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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage
Autoren: Michael Marcus Thurner
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unser kleines Spielchen beenden. Ein wenig Druck noch …«
    »… und mein Energieschirm gibt nach? Und mein Tyarez wird zerquetscht? Zerbröselt? Ermordet?«
    »Was soll das, Arkonide?« Er beäugte mich misstrauisch, verstand nicht, was ich bezweckte.
    »Du wirst alles töten, was dir im Weg steht, nicht wahr, Hoffins?«
    »Nein!« Mit einem Aufschrei stürzte sich Opryn da Onur auf den Anführer der Schwarzen Garde. Das Bild wirkte nachgerade lächerlich; ein alter Arkonide, dessen Tyarez-Haut spröde und stumpf war, trat gegen einen ausgebildeten Elitesoldaten an.
    Und dennoch überraschte Opryn seinen Gegner. Artemio Hoffins verlor das Gleichgewicht, ging knapp neben mir zu Boden.
    Nein – ich glaubte keinen Moment daran, dass der Alte eine Chance gegen den Gardisten besäße. Mir war wichtig, dass sich der Kampf in unmittelbarer Nähe zu mir abspielte.
    Opryn kam auf Hoffins zu liegen, hieb mit einem wuchtigen Schwinger auf ihn ein. Der Gardist wich mit dem Kopf beiseite, nutzte den Schwung seines Gegners aus und rollte ihn von seinem Leib.
    »Du … wagst es?«, keuchte Artemio, während er sich seinerseits am Körper Opryns festklammerte. Er teilte fürchterliche Hiebe aus. Die Tyarez-Haut mochte einen Teil der Wucht abfangen. Doch auch so reichte die Kraft Hoffins' aus. Wie eine entseelte Puppe lag der alte Arkonide auf dem Boden. Sein Kopf flog hin und her, immer wieder von Wirkungstreffern erwischt …
    Jetzt! , feuerte mich der Extrasinn an.
    Ich beugte meinen Oberkörper vor, unbeachtet von Hoffins. Hier irgendwo befand sich das Steuerfeld meines Gegners. Unsichtbar, nur durch Körperkontakt zu ertasten. Mit weit vorgestrecktem Kopf fuhr ich über den Boden der Falte, suchte nach jenen Feldern, die ich benötigte.
    So wuchtig wie möglich hieb ich an der einen Stelle zu, um über eine andere sanft zu streicheln. Sumbarn leitete mich, half mir, meinen Oberkörper über alle Gebühr seitwärts und geradeaus zu strecken. Alles tat mir weh, doch ich drängte die Schmerzen beiseite.
    Ich fühlte, wie sich die Faltsubstanz um mich lockerte und meinen Bemühungen schließlich nachgab. Meine Hände – sie waren wieder da, und sie waren ganz! Ich stützte mich mit ihrer Hilfe hoch, zog die Beine aus diesem schrecklichen, unbekannten Nichts, das unter der Falte herrschte, stand auf.
    Artemio Hoffins, der mir den Rücken zukehrte und nach wie vor auf Opryn da Onur einschlug, schien etwas zu spüren. Er hielt inne, drehte sich um – und empfing meinen Fußtritt gegen sein Kinn, der ihn augenblicklich betäubte. Irgendetwas knackte in seiner Schulter. All mein Frust und Zorn hatten in diesem einen mächtigen Tritt gesteckt.
    »Es ist vorbei«, sagte ich laut.
    Es ist vorbei , dachte auch Sumbarn.
    Beide teilten wir uns die seltsame Leere, die in mir entstand. Es wollte sich kein Gefühl des Triumphs einstellen. Zu viele Tote, zu viel Unglück war zu beklagen.

 
Kapitel 45
     
    Die letzte, richtungsweisende Zusammenkunft fand in der inneren Steuerzentrale Camouflages statt. All jene, die zum Sieg beigetragen hatten, trafen sich hier.
    »Camouflage gehört wieder den Tyarez und dir, Corus«, begann ich. »Wirst du die erlittenen Zerstörungen beheben können?«
    »Ich weiß es noch nicht«, antwortete der Mann dessen Augen nun wieder normal glänzten. Die winzigen Tyarez-Falten waren nicht mehr zu sehen. »Möglicherweise muss ich einen Teil der zerstörten Substanz abstoßen und die Zuflucht verkleinern.« Er war noch immer müde und ausgebrannt, und dennoch spürte ich die Stärke, die er zunehmend ausstrahlte. Kam sie vom Tyarez-Anteil der Symbiose oder vom Arkoniden? Oder ergaben sie beide gemeinsam mehr als die Summe der Einzelteile?
    »Camouflage darf nicht hierbleiben«, fuhr ich mit einem Seitenblick auf Tipa Riordan fort. »Über kurz oder lang werden sich Gerüchte über die Zuflucht in der Milchstraße verbreiten. Ich möchte dir raten, ein neues Versteck zu suchen.«
    »Ich weiß. Es wird allerdings noch ein wenig dauern. Darf ich dich um Unterstützung durch die USO bitten, bis die Reparatur Camouflages abgeschlossen ist?«
    »Ein neues Kommando wird sich darum kümmern. Meine … Mitarbeiter, die die Raumer der Schwarzen Garde aufbrachten, haben sich eine Ruhepause verdient.« Unter keinen Umständen durfte ich die Piraten Tipa Riordans länger hier dulden.
    Bereits jetzt tastete die alte Hexe alles ab, was ihr unter die Finger kam. In Kampt Ruytens Kopf hingegen schienen komplexe Rechenszenarien am
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