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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wurden unter dem Tausende Tonnen schweren Monstrum begraben. Körpergroße Splitter spritzten davon, flogen an mir vorbei.
    Artemio Hoffins bringt ganze Bereiche Camouflages zum Einsturz; bloß, um uns zu töten! , teilte mir Sumbarn panisch mit. Wie hat er die Kontrolle über diese Massen erlangt? Wie ist das möglich?
    Stecht vielleicht Opryn da Onur dahinter? , fragte ich den Tyarez, während ich zwischen weiteren Schlackebergen, die herabgesaust kamen, hindurch manövrierte.
    Um derartige Massen balancieren und gezielt steuern zu können, benötigt man einen extrem fokussierten Verstand , gab Sumbarn zur Antwort.
    Und nicht einen, der von der ewigen Einsamkeit in Camouflage zerrüttet ist , vollendete ich.
    Irgendwie musste es Hoffins geschafft haben, an eine der Häute in den Schlaffalten heran zu kommen und sie für seine Zwecke einzuspannen.
    Oder aber er hat einen seiner Verbündeten getötet, um dessen Tyarez überzustreifen , meinte der Extrasinn.
    Ein weiterer Riesenbrocken schlug auf der Falte ein, über die ich mich im Zickzackkurs bewegte. Der Untergrund zerbröckelte, zerfaserte, löste sich mit einem gewaltigen Knall in nichts auf. Eine Woge kleinster Splitter fegte über mich hinweg, wurde von einem Schub absurder Kälte begleitet. Mein Schutzschirm leuchtete dunkelgelb auf, während ich mich durch plötzlich gähnende Leere in Sicherheit zu bringen trachtete.
    Hoffins zerreißt die Grenze zwischen den Dimensionen! , ließ mich Sumbarn wissen. Zwei oder drei weitere derartige Geschosse würden das Ende für Camouflage bedeuten; vielleicht sogar für die ganze Sternenregion.
    Wusste Hoffins denn, was er da tat? Hatte er seine Waffen noch im Griff? Oder war er nur noch vom Gedanken getrieben, mich zu vernichten?
    Zwei Schlackefalten trudelten Purzelbäume schlagend an mir vorbei, verloren sich in der Dunkelheit. Irgendwo weiter »unten« schlugen sie auf und sorgten für eine weitere Destabilisierung dieses Bereichs von Camouflage.
    Die Anstrengungen machten sich plötzlich bemerkbar; auch mein Bein begann wieder zu schmerzen.
    Ich steuerte meine Transportfalte mithilfe Sumbarns auf die nächste Ebene zu. Sie war zwar von mehreren Schlackebrocken beschädigt worden, schien aber funktionstüchtig zu sein. Ich benötigte einen Moment Ruhe, um mein weiteres Vorgehen zu überdenken.
    Meine Sinne schlugen Alarm. Ich war nicht alleine hier!
    Noch bevor ich reagieren konnte, zerbröselte die vermeintlich feste Materie der Falte dort, wo ich stand. Ich wurde ein Stückchen nach unten gesogen. Mein Schutzschirm flackerte, während sich die Spiegelfläche wieder verfestigte und mich an der Hüfte im Boden fixierte. Auch meine Arme waren in der Falte gefangen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Beine und Hände, die ins Nirgendwo hinabreichten, spürte ich nicht.
    »Es freut mich, dich wiederzusehen«, hörte ich plötzlich die ruhige Stimme Artemio Hoffins' über Normalfunk. »Für eine Wiedersehensfeier bleibt uns allerdings keine Zeit. Ich habe eine Welt zu erobern.«
     
     
    Hoffins stieg aus seinem Versteck in einem der abgestürzten Brocken und landete unweit von mir. Er beugte sich zu mir herab und musterte mich mit spöttischem Lächeln.
    »Eine feine Sache, diese pseudo-zweidimensionale Materie, nicht wahr?«, fragte er mich, wohl ohne eine Antwort zu erwarten. »Sie gehorcht einem, sobald man ihre Wirkungsweise durchschaut.«
    Ich schwieg, sortierte meine Gedanken. Jeglicher Ärger über meine Gedankenlosigkeit verflog. Ich musste die Situation so hinnehmen, wie ich sie vorfand – und nach einem Ausweg suchen. Denk nach, Atlan, denk nach!
    »Du hast deine Hausaufgaben nicht gut genug gemacht«, sagte Hoffins in vorwurfsvollem Unterton, »sonst hättest du gewusst, dass die Steuerzentrale Camouflages nur beschränkt auf die äußeren Bereiche des Gebildes zugreifen kann.«
    Er umrundete mich, während ich verzweifelt versuchte, die Arme aus der mich umschließenden Masse zu winden.
    Vergeblich.
    »Corus da Onur gebietet über den Kern Camouflages, während Opryn und seine beiden Kameraden die Außenbereiche überwachen. Und da ich die Tyarez-Haut des leider unter unglücklichen Umständen verstorbenen Difinit da Onur trage, bin ich in diesem Bereich der Zuflucht wohl der stärkste Tyarez-Träger.«
    Stimmt das? , wollte ich von Sumbarn wissen. Meine Haut schwieg – was mir Antwort genug war.
    Ich war unvorsichtig gewesen. Hatte mich darauf verlassen, dass der Tyarez nach seiner Erweckung gleich
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