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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Autoren: H. G. Ewers
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oder stammten seine Kenntnisse aus einer anderen Quelle? Um die Existenz von Materiequellen wussten nicht viele.
    »Wie kommst du auf eine solche Frage?«, erkundigte sich der Arkonide, um Zeit zu gewinnen.
    »Ich bin weit herumgekommen«, erwiderte der Prologner. »Und ich habe viel gehört. Gibt es Materiequellen wirklich?«
    Atlan nickte. »Ja, es gibt sie«, sagte er dann leise. »Sie repräsentieren eine der höchsten Stufen universeller Entwicklung.«
    Das vermummte Wesen schwieg eine Weile. »Du hast eine Materiequelle ... berührt«, sagte es schließlich. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Ich ...«, setzte Atlan an, wurde jedoch unterbrochen.
    »Du trägst einen Splitter Ewigkeit in dir. Er wird dich bis ans Ende aller Welten begleiten. Erst dann wirst du die Wahrheit erkennen.«
    »Wer ... bist du?«, fragte der Arkonide unsicher.
    »Ich habe keinen Namen«, gab der Prologner zurück. »Nur eine Aufgabe. Komm mit mir.«
    Die Antigravplattform mit dem verhüllten Wesen schwebte zu der rechteckigen Öffnung in der Wand zurück. Atlan und Kuno folgten ihr durch die schmale Gasse, die sich plötzlich in den Duglithen bildete.
    Sie gingen durch einen Korridor, schwebten einen weiteren Antigravschacht hinauf und betraten durch ein Tor eine Straße, die sie nicht kannten.
    »Leb wohl«, sagte der Prologner, und bevor Atlan etwas erwidern konnte, war der Fremde auf seiner Antigravplattform verschwunden.
    Der Arkonide seufzte und wandte sich an den kleinen Roboter. »Wir müssen zu unseren Gefährten zurück, Kuno. Ich hoffe, du kennst den Weg.«

4.
    Es dauerte keine Viertelstunde, da lag vor Atlan und dem Roboter der Platz, auf dem der Tauschmarkt stattgefunden hatte.
    Allerdings war von dem vor Kurzem noch so hektischen Betrieb nichts weiter übrig geblieben als eine große Anzahl leerer Plastikverpackungen und ähnlicher Abfall. Etwa zwanzig kleine Roboter waren dabei, den Unrat zu beseitigen.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes kauerten die sieben Buhrlos auf dem Boden. Als sie den Arkoniden erkannten, standen sie auf und winkten. Sie schienen sehr erleichtert darüber zu sein, den Unsterblichen wiederzusehen. Doch Atlan merkte ihnen auch an, dass die vorangegangenen Strapazen sie ziemlich mitgenommen hatten. Dazu kam, dass sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben auf einem Planeten befanden – und der besaß zudem noch eine Schwerkraft von eineinhalb Gravos.
    Während Atlan auf die Weltraummenschen zuging, wurde ihm klar, dass es Probleme mit ihnen geben würde. Außerdem vermisste er Joscan Hellmut, Bjo Breiskoll und Gavro Yaal.
    »Wir haben schon befürchtet, dich nicht wiederzusehen, Atlan«, sagte Gersing Haybo, einer der vier männlichen Weltraumgeborenen.
    »Wie du siehst, waren deine Befürchtungen grundlos«, erklärte Atlan betont forsch. »Und unser Freund Kuno ist auch wieder da. Aber wo sind die anderen?«
    »Sie suchen nach euch«, antwortete Ghuna Heck, eine der weiblichen Buhrlos.
    Der Arkonide erschrak und wandte sich dem Duglithen-Haus zu, dann blickte er wieder zu den Buhrlos. »Sie sind doch nicht etwa dorthin gegangen?«, fragte er und zeigte auf das Gebäude.
    »Nein«, antwortete Gersing Haybo. »Sie durchsuchen die Häuser auf unserer Seite.«
    »Wo hast du sie zuletzt gesehen?«, forschte Atlan weiter.
    Der Buhrlo deutete auf die quadratische Metalltür eines schmalen, etwa acht Meter hohen, blau schimmernden Hauses, durch dessen Fensterschlitze sich zahlreiche graublaue, dünne Tentakel reckten und zu winken schienen.
    »Das sind Querstlonks«, erklärte Kuno. »Friedliche Wesen, die sich mit der Deutung der Zukunft befassen.«
    »Ihre eigene Zukunft konnten sie offenbar nicht deuten, sonst wären sie dem Mausefalle-System ferngeblieben«, meinte Atlan und ging auf die Tür zu. Kuno watschelte hinter ihm her und besprühte seinen Rücken mit Wasser.
    Vor der Tür blieb der Arkonide stehen, da er keinen Öffnungsmechanismus entdecken konnte.
    »Öffne dich«, pfiff Kuno.
    »Wer will eintreten?«, erwiderte die Tür.
    »Ich und mein Begleiter.«
    »Ich kann euch nicht einlassen«, erklärte die Tür. »Die Bewohner dieses ehrenwerten Hauses haben prophezeit, dass eines Tages ein Zweibeiner mit silbernem Haar kommen und große Unruhe auslösen wird. Dein Begleiter hat zwei Beine und silbernes Haar.«
    »Ich suche nur drei meiner Gefährten, die dieses Haus vor Kurzem betreten haben«, sagte Atlan.
    »Deine Gefährten haben mich bereits wieder verlassen«, sagte
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