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Atlan 018 - Der Doppelagent

Titel: Atlan 018 - Der Doppelagent
Autoren: Perry Rhodan
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diesem Zeitpunkt, als Ronald Tekener und Sinclair Marout Kennon ihre Unterkünfte verließen.
    Sie taten es ganz offen und unterhielten sich in normaler Lautstärke über ihre Absicht, zur Küste zu fahren und in dem noch vom Schutzschirm überdachten Teil des Meeres ein nächtliches Bad zu nehmen.
    Als Verkehrsmittel benutzten sie einen der beiden Gleiter, die ProjektDirektor Muskalon ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Unterwegs passierten sie den Siganesen, der unsichtbar in der Luft schwebte und ihnen, den vereinbarten Kurzimpuls zustrahlte. Der Impuls bedeutete, daß es von diesem Punkt bis zum Strand keine Wachen gab.
    Sinclair schaltete innerhalb des Gleiters seinen Deflektor ein, öffnete die rechte Tür und aktivierte sein Flugaggregat, nachdem er halb im Freien hing. Dann schaltete er die Leistung hoch, stieß sich ab und zog in einer weiten Schleife davon.
    Sein Ziel war die Unterkunft des Verräters. Tekener setzte die Fahrt zum Strand fort, während Kamla Romo mit einem anderen Auftrag die große Hyperfunkstation anflog.
    Kennon landete nach wenigen Minuten auf dem Dach des kleinen Wohnturms, in dem Alak Kyraz untergebracht war.
Vorsichtig schlich der Halbroboter im Sichtschutz seines Deflektorfeldes zu Kyraz’ Wohnung. Mit Hilfe seiner Teleoptik und der siganesischen Spezialausrüstung drang er in die Wohnung ein, ohne das Alarmsystem auszulösen.
Alak Kyraz lag im Bett. Das ganze Schlafzimmer roch nach Alkohol und Schweiß. Auf einer Abstellplatte lag in Griffweite des Verräters eine NadlerAutomatik.
Kennon grinste verächtlich und legte die Waffe beiseite. Dann preßte sich seine Linke auf Kyraz’ Mund, während die Rechte den Schlafenden herumriß und sich ein Knie in seinen Rücken bohrte.
Kyraz zuckte unter den harten Griffen, konnte aber weder schreien noch sich befreien. Gegen die Kraft des Maschinenkörpers kam er nicht an.
Noch in seiner eigenen Unterkunft hatte Sinclair aus einem der hohlen Unterarme ein Injektionspflaster geholt. Jetzt preßte er es dem Verräter ins Genick und zählte langsam bis zehn. So lange brauchte das Mittel, um das Opfer zu einer Marionette ohne eigenen Willen zu machen.
Danach drehte Kennon den Verräter so zu sich herum, daß Kyraz ihm in die Augen sehen mußte. In Kyraz’ Augen war kein Erkennen. Sie blickten teilnahmslos.
“Wer bist du?” fragte Sinclair leise.
“Ich bin Alak Kyraz.”
“Ab sofort tust du nur das, was ich dir befehle. Verstanden?”
“Ich tue nur das, was du mir befiehlst.”
“In genau einer Stunde, von jetzt an gerechnet, wirst du heimlich in die große Hyperfunkstation von UKLA-T1 gehen und den Funkspruch senden, den ich dir jetzt vorsage.”
Er sprach den Hilferuf an Admiral Molo Khan langsam vor, nannte auch die galaktischen Koordinaten des NetseTana-Systems und des Planeten Umshyr. Hinweise auf die Stadt und die Niederlassung der Springer vermischte er mit scheinbar unsinnigen Anmerkungen, aus denen der Admiral jedoch Rückschlüsse auf den wirklichen Absender ziehen konnte, sofern er vom Verschwinden Tekeners und Kennons unterrichtet war.
Anschließend ließ Kennon den Text wiederholen. Kyraz machte keinen Fehler und vergaß nichts, was durch die Hypnosuggestion bedingt wurde.
Danach zog sich Sinclair Marout Kennon wieder zurück. Die Droge hatte eine Wirkungsdauer von minimal drei Stunden, es genügte also völlig, wenn Kyraz nach einer Stunde aufbrach. Er würde gar nicht anders können, als Kennons Befehle genau auszuführen—auch den Befehl, den der Halbroboter ihm ganz zum Schluß gegeben hatte.
Sinclair flog zum Strand und schwamm noch eine halbe Stunde gemeinsam mit Tekener in der Brandung. Die beiden USO-Spezialisten wußten, daß sie nicht mehr viel zum Gelingen ihres Planes tun konnten. Sie durften nicht vorzeitig aufbrechen, damit der zweite Teil des Planes nicht zu früh anlief.
Unterdessen mußte sich Kamla Romo bereits in der Hyperkomstation befinden. Er würde die Richtstrahler auf jenes Gebiet der Galaxis einstellen, in dem sich Admiral Molo Khans Flottenverband aufhielt.
Ronald Tekener stieg aus dem Wasser, hüllte sich in ein Badetuch und zündete sich eine Zigarette an. Langsam stieg der aromatische Rauch in der Nachtluft empor.
Der Oberstleutnant überdachte noch einmal den psychologischen Aspekt ihres Planes. Er wußte genau, daß Muskalon noch nicht davon überzeugt war, daß ausgerechnet Tekener die Wahrheit sagte und Alak Kyraz log. Er hatte zwar Tekener und dem vermeintlichen Tradino ein größeres Maß
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