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Atlan TH 0005 - Welt der Roboter

Atlan TH 0005 - Welt der Roboter

Titel: Atlan TH 0005 - Welt der Roboter
Autoren: Autorenteam
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Magniden um den High Sideryt Chart Deccon versammelt. Als wolle eine unsichtbare Macht unterstreichen, um welches Thema es ging, wurde die SOL gerade in diesem Moment von einem heftigen Schlag erschüttert, der bis in das Innerste des Schiffes spürbar war.
    »Wir sind uns einig darin, dass etwas geschehen muss«, erklärte Chart Deccon, der Anführer der SOLAG. »Mehrere Außenbereiche des Schiffes sind schwer beschädigt worden, und die Zerstörungen werden weitergehen. Der Quader nähert sich uns immer mehr.«
    »Wir werden mit dem Quader zusammenstoßen, wenn wir nichts unternehmen«, entgegnete der Magnide Wajsto Kolsch.
    Chart Deccon nickte gewichtig.
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte er und blickte Atlan flüchtig an.
    Der High Sideryt war ein Mann von vierundachtzig Jahren, eine imponierende Persönlichkeit, die ein klar umrissenes Ziel für die SOL hatte. Atlan hatte mittlerweile erkannt, dass Chart Deccon eine Bestimmung für die SOL finden und dadurch die Zeit des ziellosen Dahintreibens beenden wollte. Auf diese Weise hoffte er zugleich auch der Kämpfe, dem Verfall und der Krisen an Bord Herr zu werden. Doch unter den gegebenen Umständen hatte er kaum eine Chance, sein Vorhaben zu verwirklichen. Zunächst musste der Sturz der SOL beendet und die Gefahr durch den Quader beseitigt werden.
    Chart Deccon stand unter dem Hauptbildschirm, auf dem sich das gewaltige Gebilde des anderen Raumschiffs abzeichnete. Das Ding sah aus wie ein vieleckiger Würfel mit marmorierter Oberfläche und zahlreichen Einschnitten, die durch Energiebeschuss entstanden waren. Es hatte einen Durchmesser von annähernd 2800 Metern, wirkte aber durch die zahllosen Türme, Kuppeln, Antennen, Projektoren, Geschütze, Greifwerkzeuge und Luken auf seiner Oberfläche noch größer. Der Quader stürzte ebenso wie die SOL auf den siebten Planeten des Sonnensystems mit dem Namen Mausefalle zu. Von ihm wurden sie mit unwiderstehlicher Gewalt angezogen. Das andere Raumschiff bewegte sich jedoch schneller als die SOL, und von ihm gingen gewaltige gravitatorische Kräfte aus, gegen die der High Sideryt und seine Helfer bisher keine Abwehrmittel gefunden hatten.
    »Wir hätten längst mit Bordwaffen feuern sollen«, kritisierte Curie van Herling, eine untersetzte, füllige Frau. Sie war sich dessen bewusst, dass sie nicht gerade eine Schönheit war, und sie litt darunter. In ihrer Eitelkeit versuchte sie, die Unregelmäßigkeiten ihres Gesichts zu übertünchen, nahm dabei jedoch regelmäßig zu viel Make-up. »Warum haben wir den Quader nicht in seine Bestandteile zerlegt?«
    »So etwas kannst auch nur du fragen«, entgegnete Gallatan Herts mit unüberhörbarer Verachtung. Er war der Kleinste der Magniden, weshalb man ihn hinter seinem Rücken meist Rumpelstilzchen nannte. Er war dürr und verwachsen. Mit seinen tief liegenden, wasserblauen Augen pflegte er diejenigen scharf zu fixieren, die er angesprochen hatte, als suche er nach einer Schwachstelle. Da er streitsüchtig war, gingen die anderen Magniden ihm meist aus dem Weg. Niemand hatte Lust, sich privat mit ihm zu unterhalten. Symptomatisch für ihn war, dass er sich eine hundeähnliche Kreatur namens Kyr-Kyr hielt, die ihn so sehr hasste, dass er ihr grundsätzlich nicht den Rücken zudrehte.
    »Wir alle wissen, dass es mit deiner Intelligenz nicht weit her ist. Du solltest lieber den Mund halten.«
    Curie van Herling errötete vor Ärger über diese Worte. Mit einer derartigen Bosheit schien sie nicht gerechnet zu haben. Hilfe suchend wandte sie sich an den High Sideryt, dem jedoch nichts aufgefallen zu sein schien. Chart Deccon blickte an ihr vorbei. Er lächelte, als sei er mit der Entwicklung des Gesprächs zufrieden.
    »Das verstehe ich nicht ganz«, bemerkte Lyta Kunduran, das jüngste Mitglied der Kaste der Magniden. Sie war erst vor einem Jahr in diesen Kreis berufen worden und noch unsicher. Sie galt als außerordentlich ehrgeizig und rechtfertigte ihre Berufung zu den Magniden vor allem durch ihre schon fast paranormale Begabung für alles, was mit Positroniken zu tun hatte. »Könnte man das nicht etwas deutlicher sagen?«
    »Mit dem größten Vergnügen, obwohl wir, wie ich meine, doch schon alles erklärt haben«, entgegnete Gallatan Herts herablassend. »Wenn wir mit Bordwaffen auf den Quader schießen, dann wird dieser fraglos zerstört werden. Bei einem Schiff dieser Größenordnung müssen wir davon ausgehen, dass es eine Menge Waffen an Bord gibt, die sich durchaus
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