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Atevi 1 - Fremdling

Atevi 1 - Fremdling

Titel: Atevi 1 - Fremdling
Autoren: C.J. Cherryh
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Vorfahren, die der Meinung waren, daß ihnen nichts anderes übrig blieb, als mit den Atevi in Kontakt zu treten.«
    »Sie scherzen, Nadi.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte er. »Versuchen Sie zu schlafen, Banichi. Ich habe noch ein bißchen Arbeit am Computer zu erledigen.«
    »Wozu.«
    »Ich will eine Verbindung herstellen. Eine Fernverbindung.«
     
    Ilisidi stand hinter Cenedi. Banichi und Jago schauten ihm, Bren, über die Schulter. Er saß auf dem Platz des Copiloten, des Anschlusses wegen und weil das Verbindungskabel nicht weiter reichte.
    »Und was machen Sie da jetzt?« wollte Ilisidi wissen.
    »Ich drücke auf Enter, nand’ Aiji-Mutter. Das ist dieser Schalter hier. So. Und jetzt wird das, was ich zu sagen habe, übertragen.«
    »In Zahlen.«
    »Nur so funktioniert’s.«
    »Wie sind diese Zahlen ausgewählt worden?«
    »Nach einer uralten Systematik. Die übrigens auch von atevischen Informatikern benutzt wird, seit langem schon.« Er starrte auf den Bildschirm und wartete. Sein Herz hüpfte, als gelbes Licht aufflackerte. »Hallo, Mospheira.«
    »Kann man uns hören?« fragte Ilisidi.
    »Nein. Aber lesen, was wir eintippen.«
    Bren meldete sich mit seinem Codewort an, worauf Kolonnen von Zeichen und Buchstaben über den kleinen Bildschirm wanderten: Begrüßung und Hinweise für den Gast.
    Das auch auf dem Festland gebräuchliche System der Datenfernübertragung war, wie könnte es anders sein, auf Mospheira entworfen worden. Für einen menschlichen Anwender war es ein leichtes durchzukommen.
    Gott sei dank, dachte Bren. Die Verbindung stand.
    Plötzlich sackte das Flugzeug in einem Luftloch ab. Bren fiel in die Rückenlehne und prallte so wuchtig mit der verletzten Schulter auf, daß ihm Hören und Sehen verging.
    »Nand’ Paidhi?« Jagos Hand berührte seine Wange.
    Er öffnete die Augen und sah eine Nachricht auf dem Bildschirm.
    Das Auswärtige Amt wollte mit ihm über Funk reden. Der Kopfhörer war in Reichweite. Einhändig versuchte er, ihn auf die Ohren zu setzen. Jago half. Er nannte Cenedi die Frequenz und hörte eine Stimme, überdeckt von statischem Rauschen und Knacken.
    »Hallo«, rief Bren. »Hier ist Cameron. Ein bißchen verbeult, aber ansonsten in Ordnung. Wo ist Hanks?«
    Zur Antwort bekam er, daß man von Hanks seit vier Tagen nicht gehört habe. Sie sei nach Shejidan gereist und seitdem spurlos verschwunden.
    »Es wird ihr bestimmt gut gehen. Die Atevi haben bemerkt, daß da oben Besuch für uns angekommen ist. Ist doch für uns, oder?«
    »Ja, die Phoenix. Macht viel Wirbel.«
    »Wie sieht’s aus?« fragte er und hörte:
    »Knifflig.«
    »Könntet ihr atevische Unterstützung gebrauchen? Soll ich ein Treffen arrangieren?«
    Stehen Sie unter Druck? hieß es in verschlüsselter Sprache.
    Er lachte. Es tat weh und trieb ihm Tränen in die Augen. »Jetzt hört mal genau zu! Hanks soll sich raushalten. Zieht sie zurück und stellt mir eine Verbindung über die Schüssel auf Adams her, heute abend noch. Ich bin dann in Shejidan… und stehe nicht unter Druck.«
    Dazu sei das Auswärtige Amt nicht bevollmächtigt, erklärte der Beamte am anderen Ende.
    »AA, ich bin hier mit hochrangigen Atevi zusammen, die es zugelassen haben, daß ich mit euch rede. Ich finde, das ist ein ziemlich großer Vertrauensvorschuß. Leitet also meine Forderung an die entsprechenden Stellen weiter.«
    Von Vertrauen könne bei Atevi nicht die Rede sein, sagte der Beamte.
    »Dafür haben sie etliche Worte, die uns nichts bedeuten. Nochmal, entweder ihr geht mit Hanks oder mit mir. Das AA muß sich entscheiden. Und bedenkt, um weiter auf diesem Planeten leben zu dürfen, bedarf es der Erlaubnis des Aiji. Und damit dürfte sich das Problem mit der Phoenix erledigt haben, oder?«
    Zur Antwort hieß es: Das AA werde mit dem Präsidenten sprechen.
    »Tut das«, sagte Bren. »Aber es wäre besser, ihr laßt mich mit der Phoenix reden. Darum will ich eine Verbindung mit der Schüssel auf Adams. Wenn es dazu nicht kommen sollte, wird der Aiji persönlich Kontakt aufnehmen, und zwar über Intersat auf Mogari-nai. Die Atevi kämen in der Sache auch ohne mich zurande. Habt ihr verstanden? Tabinis Regierung hat ernste Probleme. Es gibt jede Menge Ärger in der Provinz Maidingi. Da komme ich gerade her. Der Aiji muß auf das Schiff reagieren. Daß er euch Gelegenheit gibt, ein Wort mitzureden, ist ein verdammt großzügiges Entgegenkommen. Das ist die Chance, AA. Wir könnten gemeinsam Front machen. Ich bin bereit, dafür zu
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