, erklärte der Fremde. »Unsere Mission ist so oder so gescheitert, und niemand von uns sehnt sich danach, Kersha-Van wiederzusehen, denn dort leben nur noch die Eroberer von Drughan.«
    Atlans Hoffnung, von diesem Wesen mehr über das zu erfahren, was in diesem seltsamen Sonnensystem vor sich ging, erlosch. »Dann muss ich allein weitersuchen«, sagte er. »Im Gegensatz zu dir kann ich mein Schiff vielleicht noch retten, da es noch weit genug von diesem Planeten entfernt ist.«
    Hoffentlich, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Dann nimmst du also an, dass ich dich und deinen Gefährten einfach so freilasse?«, erkundigte sich das schwarz verhüllte Wesen.
    Atlans Hände schlossen sich unwillkürlich um die Griffstücke seiner Waffen. »Weshalb solltest du das nicht tun?«, fragte er. »Du bist ein intelligentes Wesen, ein Raumfahrer wie ich. Außerdem kann ich euch vielleicht helfen, wenn es mir gelingt, unser Schiff zu retten.«
    »Uns braucht niemand zu helfen«, erklärte der Fremde. »Aber es ist richtig, dass wir dich nicht den Duglithen überlassen werden. Du musst mir allerdings etwas sagen, bevor ich dich und deinen robotischen Gefährten gehen lasse.«
    Der Arkonide atmete innerlich auf. »Was willst du wissen?«, fragte er.
    »Von dir geht eine Aura aus, die mich im tiefsten Inneren berührt«, sagte der Prologner. »Du bist ein Auserwählter, der länger gelebt hat als die meisten anderen Lebewesen. Sag mir, was eine Materiequelle ist!«
    Überrascht schaute der Arkonide den Fremden an. Er hätte gern gesehen, was sich hinter den schwarzen Tüchern verbarg. War der Prologner telepathisch begabt und hatte in Atlans Gedanken gelesen,
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