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Atlan 006 - Endstation Wüstenplanet

Titel: Atlan 006 - Endstation Wüstenplanet
Autoren: Perry Rhodan
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zusammen. Er durfte keinesfalls moralische oder ethische Aspekte aufhellen. Von dem Abenteurer Tekener erwartete man so etwas nicht.
“Gehen . Sie mir aus den Augen, Kaluga. Lassen Sie sich in der Bordklinik verarzten und melden Sie sich anschließend wieder zum Dienst. Selbstverständlich erhalten Sie Ausgangssperre für Mars.”
Arbos Kaluga wurde noch um einen Schein blasser. Er öffnete den Mund. Anscheinend wollte er seinen Chef um Milde bitten. Aber ein Blick in Tekeners Gesicht verriet ihm offenbar, daß es nicht ratsam sei.
Mit einem scheuen Seitenblick auf Othello schlich er hinaus.
Oberstleutnant Tekener legte den Flakon in die Frachthalterung zurück. Auf seinen Wink verließ der Geparillo den Lagerraum. Tekener folgte ihm.
Schweigend betrat er das Transportband. Othello strich maunzend an seinen Beinen entlang.
Tekener bückte sich und kraulte dem Geparillo das Nackenfell.
“Du bist immer noch der Beste, Othello”, flüsterte er. “Wie schön wäre es, wenn alle Menschen deinen Charakter besäßen.” Er seufzte. “Doch es scheint der Preis der Höherentwicklung zu sein, daß die Instinktbremsen versagen.”
Er grinste sein wanderndes Spiegelbild im blanken Metall der Gangwandung ironisch an.
“Ist es nun ein Trost oder eine Tragödie, daß auch du zu jenen Menschen gehörst, Tek ...?”
Er lachte schallend.
Nein, die Menschheit war nicht schlechter geworden, indem sie sich aus dem Stadium instinktgeleiteter Tiere auf die nächsthöhere Stufe erhoben hatte. Sie kam nur nicht immer mit jener Entscheidungsfreiheit zurecht, die ihr das Bewußtsein verliehen hatte. Eines Tages würde sie in ihrer Gesamtheit lernen, nicht nur zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, sondern aus einem kosmischen Pflichtbewußtsein heraus stets das Gute zu wählen, obwohl dieser Weg nicht immer der leichtere war.
Noch aber war es nicht soweit, und er, Ronald Tekener, konnte nicht mehr tun, als die schlimmsten Auswüchse des Bösen auszumerzen, vor Schaden zu bewahren, wo es möglich war—und zu töten, wenn es die Sicherheit der Menschheit erforderte
Er sprang vom Transportband und schwang sich in den Schacht des Antigravlifts. Der Geparillo schnellte sich geschmeidig hinterher. Geschickt bewegte er sich im Zustand der künstlichen Schwerelosigkeit, obwohl er noch vor einer Woche in freier Wildbahn auf Tuka gelebt hatte.
Ronald Tekener packte den Haltegriff dicht vor dem Abschluß des Schachtes und zog sich auf die Schwereplatte. Automatisch glitten vor ihm die Lamellen eines Panzerschotts zur Seite.
In dem Raum dahinter herrschte rötliches Dämmerlicht, erzeugt von den unzähligen Kontrollampen, Schaltplatten und vor allem von dem fugenlosen Rund der Panoramagalerie, die verdrehte und Übelkeit erregende Muster unmöglichster Farbkompositionen wiedergab. Es war das wohlbekannte Abbild der Librationszone zwischen dem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum und dem fünfdimensionalen Hyperraum.
Othello sprang mit wenigen Sätzen auf die erhöhte Hauptsteuersektion und von dort auf die Schulter des Kommandanten, wo er schnurrend den Katzenkopf am Ohr des massigen Epsalers rieb.
Hyk Grato flüsterte ein paar Schmeicheleien, die gleich Trompetenklängen durch die Kommandozentrale hallten.
Tekener verzog sein Narbengesicht zu einer Grimasse.
“Wann werden Sie sich endlich einen Schalldämpfer vor den Mund setzen lassen, Grato?” fragte er vorwurfsvoll.
Der Geparillo bekundete ebenfalls sein Mißfallen gegenüber dem überlauten Organ des epsalischen Kolosses; er biß ihn ins Ohr.
Hyk Grato schrie auf und holte mit der Pranke aus. Doch da war Othello bereits verschwunden.
Der Oberstleutnant schwang sich lautlos in den Spezialsessel, der für ihn als den Eigner der MARSQUEEN bereitstand und einige Sonderschaltungen enthielt, mit der eine Meuterei sehr wirksam bekämpft werden konnte. Bisher hatte er die Schaltung allerdings nicht benutzen müssen; die Besatzung erwies sich trotz ihrer bewegten Vergangenheit als treu und fähig. Selbstverständlich schläferte das die Wachsamkeit eines Mannes von Tekeners Schlag nicht ein.
“Wie sieht es aus, Grato?” fragte er—und setzte schnell hinzu: “Aber dämpfen Sie Ihre Stimme gefälligst!”
Hyk Grato schmierte Speichel auf sein blutendes Ohr und antwortete nach einem flüchtigen Blick auf die Instrumentenkonsole:
“Flug verläuft planmäßig, Sir. Noch neunhundertdreiundzwanzig Lichtjahre bis zur Grenze der Sicherheitssphäre. Etwa vierzig Minuten, Sir.”
“Danke”, erwiderte
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