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Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage

Titel: Atlan 03 - Lepso 03 - Befreiung in Camouflage
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ihm ausging. Die Sumpftrasten waren nahe, angelockt vom Blutgeruch. Wie rasend würden sie sich in den Kampf gegen den Schlangenlegander werfen, alles um sich herum vergessen – und schließlich selbst zu Opfern werden.
    Die Netze waren gespannt, die Bastkäfige bereitgestellt. Wenn alles so funktionierte, wie sie es geplant hatten, würden sie mit dem Beginn der Nacht den Großteil der Rudeltiere gefangen genommen haben.
    Sumpftrasten waren Säuger. Ihre Milch war wohlschmeckend und nährreich. Die Tiere mussten so rasch wie möglich domestiziert, das Nahrungsangebot für das Volk weiter ausgedehnt werden. Nur dann würden sie ihrem noch von Mängeln und Verzicht geprägten Dasein einen weiteren Schub in die richtige Richtung geben können.
    Am Beginn jener Nahrungskette, deren letztes Glied sie nunmehr geworden waren, standen Stechmücken und andere Insekten. Pianot wurde sich seiner Schuld bewusst. Er würde etwas opfern müssen, so verlangten es Vernunft und Moral. Er und seinesgleichen würden nach der Jagd als Dankeschön mehrere Haufen Kot hinterlassen.
    Das erste Sumpftrasten-Weibchen schob seinen flachen Hals über das locker stehende Primolen-Gras. Es witterte mit der breiten Schnauze, sah sich um und gab dem Rest des Rudels mit einem kurzen Schlag einer Vordertatze ins schlammige Wasser das Signal zum näheren Heranpirschen.
    Der Schlangenlegander hatte sich mittlerweile würgend zur Seite gelegt. Er verfügte während des Fressens über ein reduziertes Sinnesempfinden.
    Da! Zwei Sumpftrasten-Männchen stürmten mit weiten Schritten heran, fielen über ihre Beute her, hieben dem Würgetier gegen Magen und Schädel. Wie auf Kommando folgte der Rest des Rudels, warf sich auf den fast fünfmal so großen Widersacher, um ihn in der Überzahl schlichtweg zu erdrücken.
    Die Sumpftrasten sind nicht die stärksten Jäger, aber sie arbeiten in der Gruppe perfekt zusammen , dachte Pianot. Er gab Kinpin das verabredete Signal. Wir arbeiten in der Gruppe und verwenden darüber hinaus auch noch unseren Intellekt.
    Niemand, so wusste er plötzlich, würde ihnen auf dieser ihrer Heimat widerstehen können. Es mochte vereinzelt Rückschläge geben, aber der Aufstieg seines Volkes erschien ihm unaufhaltsam.
    Die Fallen schnappten zu, die Trasten jaulten verwirrt auf Pianot schwang sich hoch, zog rasch die breiten Sumpfschuhe über und näherte sich gemeinsam mit Arulet einem isoliert dastehenden Männchen, das sich im vorbereiteten Strickwerk verfangen hatte.
    Ja. Ihre Zukunft versprach Großartiges.

 
Kapitel 2
     
    Nein, es war niemals ein besonderes Vergnügen, mit Tipa Riordan zu reisen. Die Alte war ein Born stetigen Missvergnügens. Ein schreckliches Jucken auf meiner Haut. Die fleischgewordene Ursache schwerer finanzieller Einbußen der USO. Immer wieder während der letzten zweihundert Jahre hatte sie es geschafft, Vorteile für ihren Piratenhaufen rauszuschlagen. Meist gelang es ihr auch, die Verantwortlichen auf Terra oder, noch viel schlimmer, mich selbst übers Ohr zu hauen.
    Wenn sich Perry Rhodan von diesem vertrockneten, zahnlosen Monster übervorteilen ließ und dazu auch noch amüsiert grinste, so war es mir reichlich egal. Aber als Chef der United Stars Organisation, der treibenden Ordnungskraft in der Milchstraße, war ich keinesfalls bereit, weitere Schmähungen und Schande hinzunehmen.
    »Musst ja nicht mitkommen!«, keifte Tipa Riordan und richtete ihren Stecken bedrohlich auf mich aus. »Kannst ja mit einem deiner eigenen Pötte nach Sadik reisen. Ich weiß ohnehin nicht, warum ich dich und dein blondes Flittchen mit an Bord genommen hab.«
    Aizela da Onur erstarrte. Ihr ohnehin schon vornehm blasses Gesicht verlor jegliche Farbe.
    »Du gehst zu weit, alte Giftschlange«, sagte ich möglichst ruhig. »Du wirst dich augenblicklich bei Aizela entschuldigen und sie zukünftig als Gast bester Herkunft behandeln! Haben wir uns verstanden?«
    »Du willst mir an Bord meines eigenen Schiffes Vorschriften machen?« Mit dem Ende ihres Stützstockes fuchtelte sie bedrohlich vor meiner Nase herum. Ich blickte in das Abstrahlfeld ihrer Kombiwaffe.
    »Hör mit deinen Spielchen auf, alte Vettel«, setzte ich mit möglichst kühler Stimme fort. »Bei all deinen Piratenfeldzügen bist du auf das Wohlwollen der USO angewiesen. Ein Wort von mir, und deine Flotten werden von nun an erbarmungslos verfolgt.«
    Sie kniff ihre Augen kurzsichtig zusammen, überlegte kurz und senkte schließlich den Stock.
    »Du meinst es
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