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Atlan 006 - Endstation Wüstenplanet

Titel: Atlan 006 - Endstation Wüstenplanet
Autoren: Perry Rhodan
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lag das Gebilde still. Von rechts kam ein lautes Krachen.
Der Amoklauf des kopflosen Bullen war beendet.
Spezialist Kennon stieß mit großartiger Gebärde das Kurzschwert in die Scheide, nachdem er den Vibrator desaktiviert hatte.
Mit schiefem Lächeln musterte er den Okrill, der sich an der Beute gütlich tat. Das abgeschlagene Schwanzstück enthielt mehr als eine überreichliche Mahlzeit.
“Tut mir leid, daß ich deinen Schmaus unterbrechen muß”, sagte Kennon schulterzuckend.’ “Aber du bist ja nur eine Illusion ...”
Er rief ‘das Kodewort ins Mikrophon seines Telekoms.
Schlagartig veränderte sich die Szenerie.
Der Sumpf, der Tierkadaver und Agalee verschwanden ebenso rasch wie seine Ausrüstung.
Sinclair Kennon saß noch einige Sekunden im Se sitivsessel seines Trainingsraums, dann schnallte er sich seufzend los und ging zur Visiphonkonsole.
Er- schaltete den Kanal zum Kontrollturm Orilla ein, wartete, bis das Gesicht eines Angestellten auf dem Bildschirm erschien und fragte:
“Hat sich die MARSQUEEN bereits gemeldet?”
    *
    Ronald Tekener blieb stehen, als der Geparillo plötzlich die typische Angriffshaltung aller Katzentiere einnahm und mit funkelnden Augen die Tür eines Lagerraums anstarrte.
    “Was ist los, Othello?”
    Othello fauchte. Die Muskeln unter seinem kohlschwarzen Fell spielten; erregt peitschte der Schwanz den Plastikbelag des Schiffsgangs.
Oberstleutnant Tekener, galaktischer Abenteurer und fähiger USO-Spezialist, wölbte die Brauen. Nachdenklich musterte er die Kontrollplatte über dem Schott. Sie brannte nicht, folglich hielt sich niemand im Frachtraum auf es sei denn ...
Mit drei Schritten war Tekener neben der Tür und preßte die Hand auf die Schaltplatte der Öffnungsautomatik. Ein schwaches Summen ertönte.
Aber die Kontrollplatte blieb dunkel.
Folglich hatte jemand den Stromfluß unterbrochen.
Ronald Tekener dachte daran, daß die sechzigköpfige Besatzung der MARSQUEEN sich hauptsächlich aus Verbrechern zusammensetzte, die zusammen auf rund hundert Welten des Imperiums von der Polizei gesucht wurden. Er brauchte eine solche Besatzung, um gegenüber den Feinden des Solaren Imperiums sein Image als skrupelloser ‘Geschäftemacher zu wahren. Nun sollte er anscheinend die andere Seite der Medaille kennenlernen.
Zischend glitten die beiden Schotthälften auseinander.
Im nächsten Moment schnellte sich Othello in den dahinter liegenden Frachtraum.
Ein gellender Schrei erscholl. Er drückte Überraschung und Entsetzen aus.
Oberstleutnant Tekener beobachtete im Schein einer umgestürzten Handlampe das Bild, das sich seinen Augen bot.
Ein bullig gebauter Mann in der Bordkombination der MARSQUEEN lag auf dem Rücken und versuchte verzweifelt, den aufgerissenen roten Rachen des Geparillo von seiner Kehle fernzuhalten. Das kaum mehr als luchsgroße, ansonsten einem terranischen Gepard gleichende Tier fauchte zornig; seine messerscharfen Krallen zerrissen Handschuhe und Ärmel des Mannes. Blut quoll aus den Rissen.
“Genug, Othello!” befahl der Spezialist scharf. “Zurück!”
Der Geparillo löste sich von dem am Boden liegenden Mann, verharrte jedoch in geringer Entfernung mit funkelnden Augen.
“Stehen Sie auf, Mann!” befahl Tekener.
Der Mann erhob sich ächzend und stöhnend. Wimmernd hielt er sich den zerfleischten linken Unterarm. Seine Augen wichen dem bohrenden Blick Tekeners aus.
Ronald Tekener grinste dünn. Sein Blick war auf einen goldschimmernden Plastikflakon mit fremdartigen Schriftzeichen gefallen.
“Sehen Sie mich an”, sagte er leise, aber mit gefährlichem Unterton.
Der Mann starrte ihn furchtsam an. Aus seinem Gesicht war alles Blut gewichen.
“Saphor-Öl ...”, meinte Tekener gedehnt. “Wollten Sie sich damit einreiben—oder sich auf dem Schwarzen Markt zehntausend Solar dazuverdienen ...?”
Der Mann schluckte hörbar.
“Ich ... ich brauche das Geld für meine ... schwerkranke Mutter, Sir ...”
Ronald Tekener schlug mit dem Handrücken zu, und der Kopf des Diebes flog zurück.
“Das war dafür, daß Sie gelogen habep, Arbos Kaluga! Sie heißen doch Kaluga, nicht wahr.” Es war keine Frage, sondern eine Feststellung gewesen, deshalb fuhr der USO-Spezialist fort: “Zufällig führen wir an Bord der MARSQUEEN eine Personalkartei, und ich kann mich erinnern, daß darin vermerkt ist, Ihre Mutter sei bei Ihrer Geburt gestorben. Leider, sonst wären Sie vielleicht ein besserer Mensch geworden, Kaluga.”
Der Mann senkte den Kopf.
Tekener riß sich
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